1. Klasse Ost

Union Neuhofen/Krems: Personalsorgen brachten wenig Punkte, aber viel Spielzeit für weitere junge Eigenbauspieler

Nach einer vielversprechenden Herbstsaison mit Ambitionen auf den Aufstieg und dem Überwintern auf Relegationsplatz 2, musste sich die Union Neuhofen an der Krems in der 1. Klasse Ost zuletzt mit einer Reihe schmerzhafter Rückschläge abfinden. Die 2:4-Heimniederlage gegen Kremsmünster bedeutete bereits die vierte Pleite in Folge. Der Tabellenfünfte hält damit weiterhin bei 32 Punkten – und muss sich im Aufstiegsrennen zunächst einmal hintenanstellen. Daran, dieses Ziel jetzt schon aufzugeben, denkt man in Neuhofen jedoch nicht.

„Grundsätzlich hat man sich nach dem Herbstdurchgang natürlich mehr erwartet“, erklärt der sportliche Leiter, Patrick Schneeberger, im Gespräch mit Ligaportal. „Aber mit der jetzigen Lage – mit so vielen Ausfällen, gesperrten Spielern und Verletzungen – war einfach nicht mehr drin.“ Die Situation sei besonders herausfordernd gewesen, da man praktisch in keinem Spiel auch nur annähernd mit auf dieselbe Elf zurückgreifen konnte. „Du hast teilweise zwei, drei U18-Spieler von Beginn an drin – und klar, da fehlt es dann naturgemäß an Routine. Andererseits ist es natürlich gut, wenn die Jungen Spielzeit bekommen und sich einfügen.“

Trotzdem betont Schneeberger: „Wir haben kein einziges Spiel wirklich hochverdient verloren. Wir waren immer dabei, haben gute Chancen gehabt – aber halt in entscheidenden Momenten Pech oder einfach zu wenig Kaltschnäuzigkeit gezeigt.“ Vor allem die Partie gegen Kremsmünster sei ein Paradebeispiel dafür gewesen. „Die ersten 25 Minuten waren sie besser, keine Frage. Aber dann haben wir das 1:2 gemacht, waren drauf und dran, das Spiel zu drehen – und kassieren dann ein Traumtor aus der Distanz. Dieses Match kann aber ohne Weiteres auch 4:4 ausgehen.“

Ziel bleibt: Noch ein Wörtchen mitreden

Zwar scheint die Relegation derzeit in weiter Ferne, kampflos will man sich in Neuhofen aber keineswegs ergeben. „Das Ziel ist sicher noch nicht abgehakt“, stellt Schneeberger klar. „Wenn jetzt drei, vier Spieler zurückkommen, ist wieder vieles möglich. Und die Liga ist ja auch sehr ausgeglichen – da kann jeder jeden schlagen, das sieht man jede Woche. Zudem haben wir noch das direkte Duell gegen Sierning. Wenn wir das gewinnen, schiebt sich alles wieder mehr zusammen.“

Die nächsten zwei Spiele haben es allerdings in sich: Auswärts beim ATSV Stein und danach daheim gegen den FC Aschach. „Unangenehme Gegner, die im Moment viel punkten. Aber wenn wir unser Potenzial abrufen, ist in beiden Spielen was drin“, zeigt sich der sportliche Leiter zuversichtlich. Immerhin kehrt ein gesperrter Stammspieler wieder zurück, und auch weitere drei, vier Akteure stehen nach Ausfällen wieder zur Verfügung.

Lob für Einsatz und Mentalität

Trotz der zuletzt ernüchternden Ergebnisse bleibt Schneeberger überzeugt: „Von der Einstellung her kann man der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Gerade gegen Kremsmünster haben neun Spieler gefehlt, die in der Rückrunde schon einmal in der Startelf standen. Dafür hat sich die junge Truppe richtig gut präsentiert.“ Und genau darauf will man nun aufbauen: „Wir spielen auf drei Punkte, in jedem Spiel.“ Insgesamt ist die Situation in Neuhofen also besser, als es die Punkteausbeute zeigt. „Neuhofen setzt fast ausschließlich auf Eigenbauspieler. Jedes Jahr stoßen neue Junge nach. Auf diesen Weg sind wir stolz und mittel- bis langfristig wird das Erfolg bringen“, so Schneeberger.