Nach der Auftaktniederlage gegen Vorchdorf ist die Union Reichl Brot St. Marien in der 1. Klasse Ost schnell in die Spur gekommen. Das Team des neuen Trainers Philipp Eder feierte am Wochenende gegen Kremsmünster einen klaren 4:1-Heimsieg – den zweiten vollen Erfolg in Serie.
Trotz des deutlichen Endergebnisses begann die Partie gegen Kremsmünster mit einem Weckruf: Zwar gelang Adam Sharabi in der Anfangsphase die frühe Führung, doch im Anschluss wurde St. Marien zunehmend passiv. Kremsmünster nutzte die Gunst der Stunde und kam durch Manuel Öllinger zum verdienten Ausgleich. Coach Eder sah in der ersten Halbzeit eine „relativ dürftige Vorstellung“ seines Teams. „Wir haben gut begonnen, sind früh in Führung gegangen – und dann viel zu passiv geworden. Das haben wir in der Halbzeit klar angesprochen und korrigiert.“
Die Pausenansprache zeigte Wirkung: In Hälfte zwei trat St. Marien deutlich aktiver auf, gewann mehr Zweikämpfe, agierte mutiger und druckvoller. Die logische Folge: Ein Strafstoßtor durch Nicola Margeta brachte die erneute Führung, ehe Simon Aigner und Daniel Radman den klaren 4:1-Endstand fixierten. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Aber 4:1 – das klingt klarer, als das Spiel über weite Strecken war“, so Eder selbstkritisch.
Mit nunmehr sechs Punkten aus drei Spielen liegt die Union auf Rang 6 der Tabelle – ein solider Start, auf dem sich aufbauen lässt. Nach dem starken Frühjahr des Vorjahres will man heuer wieder unter den besten fünf mitmischen. „Natürlich wollen wir vorne dabei sein. Aber es ist eine ausgeglichene Liga, wie man jetzt schon nach wenigen Runden sieht. Wir wollen Woche für Woche Leistung bringen und Konstanz reinbringen. Ein Mitspielen um die Top-Plätze ist kein Muss – aber lange oben dranbleiben ist das Ziel“, sagt Eder.
Erfreulich für die Union: Einige zuletzt verletzte Spieler dürften in den Kader zurückkehren. Dennoch gibt es für das kommende Auswärtsspiel bei Molln organisatorische Herausforderungen. „Wir haben eine Gegenveranstaltung von der Gemeinde, die leider terminlich kollidiert. Es kann also sein, dass wir auf Spieler verzichten müssen. Da muss noch einiges abgestimmt werden“, erklärt Eder. Abgesehen davon entspannt sich die Lage. Nur hinter den angeschlagenen Margeta-Brüdern steht noch ein kleines Fragezeichen.
Mit zwei Auswärtsspielen stehen nun richtungsweisende Partien bevor. Zunächst geht es am Freitag nach Molln – eine junge, schnelle Mannschaft mit gefährlichem Umschaltspiel. „Molln hat ein paar wirklich dynamische Spieler. Wir müssen besonders auf unsere Restverteidigung achten und uns nicht auskontern lassen. Dort wird uns laufintensiv alles abverlangt“, so Eder.
Speziell wird dann das folgende Derby bei Neuhofen – Eders Ex-Verein, bei dem er drei Jahre als Coach tätig war. Aufstieg, Abstieg und die Integration vieler U18-Spieler prägten seine Amtszeit. „Natürlich ist das ein besonderes Spiel für mich – aber auch für viele meiner ehemaligen Spieler. Ich erwarte doppelte Motivation auf beiden Seiten. Wir sind im Guten auseinandergegangen, aber als Trainer will man sein Ex-Team natürlich schlagen – umgekehrt gilt sicher dasselbe.“