2. Klasse Mitte-West

Meggenhofen: Bitteres Ende einer Spitzen-Saison mit mehr als 100 Toren – Goalgetter-Abschied mit „Beigeschmack“

Es war eine Saison, die sportlich beinahe perfekt lief – und am Ende dennoch ohne Happy End blieb. Die Union Meggenhofen lieferte unter Trainer Levente Kresz in der 2. Klasse Mitte-West eine Topleistung ab, scheiterte im Titelkampf aber knapp an Meister Roitham – und verlor auch in der Relegation gegen Gallspach hauchdünn im Elfmeterschießen. 103 erzielte Tore und zwei Ausnahme-Torjäger reichten am Ende nicht für den erhofften Aufstieg. Nun beginnt ein neuer Abschnitt – mit neuem Trainer und schmerzhaften Abgängen. Sportchef Markus Rader blickt im Gespräch mit Ligaportal dennoch kämpferisch in die Zukunft.

Tormaschine ohne Lohn: „Fünf Niederlagen waren zu viel“

Mit 103 Treffern war Meggenhofen eines der offensivstärksten Teams im oberösterreichischen Unterhaus. Doch am Ende fehlten zwei Zähler auf Roitham, das mit mehr Konstanz den längeren Atem hatte. „Wir wollten vorne mitspielen, das war unser Ziel. Dass es am Ende fast zum Aufstieg reicht, war so nicht unbedingt zu erwarten – aber natürlich schön“, erklärt Rader.

Vor allem eine Phase im Herbst kostete letztlich die Krone: „Drei Niederlagen in Serie – da haben wir zu viel liegen gelassen. Mit fünf Saisonniederlagen wird es einfach schwer, Meister zu werden.“ Auch die Relegation brachte nicht die erhoffte Erlösung: „Die Spiele gegen Gallspach waren ausgeglichen, aber im Elferschießen hat es dann nicht gereicht. Im Endeffekt hat sich der Gegner den Ligaverbleib verdient.“

Trotz der Enttäuschung über das verpasste Ziel überwiegt beim Sportchef auch der Stolz: „Punkterekord für Meggenhofen, eine junge Mannschaft, die sich super entwickelt hat – das kann sich sehen lassen.“

Doppelschlag aus Pichl: Trainer und Top-Torjäger weg

Was sportlich wehtut, wiegt in der Kaderplanung doppelt schwer: Mit Trainer Levente Kresz und den beiden überragenden Angreifern Alex Svedyuk (34 Tore) und Levente Borics (33 Tore) verlieren die Meggenhofener gleich drei absolute Schlüsselfiguren – alle ziehen weiter zum SV Pichl. „Das schmerzt sportlich, aber auch menschlich. Beide Stürmer waren super integriert“, so Rader. Dass ein Nachbarverein Trainer und Spieler abwirbt, hinterlässt zudem auch abseits des Platzes Kratzer: „Das ist meiner Meinung nach nicht die feine englische Art und ist in Meggenhofen natürlich nicht sonderlich gut angekommen.“ Dennoch: „So ist der heutige Fußball. Begehrlichkeiten entstehen, wenn jemand Leistung bringt. Wir wünschen ihnen persönlich alles Gute.“

Neuausrichtung mit klarem Plan – Fokus auf junge Spieler

In Meggenhofen beginnt nun ein neues Kapitel. Neuer Trainer ist Rene Erkner Sacherl, zuletzt in Pram aktiv. Der Kader soll weitestgehend erhalten bleiben – inklusive einer Reihe an talentierten Eigenbauspielern. „Wir setzen weiterhin auf unsere Jungen und auf Entwicklung“, betont Rader. Zudem ist man auf dem Transfermarkt noch aktiv: „Wir suchen gezielt nach Unterschiedsspielern. Ergänzungen bringen uns im Moment nicht weiter – wir brauchen Qualität.“ Einige Optionen wurden sondiert, es konnte aber noch nichts abgeschlossen werden. „Es ist nicht leicht, aber wir geben uns Mühe.“

Trainingsauftakt war bereits diese Woche, der Blick geht klar nach vorne: „Wir wollen wieder ganz vorne mitspielen – ohne Druck, aber mit klarer Ambition.“

Im Fokus für die neue Spielzeit steht vor allem eines: Konstanz. „Letztes Jahr haben wir es nicht über die gesamte Saison durchgezogen. Wenn wir das schaffen, dann ist wieder alles möglich“, sagt Rader. Gleichzeitig weiß man um die gestiegene Qualität in der Liga: „Absteiger, neue starke Teams mit guten Zugängen – das wird ein heißer Herbst.“

Doch die Richtung in Meggenhofen ist klar: „Wir lassen uns nicht beirren. Die Mannschaft ist jung, hungrig und bereit. Wir machen mit Überzeugung weiter.“