Nach drei Punkteteilungen zum Auftakt setzte es für den ASV Raika Niederthalheim in der vierten Runde der 2. Klasse Mitte-West eine deutliche Niederlage. Bei den ambitionierten Schwanenstadt Juniors unterlag das Team von Trainer Klemens Rössler mit 0:4 – eine herbe Schlappe, die in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt den Spielverlauf widerspiegelt.
Dabei begann die Partie für die Gäste eigentlich vielversprechend. „Unsere Anfangsphase war sehr gut. Wir hatten zwei, drei sehr gute Umschaltsituationen und waren zweimal alleine vor dem Torhüter. Wenn wir da das 1:0 machen, läuft das Spiel vielleicht ganz anders“, schildert Rössler. Doch statt dem erhofften Führungstreffer kam es anders: In der ersten Halbzeit geriet Niederthalheim in eine 30-minütige Druckphase der Hausherren, in der man kaum noch Zugriff fand. „Wir haben die Bälle nur noch nach vorne geschlagen, der Gegner ist aggressiv angelaufen und wir waren völlig von der Rolle“, so der Coach. Die Strafe folgte prompt: Innerhalb dieser Phase kassierte man drei Gegentreffer und lag zur Pause vorentscheidend mit 0:3 zurück.
Nach der Pause zeigte Niederthalheim ein anderes Gesicht. Rössler: „In der zweiten Halbzeit waren wir aus meiner Sicht klar spielbestimmend.“ Doch auch diesmal scheiterte man an der eigenen Abschlussschwäche. Zwei Aluminiumtreffer, ein vergebener Hochkaräter aus kurzer Distanz und zahlreiche Freistöße blieben ungenutzt. „Wir haben sicher drei, vier hundertprozentige Chancen gehabt – und machen kein einziges Tor.“
Als Konsequenz blieb der Mannschaft nicht einmal der Ehrentreffer vergönnt. Im Gegenteil: In den Schlussminuten kassierte man nach einem Freistoß noch das 0:4 – ein Endstand, der die Leistung der zweiten Halbzeit nicht ganz widerspiegelt, aber aus Sicht des Trainers aufgrund der langen Schwächephase vor der Pause in Summe doch verdient war.
Trotz der bislang nur drei erreichten Punkten nach vier Runden bleibt man in Niederthalheim gelassen. „Unsere Ziele haben sich nicht verändert“, betont Rössler. Der Trainer verweist auf den Umbruch im Sommer, bei dem sechs Stammkräfte – darunter der Torhüter und Kapitän – den Verein verließen. Im Gegenzug setzte man bewusst auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs. „Wir haben vier, fünf Junge in den Kader hochgezogen und setzen auf nachhaltigen Aufbau.“ Mit einem Neuzugang ohne Ligapraxis und einem Rückkehrer, der nur eingeschränkt zur Verfügung steht, wurde der Kader bewusst nicht extern aufgestockt. Rössler: „Wir wollen diese Entwicklung durchziehen und den eigenen Spielern die Bühne geben.“
Mit Kematen/Innbach wartet nun ein Gegner, gegen den der ASV durchaus auf Punkte spekuliert. „Das ist eine Partie, in der wir uns etwas erwarten. Wir sehen uns da mindestens auf Augenhöhe und wollen das Spiel gewinnen“, gibt sich der Coach angriffslustig. Anders sieht es in der darauffolgenden Runde aus, wenn man auswärts bei Meggenhofen gastiert: „Für mich eine der stärksten Mannschaften der Liga. Da geht’s für uns eher darum, den Favoriten zu ärgern.“ Entscheidend sei es, in solchen Spielen mutig aufzutreten und an die Phasen guter Leistungen anzuknüpfen.
Der Saisonstart ist aus sportlicher Sicht holprig, doch beim ASV Niederthalheim herrscht kein Grund zur Panik. Der eingeschlagene Weg mit einer jungen, entwicklungsfähigen Mannschaft soll fortgeführt werden – auch wenn dies bedeutet, kurzfristig sportliche Rückschläge in Kauf zu nehmen.