2. Klasse Mitte

SV Alkoven will nach turbulenter Transferphase klare Rangverbesserung erreichen

Beim SV Sparkasse Alkoven ist nach einer schwierigen Saison mit Platz 10 in der 2. Klasse Mitte ein Neuanfang angesagt. Der Verein hat mit Attila Szili einen neuen Trainer verpflichtet und will nach einer Phase großer personeller Umbrüche wieder Stabilität aufbauen. „Wir haben uns eigentlich viel vorgenommen, gedacht, dass wir vorne mitspielen können, weil wir auch einen guten Kader hatten. Aber es ist alles anders gekommen, als wir uns das vorgestellt hatten“, fasst Teambetreuer Benjamin Lehner die vergangene Saison zusammen. „Wir sind schlecht in die Saison gestartet und das hat sich durchgezogen. Wir haben uns die Tore oft selbst eingeschenkt und waren viel zu oft in Rückstand. So verlierst du das Selbstvertrauen und findest schwer wieder in die Spur.“

Viele Abgänge, schmerzhafte Verluste

Für die sportliche Leitung war die Sommer-Transferperiode eine enorme Herausforderung. „Ich habe so etwas noch nie erlebt“, sagt Lehner. „Seit ich beim Verein bin, hatten wir nie so viele Abgänge wie heuer – sechs, sieben Spieler haben den Verein verlassen, darunter auch Schlüsselspieler.“ Besonders schwer wiegen die Abgänge von Stürmer Lukas Atzelsberger, der mit 10 Toren bester Torschütze war und nun bei Eferding UFC 1b spielt, sowie von Marko Andrejevic (SC Marchtrenk Juniors) und David Stögermüller (Eferding/Fraham). „Andrejevic war ein Junge mit viel Potenzial, Stögermüller hat man uns per Paragraph rausgekauft, und auch Kadir Kaya ist weg, weil seine Leihe beendet wurde. Diese Abgänge tun weh, gerade wenn du keinen großen Kader hast.“

Im Vergleich zu früheren Jahren sei die Fluktuation mittlerweile viel größer geworden. „Früher sind 85 bis 90 Prozent der Spieler geblieben, du hast zwei, drei Abgänge gehabt und dich punktuell verstärkt. Heuer hatten wir Momente, da wusste ich nicht, wie wir die Kampfmannschaft stellen sollen. Das war eine schwierige Phase“, sagt Lehner, der intensiv in die Kaderplanung involviert ist.

Zwei Zugänge und die Hoffnung auf eigene Spieler

Mit Mirlind Gashi (SV Aschach/Donau) und Kaan Bakar (Union Suben) gibt es nur zwei Zugänge. „Gashi ist noch jung, aber man sieht, dass er gute Eins-gegen-eins-Fähigkeiten hat. Er hat auch gleich im ersten Spiel gegen Steinhaus getroffen. Ich bin bei ihm sehr zuversichtlich“, so Lehner. Doch insgesamt ist der Kader dünner geworden, vor allem weil aus dem eigenen Nachwuchs momentan kaum Spieler nachrücken. „Von unten kommt nicht so viel wie früher. Das müssen wir die nächsten Jahre kompensieren. Lieber investieren wir in Trainer-Ausbildungen und den Nachwuchs, als viel Geld in Legionäre zu stecken. Wir können es uns schlicht nicht leisten, Spieler mit 300 oder 500 Euro Fixum zu verpflichten. Diese Entwicklung finde ich bedenklich, was zum Teil schon in der 2. Klasse bezahlt wird.“

Neue Ausrichtung: keine teuren Transfers, mehr Gemeinschaft

Lehner sieht die Entwicklung im Amateurfußball also kritisch. „Heute ist alles kurzfristig und es geht oft nur ums Geld. Du zahlst Summen, die sich nicht auszahlen – spielst ein paar Plätze weiter vorne, aber langfristig bringt das nichts. Wir wollen den eigenen Nachwuchs im Fokus haben und über Bekanntschaften Spieler halten oder holen. Alles andere ist ein Glücksspiel.“ Der Verein setzt darauf, dass sich wieder ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl entwickelt – wie es früher selbstverständlich war. „Früher hat dich keiner gefragt, ob du nächstes Jahr bleibst, das war klar. Heute musst du sogar bei den eigenen Spielern zittern.

Ziele: Stabilität und mittelfristiger Aufbau

Das kurzfristige Ziel ist klar: Stabilität finden und den neuen Trainer arbeiten lassen. „Letztes Jahr wollten wir unter die Top 4, das hat nicht geklappt. Ich sage: Mit diesem Kader wäre ein Platz unter den ersten sechs möglich und ein großer Erfolg. Wir wollen eine Mannschaft formen, die Woche für Woche bestehen kann und nicht ständig neu zusammengewürfelt werden muss“, sagt Lehner.

Die Vorbereitung sei schwierig, weil der Kader nicht groß ist und man Ausfälle kaum kompensieren könne. Dennoch zeigten die bisherigen Eindrücke – wie das 2:2 im Testspiel gegen Steinhaus – gute Ansätze. „Die Mannschaft zieht mit, die Stimmung ist gut. Wir haben eine top Anlage, super Trainingsplätze und ein Umfeld, das funktioniert. Das sind Faktoren, die Spieler langfristig überzeugen können.“