2. Klasse Mitte

Ebelsberg machte nach der Pause mit dem SV Chemie kurzen Prozess

altaltNachdem man in den ersten sieben Meisterschaftsspielen nicht weniger als 48 Gegentore erhalten hatte, schaffte es der SV Chemie Linz am vergangenen Spieltag gegen die ASKÖ Neue Heimat erstmals seit fast 1 ½ Jahren zu null zu spielen. An diese starke Defensivleistung konnten die „Chemiker“ an diesem Samstag gegen die ASKÖ Ebelsberg Linz nur in der ersten Hälfte anknüpfen. In Durchgang Nummer zwei brachen bei der Berger-Elf, spätestens nach dem zweiten Gegentreffer, hingegen alle Dämme. Am Ende fertigten die Ebelsberger die Gastgeber mit 7:0 ab.

Gelungenes Comeback

Während beim SV Chemie Linz in dieser Runde einige Spieler, wie zum Beispiel der etatmäßige Kapitän Jürgen Bachmaier fehlten, konnte Ebelsberg-Coach Peter Wimmer stattdessen wieder auf den einen oder anderen wiedergenesenen Akteur zurückgreifen. So stand ihm zum Beispiel sein gleichnamiger Sohn, nach überstandenen Bandscheibenproblemen, erstmals seit dem fünften Spieltag wieder zur Verfügung. Das Comeback des Stürmers tat dem Offensivspiel der Gäste sichtlich gut. Auch wenn Wimmer bei seiner Rückkehr noch nicht bei 100% war, so gelang ihm dennoch nicht nur in Minute 75 ein Tor, sondern zu dem auch noch der eine oder andere Assist. „Peter wollte unbedingt so schnell wie möglich wieder spielen und der Mannschaft helfen. Im Endeffekt muss er die Entscheidung, ob ein Einsatz möglich ist oder nicht, selber treffen. Es besteht bei einer solchen Verletzung leider die Möglichkeit, dass sie morgen schon wieder akut wird, genauso gut könnte er aber auch jahrelang von weiteren Problemen mit der Bandscheibe verschont bleiben.“, so sein Vater und gleichzeitig Trainer nach dem Spiel.

Dumitru überwindet Abwehrmauer

Die ersten nennenswerten Chancen in dieser Begegnung hatte der SV Chemie Linz. Die Hausherrn jagten jedoch in der Anfangsphase gleich zweimal aus aussichtsreicher Position das Spielgerät über den gegnerischen Kasten. Die Ebelsberger, die den Start in diese Partie etwas verschlafen hatten, wurden durch diese vertanen Gelegenheiten erst so richtig wachgerüttelt. Die Gäste übernahmen daraufhin das Kommando auf dem Platz und hatten in der Folge weitaus mehr Ballbesitz. Gegen den dichtgestaffelten Defensivverbund der „Chemiker“ tat man sich im ersten Abschnitt aber äußerst schwer. Nur einmal konnte Ebelsberg die Abwehrmauer der Heim-Mannschaft überwinden. In Minute 25 bezwang Ionut Dumitru mit einem sehenswerten Schuss vom 16er Torhüter Robert Wagner. Bis zum Halbzeitpfiff ließen die Gäste weitere gute Möglichkeiten auf einen zweiten Treffer aus.

Widerstand gebrochen

Fünf Minuten nach Wiederbeginn war es dann aber soweit und der aufgerückte Verteidiger Thomas Trojan stellte mit seinem ersten Saisontor auf 0:2. Nur 180 Sekunden später baute Sascha Gajewski Ebelsbergs Vorsprung auf drei Tore aus. Der SV Chemie, der nach dem ersten Gegentreffer gezwungenermaßen versucht hatte, selbst mehr ins Spiel nach vorne zu investieren, wurde in Hälfte zwei gnadenlos dafür gnadenlos bestraft. Die Ebelsberger hatten im Vergleich zur ersten halben Stunde nun einfach mehr Platz, um ihr Angriffsspiel aufzuziehen und diesen nützten sie auch gekonnt aus. Immer wieder gelang es den Gästen mit Pässen durch die Schnittstellen die gesamte Chemie-Abwehr auszuhebeln. Der Doppelpack innerhalb kürzester Zeit zum 0:3 war natürlich auch für die Moral der Heimelf ein harter Schlag. In der letzten halben Stunde kassierten die „Chemiker“, die diese Begegnung dann wohl auch schon etwas abgehakt hatten, dann noch weitere vier Gegentreffer. So traf zunächst in Minute 62 Edin Kostic, ehe acht Minuten danach sich auch der eben erst eingewechselte Lorenzo Gaspar nach einem Eckball per Kopf, sehr zur Freude seines Trainers, in die Schützenliste eintrug: „Aufgrund der vielen Neuzugänge im Sommer ist es bei uns nun nicht mehr so, dass jeder der ins Training kommt auch automatisch spielt. Dass haben einige Junge nicht akzeptiert. Lorenzo Gaspar hat hingegen nicht aufgegeben und hart an sich weitergearbeitet und deswegen freue ich mich besonders für ihn.“ Nach dem oben bereits erwähnten Treffer von Peter Wimmer eine Viertelstunde vor Schluss, schlug in Minute 80 schließlich auch noch, nach starker Vorarbeit des an diesem Tag sehr auffälligen Kevin Minichshofer, Florian Schmickl zu. Obwohl man am Ende mit 7:0 siegte war Ebelsberg-Coach Wimmer mit der Leistung seiner Truppe nicht restlos zufrieden: „Nach einem solch hohen Sieg viel Kritik zu üben wäre sicherlich unangebracht, nichtsdestotrotz hätte ich mir vor allem im Spiel ohne Ball von meinem Team mehr erwartet.“

 

 

von Michael Obrecht