2. Klasse Mitte

Neo-Neue Heimat-Trainer Hoffelner startet mit einer zweistelligen Niederlage in seine Amtszeit

altaltDie Nachbarschaftsduelle zwischen der ASKÖ Neue Heimat und der ASKÖ Zöhrdorf waren von jeher für beide Vereine etwas ganz besonderes. In diesem Spieljahr war aufgrund der Kooperation der Zöhrdorfer mit dem LASK jedoch alles ganz anders. Die neugegründete SPG, welche die Meisterschaft seit Beginn an dominiert, setzt sich beinahe zur Gänze aus Spielern der Schwarz-Weißen zusammen, denen der Bezug zu diesem „echten“ Derby fehlen dürfte. Bei der ASKÖ Neue Heimat saß an diesem Sonntag mit Hans Hoffelner anstelle von Alfred Pöcksteiner übrigens ein neuer Cheftrainer auf der Betreuerbank der Gäste. Zum Einstand schlitterte der neue starke Mann an der Seitenoutlinie des aktuellen Tabellenvorletzten gleich einmal in ein 0:10-Debakel.

Neuer Weg

Nachdem bisher die Saison mit lediglich zwei Unentschieden in acht Spielen für die ASKÖ Neue Heimat alles andere als nach Wunsch verlaufen war, entschloss sich Coach Alfred Pöcksteiner die Reißleine zu ziehen. „Herr Pöcksteiner hat uns in einem Telefonat mitgeteilt, dass er die Mannschaft einfach nicht mehr so erreichen würde, wie er sich das vorstelle und deshalb zurücktrete.“, so Neue Heimat-Sektionsleiter Gerhard Poglits. Auf der Such nach einem geeigneten Nachfolger wurde man schließlich in den eigenen Reihen fündig. Der bisherige Betreuer der Reserve, Hans Hoffelner, wurde kurzerhand zum neuen Cheftrainer befördert. Sektionsleiter Poglits erklärte diese Personalrochade folgendermaßen: „Wir möchten in Zukunft nicht nur den Weg mit den eigenen jungen Spielern, sondern auch mit den eigenen Trainern gehen.“ Zum Auftakt sollte der frisch gekürte Feldherr der ASKÖ Neue Heimat an diesem Sonntag gleich auswärts auf den bis dato unangefochtenen Tabellenführer, die SPG LASK 1b/ASKÖ Zöhrdorf, treffen. Als wäre diese Aufgabe nicht schon schwierig genug, fehlten Hoffelner in diesem ungleichen Duell mit Andreas Kaiser, Stefan Danklmayer und Stammtorhüter Kevin Schögl gleich drei Spieler aufgrund von Sperren. Wie schon in der Vorwoche ebenfalls nicht mit dabei waren die beiden, aufgrund von disziplinären Problemen, vorläufig aus dem Kader geworfenen Christoph Pollack und Manuel Kienbacher. Ihre Rückkehr hält Sektionsleiter Poglits nach derzeitigem Stand eher für unwahrscheinlich: „Es hat bei den Beiden einfach Vorfälle gegeben, die nicht zu unserem Verein passen. Im Fußball soll man ja eigentlich niemals nie sagen, aber solange sich keiner bei uns meldet, ist die Sache grundsätzlich für uns erledigt.“

Unglücklicher Zusammenprall

Die ersatzgeschwächten Gäste hatten von Beginn an Probleme damit, die Übermacht des Gegners irgendwie in den Griff zu bekommen. So kassierte man bereits nach 4 Minuten das erste Gegentor an diesem Tag. Eine Freistoßhereingabe von Benjamin Bachler verwertete der aufgerückte Innenverteidiger Felix Luckeneder per Kopf zum frühen 1:0. Dieselbe Kombination sollte nur kurze Zeit später ein zweites Mal zum Erfolg führen. Nach einem Bachler-Corner stellte erneut der 190cm große Luckeneder seine Kopfballqualitäten unter Beweis. In Minute 13 legte dann Attila Varga aus einem Gestocher heraus einen weiteren Treffer nach. In derselben Tonart ging es dann auch weiter. Die 1b-Mannschaft des LASK war ihrem Konkurrenten in allen Belangen überlegen und dies schlug sich auch im Ergebnis nieder. Bis zur Pause führte die SPG nach einem weiteren Tor von Varga, einem Doppelpack von Karatas und einem Mustecic-Treffer bereits mit 7:0. Kurz vor dem Halbzeitpfiff prallte dann noch Attila Varga mit dem eigentlichen Ersatztormann der ASKÖ Neue Heimat, Norbert Stöhringer, folgenschwer zusammen. Beide Spieler verletzten sich unglücklicherweise in diese Szene, wobei der Kapitän der Schwarz-Weißen sofort, der Schlussmann der Gäste dann schließlich nach einer Stunde ausgewechselt werden musste.

Dreimal Rot nach Kritik am Schiedsrichter

Bei der ASKÖ Neue Heimat musste somit gezwungenermaßen die etatmäßige Nummer drei, der 48-jährige Peter Bannwinkler, ins Tor. Als der große Routinier das Feld betrat, stand es übrigens schon 8:0, hatte doch Bachler kurz nach Wiederanpfiff nach einem Karatas Querpass getroffen. Die ohnehin klar unterlegenen Gäste schwächten sich dann in Minute 71 auch noch selbst, als sich Philipp Stadler in einer Aktion, zuerst wegen eines Foulspiels und dann wegen Kritik, zweimal Gelb abholte und daraufhin von Schiedsrichter Herbert Wenigwieser vom Platz gestellt wurde. Kaum war man einen Mann weniger, da hagelte es auch schon den nächsten Gegentreffer für die ASKÖ Neue Heimat. Ein abgefälschter Freistoß von Bachler landete zunächst noch auf der Latte, ehe Karatas im Nachschuss per Kopf erfolgreich war. In der 87. Minute fixierte schließlich Luckeneder mit seinem dritten Treffer im Spiel, nach einer Flanke des eingewechselten Sandro Ambardnischwili, den Endstand von 10:0. Der Sieg des Titelfavoriten hätte sogar noch höher ausfallen können, wäre LASK-Ersatztormann Strobl in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit nicht mit einem Elfmeter an Neue Heimat-Keeper Bannwinkler gescheitert. Der fast 50-Jährige, der generell nach seiner Einwechslung keine schlechte Figur machte, konnte dann auch in der Nachspielzeit noch einen Freistoß aus gefährlicher Position bändigen. In den letzten Augenblicken der Partie flogen dann mit Manuel Edelmayr und Hussein Daher zwei weitere Akteure der Gäste wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung mit Rot vom Platz. Die Leistung des Unparteiischen, der insgesamt gleich drei Spieler der ASKÖ Neue Heimat wegen Kritik vom Platz stellte, war Sektionsleiter Gerhard Poglits merklich ein Dorn im Auge: „Meiner Meinung nach hat Referee Herbert Wenigwieser, der soweit ich mich erinnern kann, vor nicht allzu langer Zeit schon bei einem Spiel der Admira für einen Eklat gesorgt hat, überhaupt kein Fingerspitzengefühl bewiesen. Bei einem solchen Spielstand eine Rote nach der anderen wegen Nichts herzuzeigen, ist wirklich bedenklich. Eine klare Notbremse der Hausherrn ahndete der Referee übrigens im Vergleich nur mit Gelb.“

 

 

von Michael Obrecht