Nach saisonübergreifend 9 Niederlagen am Stück versuchte der ATSV St. Martin an diesem Samstag im Trauner Derby gegen die ASKÖ Dionysen wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Eine schwache erste Hälfte machte diese Pläne des aktuellen Tabellenschlusslichts der 2. Klasse Mitte jedoch zunichte. So lag St. Martin zur Pause nach Toren von Sackl, Rajcevic und Bulan bereits mit 0:3 zurück. Nach dem Seitenwechsel konnte sich die Obradovic-Elf dann zwar steigern, mehr als ein Ehrentreffer durch Semir Hodzic schaute für den ATSV aber nicht mehr heraus.
Auch wenn es sportlich zuletzt bei St. Martin nicht gerade nach Wunsch lief, so konnte man im Vorfeld zu dieser Partie doch mit positiven Nachrichten aufwarten. Zum einen schaffte man es die Installationsfirma Födinger als neuen Sponsor an Land zu ziehen, zum anderen durfte sich die Kampfmannschaft über eine neue Garnitur Dressen freuen. Wirklich beflügeln schien dies alles die Kicker des ATSV, zumindest in Halbzeit eins, nicht. Bereits in Minute 8 gerieten die Hausherrn, nach einem kapitalen Abwehrschnitzer von Besart Peci, in Rückstand. St. Martins Nummer 8 versuchte in der Nähe des eigenen Fünfmeterraumes einen Gegenspieler zu überspielen, was nicht nur misslang, sondern von Dionysen-Kapitän Andreas Sackl auch prompt bestraft wurde. Der frühe Rückstand schien dem ATSV in der Folge doch ordentlich zuzusetzen. Immer wieder unterliefen den Gastgebern gravierende Abspielfehler. Aus einem solchen sollte schließlich dann auch das 0:2 resultieren. Ein Pass aus dem eigenen Strafraum heraus wurde rund 20 Metern vor dem Tor von den Gästen abgefangen. Dionysen nahm dieses „Geschenk“ dankend an, öffnete mit einem Pass die gegnerische Abwehr und Aleksandar Rajcevic vollendete sicher. Die Mannen von Trainer Nermin Hodzic dominierten bis zum Pausenpfiff, vor den Augen von Trauns Bürgermeister Ing. Harald Seidl, der sich dieses Innertrauner Duell nicht entgehen ließ, weiterhin das Geschehen. St. Martin legte in dieser Phase der Begegnung ein schwaches Stellungsspiel an den Tag, wofür man in Minute 36 neuerlich die Rechnung präsentiert bekam. Eine schön herausgespielte Aktion der ASKÖ Dionysen schloss letztlich Yahya Bulan erfolgreich ab. Mit dem Spielstand von 0:3 sollte dann auch der erste Durchgang enden.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte ATSV-Coach Milan Obradovic mit Ali Ülke und Edin Kicin zwei neue Kräfte ins Spiel. Tatsächlich gelang es dem Ligaletzten sich nach dem Seitenwechsel mit den frischen Kräften an Bord zu steigern. Die Heim-Mannschaft konnte sich nun endlich auch die eine oder andere gute Chance herausspielen, eine davon zu nutzen vermochte man vorerst jedoch nicht. Dionysen tat nach Wiederbeginn mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken merklich weniger, wenngleich die Gäste nach wie vor immer wieder einmal gefährlich vor dem Tor von ATSV-Keeper Manuel Öllermeier auftauchten. St. Martins Schlussmann, der bei den Gegentreffern wohl machtlos war, machte jedoch ein großes Spiel und verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand der Hausherrn. In Minute 75 keimte dann nach einer schönen Einzelaktion von Semir Hodzic bei der Heimelf nochmals Hoffnung auf. Der Mittelfeldspieler, der in der zweiten Hälfte im Angriff agierte, ließ nahe der Toroutlinie mit einem Übersteiger einen Gegner aussteigen, ehe er im Anschluss anstatt aufzuspielen, selbst den Ball mit der Innenseite ins lange Eck schlenzte. Zu mehr als diesen Ehrentreffer reichte es aus Sicht des weiterhin punktelosen Tabellenletzten aber nicht mehr.
ATSV St. Martins Sektionsleiter Andreas Pavlik analysierte die Niederlage nach dem Abpfiff folgendermaßen: „Wir waren in der ersten Halbzeit einfach schlecht. Vor der Pause haben wir viel zu viele individuelle Fehler begangen. Dionysen lag dementsprechend zur Hälfte dieser Begegnung verdient in Führung. In Durchgang Nummer zwei sind wir dann besser ins Spiel gekommen. Es wäre durchaus möglich gewesen, dass diese Partie anstatt 1:3, 4:6 ausgeht. Obwohl es sich um ein Derby gehandelt hat, hatte der Schiedsrichter eigentlich so gut wie nichts zu pfeifen. Beide Teams haben sich ein äußerst faires Duell geliefert, was eine einzige gelbe Karte in 90 Minuten auch unterstreicht. Generell bleibt festzuhalten, dass wir uns es nicht leisten können, nur eine Hälfte lang gut zu spielen.“
von Michael Obrecht