Der SV Losenstein geht nach einer durchwachsenen Rückrunde mit einem stabilen Kader und einer klaren Philosophie in die neue Saison der 2. Klasse Ost. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Schmidthaler belegte vergangene Saison mit 40 Punkten den 6. Platz – ein Ergebnis, das sportlich zwar solide ist, aber im Verein dennoch gemischte Gefühle hinterlässt.
Im Gespräch mit Ligaportal zieht der sportliche Leiter, Fabian Musenbichler, eine differenzierte Bilanz zur Vorsaison: „Die letzte Saison hat eigentlich sehr gut gestartet. Wir waren gut dabei, haben tolle Spiele gemacht und vorne auch getroffen. Mit Platz 4 im Herbst waren wir sehr zufrieden.“ Doch der Höhenflug bekam im Frühjahr Risse. Zwar startete das Team mit zwei Siegen, dann aber machten sich Verletzungen und die damit schwindende Kaderbreite bemerkbar: „Wir hatten nicht mehr die Kaderbreite wie im Herbst. Dass wir dann noch zwei Plätze verloren haben, tut weh, ist aber schlussendlich egal. Im letzten Spiel gegen Ried hat man wieder gesehen, was in der Mannschaft steckt und was drinnen ist.“
Die Vorbereitung auf die neue Saison startete bereits am 7. Juli und verläuft laut Musenbichler durchaus zufriedenstellend: „Die Trainingsbeteiligung ist gut, wenn man bedenkt, dass Urlaubszeit ist. Mit durchschnittlich 25 Personen im Training kann man toll arbeiten.“ In den ersten beiden Testspielen gab es eine 4:5-Niederlage gegen Haidershofen/Behamberg sowie einen 4:0-Sieg der Reserve gegen die U18 von Großraming.
Die Generalprobe findet am 9. August gegen Opponitz statt, bevor es am 17. August zum Auswärtsspiel in Wolfern geht – einem traditionell schwierigen Pflaster. Musenbichler bleibt aber optimistisch: „Prinzipiell müssen wir uns vor keinem Gegner in dieser Liga verstecken, wenn wir unser Potenzial abrufen und die Einstellung stimmt. So wollen wir auch in unser erstes Spiel und dann in die darauffolgenden gehen. Aber da wird sich zeigen, ob wir unsere Hausaufgaben gemacht haben.
Anders als viele Konkurrenten hat sich Losenstein auf dem Transfermarkt bewusst zurückgehalten. Einzige Verstärkung ist Keeper Lukas Templ vom SV Reichraming. Ansonsten setzt man weiter auf Kontinuität und Eigenbau: „Gottseidank hat sich trotz einiger Gespräche nichts getan bei uns. Wir konnten das Team beisammen halten und das Trainer- sowie Betreuerteam erweitern, was für die Entwicklung natürlich von Vorteil ist.“
Mit einem neuen, gleichzeitig altbekannten Tormanntrainer und einer neuen Physiotherapeutin will man die Trainingsqualität erhöhen. Investiert wird lieber in nachhaltige Infrastruktur als in externe Verstärkungen: „Wir halten weiter an unserer Philosophie der Eigenbauspieler fest und investieren unser Geld lieber in andere Dinge, wie zum Beispiel die umfangreiche Platzsanierung in diesem Jahr oder auch in die Rahmenbedingungen für unser Team und den Nachwuchs.“
Ein konkretes Tabellenziel will sich der SV Losenstein in der neuen Saison nicht setzen. Vielmehr will man dort weitermachen, wo man im Vorjahr aufgehört hat: „Natürlich wäre es schön, wenn wir Platz 4 vom letzten Herbst bestätigen könnten, aber ich denke, es wird eine sehr ausgeglichene Liga auf uns warten. Da kann viel passieren. Wir müssen von Woche zu Woche auf uns schauen und an uns arbeiten – dann ist viel möglich“, betont Musenbichler. Mit dieser Mischung aus Bodenständigkeit, klarer Linie und ambitioniertem Eigenbau scheint der SV Losenstein für die kommende Saison gut gerüstet. Bleibt abzuwarten, ob man sich für die konsequente Arbeit auch mit sportlichem Erfolg belohnen kann.