2. Klasse Ost

Auf schwieriger Mission: Union Sipbachzell sucht Stabilität nach bitterem Auswärtsspiel

Für die Union Ebner-Trans Sipbachzell gestaltet sich die erste Saison nach dem Klassenwechsel in die 2. Klasse Ost bislang als echte Herausforderung. Die Mannschaft von Trainer Denis Grbic musste sich am vergangenen Wochenende im Auswärtsspiel bei Ternberg mit 1:5 geschlagen geben – es war die dritte Niederlage in Folge mit jeweils fünf Gegentoren. Besonders schmerzhaft: Zwei Spieler mussten das Feld durch Ausschlüsse vorzeitig verlassen. Trotz des schwierigen Saisonstarts bleibt man im Verein bemüht, Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt die Wende einzuleiten.

Spielverlauf: Ausgleich, Chancen – und dann ein bitteres Déjà-vu

Die Partie in Ternberg begann für Sipbachzell durchaus ordentlich. Zwar geriet man früh in Rückstand, doch Flavius Petrean gelang mit dem Ausgleichstor zwischenzeitlich der Hoffnungsschimmer auf eine Trendwende. „Wir sind eigentlich gut gestartet“, schildert Mario Boschinger, sportlicher Leiter des Vereins. „Doch wie so oft in dieser Saison vergeben wir unsere besten Chancen – und der Gegner macht aus wenig sehr viel.“

So kippte auch diesmal das Spiel nach dem Ausgleich wieder in die falsche Richtung. Ein individueller Fehler in der Defensive, und schon lag man mit 1:2 zurück. Auch nach Wiederbeginn war zunächst mehr für Sipbachzell möglich: Zwei Großchancen blieben ungenutzt, ehe ein Freistoß aus rund 40 Metern zum 1:3 führte – erneut ein Rückschlag aus einer Standardsituation. Im Gegensatz dazu verbuchte Sipbachzell einen Stangenschuss nach einem Freistoß. Bezeichnend, dass der Ball dem Tormann auf den Rücken fiel und dann hinter diesem vor der Linie liegenblieb.

Zwei Platzverweise und das Ende aller Hoffnung

In der Folge sollte es noch schlimmer kommen: Zunächst sah Torschütze Flavius Petrean nach einem Foul die Rote Karte – eine Szene, die man im Lager der Sipbachzeller als „überzogen“ einstuft. Kurz vor Schluss wurde dann auch noch Raphael Lockinger mit Gelb-Rot vom Platz gestellt – nachdem er selbst zuvor mehrfach gefoult worden war und ein vorbelasteter gegnerischer Spieler dagegen davonkam. „Da hat mir das Verständnis gefehlt, mit der Schiedsrichterleistung bin ich nicht glücklich“, sagt Boschinger. „Das waren Entscheidungen, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflusst haben. Besonders in einer Phase, in der wir ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen, ist das schwer zu verkraften.“

Verletzungssorgen und Personalnot: Ein Stürmer muss ins Tor

Neben Sperren machen aktuell auch Verletzungen dem Team schwer zu schaffen. Drei etatmäßige Tormänner fehlen. Zuletzt musste ein Stürmer – mangels Alternativen – das Tor hüten. Auch in der Innenverteidigung gab es herbe Verluste: Zwei wichtige Stammspieler sind heuer nicht mehr dabei – ein Aderlass, der sich bislang nicht kompensieren ließ. „Wir haben uns das leichter vorgestellt nach dem Klassenwechsel“, gibt Boschinger offen zu. „Aber die Spielweise, die Härte – das ist schon gewöhnungsbedürftig.“ Besonders in Ternberg habe man diese Erfahrung gemacht: „Ein schlechter Platz, ein sehr körperbetonter Gegner, viele Nickeligkeiten – da musst du erst einmal bestehen.“

Mentalität stimmt, aber das Selbstvertrauen fehlt

Trotz aller Rückschläge betont der sportliche Leiter: „Die Jungs kämpfen jede Woche, der Einsatz stimmt. Aber wenn du Woche für Woche fünf Gegentore kassierst und einfach nicht weißt, warum, dann nagt das am Selbstvertrauen.“ Man müsse jetzt vor allem eines schaffen: den Kopf wieder freibekommen. „Die Spieler brauchen Erfolgserlebnisse, sonst wird es mental nicht leichter“, so Boschinger. Besonders bitter sei es, dass man in vielen Spielen phasenweise gut agiert, aber nie über 90 Minuten die nötige Stabilität auf den Platz bringt. „Wir sind nie die deutlich schlechtere Mannschaft – und verlieren trotzdem regelmäßig klar.“

Ausblick: Weyer und Reichraming als Prüfsteine

In den kommenden beiden Spielen trifft Sipbachzell zunächst auf Weyer (daheim) und dann auf Reichraming (auswärts). „Von Weyer und Reichraming wissen wir als Liganeuling wenig“, gibt Boschinger offen zu. „Man kann durch die weiten Entfernungen in dieser Liga kaum etwas beobachten – alles ist Neuland.“ Das erschwert die Vorbereitung zusätzlich. Klar ist aber: Mit dem erneut dezimierten Kader wird es auch in diesen Spielen schwer. „Zwei gesperrte Stammspieler, mehrere Verletzte – das ist keine einfache Ausgangslage“, so Boschinger.

Ziel: Stabilisieren, dranbleiben, nicht aufgeben

Die Zielsetzung für den Herbst ist nun klar: Stabilisierung. „Wir müssen schauen, dass wir uns fangen, ein paar Spiele positiv gestalten und wieder Punkte sammeln“, so Boschinger. „Wenn wir irgendwann mal mit einer eingespielten Elf antreten können, wenn das Glück ein bisschen zurückkommt – dann bin ich überzeugt, dass wir in der Liga bestehen können.“