Mit einem weinenden Auge blicken die Verantwortlichen der ASKÖ Pinsdorf auf die Hinrunde in der 2. Klasse Süd-Ost zurück. Zahlreiche Punkte wurden verschenkt, weshalb am Ende nur Rang sieben zu Buche stand. Der Rückstand auf das Spitzenfeld ist groß, Trainer Günther Schobesberger hat ein Eingreifen in den Aufstiegskampf bereits abgehakt. "Jetzt müssen wir halt wieder ein halbes Jahr rüberbringen", sagt der Coach.
Einen Top-Vier-Platz hatte man sich in Pinsdorf im Vorfeld der laufenden Saison erhofft. Nach einer durchwachsenen Hinrunde wurde dieses Ziel deutlich verpasst, fehlen sechs Punkte auf den derzeitigen Vierten aus Steinhaus. Zu unkonstant präsentierte sich die Truppe von Trainer Günther Schobesberger. "Zufrieden sind wir sicher nicht. Wir hatten im Winter schon die Chance haben wollen, auf sechs Punkte dabei zu sein, um im Frühjahr einen Grund zum Angreifen zu haben. Der Zug ist aber abgefahren, jetzt müssen wir halt wieder ein halbes Jahr rüberbringen", meint ein etwas enttäuschter Übungsleiter.
Die Gründe für das mäßige Abschneiden sieht Schobesberger aber weniger in der Qualität seiner Mannschaft. Zwar sei der Kader extrem klein, seien nur etwa zwölf Spieler kampfmannschaftsfähig. Man hätte aber bis auf jene Duelle mit Gmunden und eventuell Schlierbach alle Spiele gewinnen können, meint der Coach. Insbesondere die vier Unentschieden stoßen dem Betreuer sauer auf. Gegen Spital und Steyrermühl musste man jeweils den späten Ausgleich hinnehmen, auch gegen Ried und Wartberg war man einem vollen Erfolg nahe. Eine weitere Ursache sieht Schobesberger im schlechten Start seiner Truppe. Der Auftakt ging mit einer 2:3-Pleite gegen Steinhaus daneben, in Runde drei folgte das denkwürdige 2:8 gegen die Gmunden 1b. "Da haben sechs, sieben landesligafähige Spieler gespielt, hatten wir keine Chance. So sind wir dann auch von der Stimmung her ein wenig ins Negative hineingekommen", erinnert sich Günther Schobesberger.
Die Rückrunde betrachtet der Übungsleiter daher als Vorbereitung für die kommende Saison. Bei elf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz dürfte der Aufstieg kein Thema mehr werden. "Ich möchte gar kein Ziel mehr setzen. Ob wir jetzt Vierter oder Fünfter werden, ist ziemlich egal", steht für den Coach im Frühjahr die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Auf drei Spieler wird Schobesberger in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr bauen können. Philipp Hamader ging nach Rüstorf, Lazar Pilipovic schloss sich Steyrermühl an. Oliver Mörigsbauer legt indes eine Karrierepause ein. Er habe nach Timelkam wechseln wollen, dort habe man aber die Leihgebühr nicht zahlen wollen, erklärt der Pinsdorfer Coach, der auch zwei neue Spieler begrüßen durfte. Andreas Birlmüller kehrte nach einem Auslandssemester in Portugal zurück, Fabian Pölzl-Huemer stieß von Ligakonkurrent Gmunden 1b zur ASKÖ.
In der laufenden Vorbereitung haben die Pinsdorfer mit Personalmangel zu kämpfen. Verletzungsbedingtes und berufliches Fehlen einiger Akteure bereiten Günther Schobesberger Sorgen. "Hätten wir im Frühjahr drei bis vier Ausfälle, würde das eine Katastrophe werden", fürchtet der Übungsleiter. Damit rechnet der Cheftrainer allerdings nicht, geht er mit Optimismus in die Rückrunde. Daran änderte auch die Niederlage im Test gegen Roitham nichts. Nach einem 4:2 über Aurach musste man sich dem 1. Klasse Süd-Vertreter mit 0:4 geschlagen geben. "Das Ergebnis darf man da nicht rechnen, waren vier Reserve-Spieler drinnen. Die, die da sind, ziehen alle an, auch der Zusammenhalt ist wieder besser. So gehe ich schon positiv ins Frühjahr hinein", sagt Schobesberger.
Christoph Gaigg