Alles für den Nachwuchs - so lautet das neue Motto des SV Waldzell. Die Bilanz von nur drei Punkten und dem vorletzten Tabellenplatz spielt eine untergeordnete Rolle. Man will der Jugend etwas bieten, auswärtige Spieler werden nicht mehr geholt. Coach Johann Stempfer freut sich über das geringe Durchschnittsalter und den starken Anklang, den dieser Weg in Waldzell findet.
"Wir wollen der Jugend Möglichkeiten für Sport bieten und eine Mannschaft ohne fremde Spieler aufbauen ", erklärt Trainer Stempfer. Und freut sich über das niedrige Durchschnittsalter von knapp über 19 Jahren. Ebenso wie über die hohe Trainingsbeteiligung - trotz des Verzichtes auf Bezahlung der Akteure. "Man sieht, wie die jungen Spieler das annehmen. Zum Trainingsauftakt kamen inklusive 1b-Spieler 27 Leute ", lobt der Übungsleiter, der auch die zweite Mannschaft coacht.
Während er sich über das Verhalten anderer Vereine am Transfermarkt verständnislos zeigt. Und die auftretenden Probleme dieser Klubs mit den großen Einkäufen in Verbindung bringt. "Wenn man sich die Transferlisten ansieht, ist es ein Wahnsinn, was da passiert. Da wehren wir uns dagegen, machen sicher nicht mit ", stellt Stempfer klar. Und nimmt damit einen ähnlichen Saisonverlauf wie in der Hinrunde in Kauf. Mit nur drei Zählern liegen die Waldzeller auf Rang zwölf, kämpfen mit Peterskirchen gegen die Rote Laterne.
Die Gründe für den wenig erfreulichen Saisonverlauf in sportlicher Hinsicht sieht der Cheftrainer im großen Umbruch vom Sommer: "Wir haben einen kompletten Neuanfang gestartet. Vier erfahrene Spieler kamen uns im Herbst abhanden. Das war eine schwierige Zeit zu Beginn, aber die Jungen ersetzen sie gut." Die langfristige Entwicklung der Mannschaft sieht Johann Stempfer ohnehin als wichtiger an. Auch wenn er sich für die Rückrunde einige Punkte mehr erhofft.
Die Mannschaft hat an Reife dazugewonnen, in der Vorbereitung liegt das Hauptaugenmerk nun auf der Defensive. "Wir haben zu viele Tore kassiert und durch unerwartete Fehler Punkte verschenkt. Im Frühjahr wollen wir mehr Siege einfahren ", wünscht sich der Coach.
Das Abwehrverhalten wird also auch im Trainingslager am Faaker See eine entscheidende Rolle spielen. Ende Februar schlagen die Waldzeller ihre Zelte in Kärnten auf. Damit die 39 Gegentore nicht wiederholt werden. Eine wichtige Komponente könnte dabei Routinier Andreas Hoffmann werden. Der Abwehrspieler hatte seine Schuhe bereits an den Nagel gehängt, erklärte sich aber bereit, die junge Truppe nochmals zu führen. Am Motto, auf die eigene Jugend zu setzen, ändert das aber nichts.
Christoph Gaigg