Zu den absolut positiven Überraschungen im bisherigen Saisonverlauf der Bezirksliga Nord zählt zweifelsohne die DSG Sportunion Altenberg, die bislang still und heimlich, ist man fast geneigt zu sagen, mit beneidenswerter Regelmäßigkeit ihre Punkte sammelte, während der Fokus auf die namhafte Konkurrenz gelegt wurde. Richtig klingende Namen im Kader Altenbergs: Fehlanzeige. Akteure, die bereits in höheren Ligen ihr Können unter Beweis gestellt haben: kaum vorhanden. Die Truppe wirft indes andere Attribute in die Waagschale – und das Woche für Woche. Genau darüber sprach Ligaportal.at mit Erwin Seyr, der seit dem vergangenen Sommer den Posten des Cheftrainers innehat.
Ligaportal: Starke 15 Zähler nach acht Runden und Zwischenrang drei – Wie lauten die zentralen Erfolgsfaktoren?
Seyr: „Das Klima in Kampfmannschaft und Reserve ist gut. Jeder Spieler ist bei uns wichtig. Der Zusammenhalt ist super. Ich lege viel Wert auf den spielerischen und körperlichen Aspekt sowie auf Aggressivität. Das wird super umgesetzt. Wir heben aber auf keinen Fall ab und wissen, dass auch andere Zeiten kommen können. Das haben wir in Ansätzen auch zuletzt im Derby gegen Hellmonsödt gesehen. Da hätten wir eigentlich nach zehn bis 15 Minuten 3:0 führen müssen. Dann bekommst du plötzlich die Tore. Davor haben wir immer selbst in den richtigen Momenten die Treffer gemacht. Ich habe im Vergleich zur vergangenen Saison auch Umstellungen vorgenommen – vor allem im Defensivbereich. Ob da jetzt schon eine Handschrift erkennbar ist, müssen andere beurteilen. Insgesamt spielen wir einen guten, attraktiven Fußball. Zudem haben wir momentan das Glück auf unserer Seite.“
Ligaportal: Mit welchem Ziel seid ihr in die Saison gestartet und wurde dieses bereits nach oben korrigiert?
Seyr: „Das Ziel war von Anfang an, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Momentan sind wir in der glücklichen Lage, dass wir uns eher nach vorne orientieren können. Wir haben aber deswegen noch kein neues Ziel formuliert. Wir lassen die Kirche im Dorf.“
Ligaportal: Mit Dominik und Daniel Seyr sind zwei Ihrer Söhne Stammspieler. Kommt es da zu Interessenskonflikten oder sind beide ohnehin unangefochten?
Seyr: „Dominik hat schon in St. Magdalena Landesliga gespielt. Er ist unangefochten. Es gibt keine Diskussion, was sein Können betrifft. Daniel ist noch ganz jung. Er ist im Sommer in die Mannschaft gerückt. Ich habe viele meiner Spieler schon im Nachwuchs trainiert – auch Daniel. Daher wusste ich, was er kann. Auch er hat sich aber natürlich am Beginn anstellen müssen. Im Sommer hat er die Chance bekommen und sich den Platz dann durch konstant gute Leistungen erarbeitet. Natürlich ist so eine Konstellation als Trainer heikel – vor allem wenn er einmal nicht seine Leistung bringt. Dann beginnt das Gerede. Bislang macht er es als Sechser aber super. Er ist sehr aggressiv. Das brauchen wir auf dieser Position.“
Ligaportal: Altenberg ist bekannt für die große Menge an hochtalentierten Eigenbauspielern. Sind diese begehrt? Gab es schon Angebote?
Seyr: „Das ist ein sehr heikles Thema. Ich will keine Namen nennen, aber es gibt einen Verein aus der Landesliga Ost, der in der Vergangenheit bereits bei einigen unserer Spielern angefragt hat. Diese sind zurzeit alle Stammkräfte bei uns. Sie stehen zu Altenberg. Es ist aber auch normal, dass Interesse entsteht. Es spricht sich herum, dass wir momentan sehr stark sind.“