Trotz zweier Führungen musste sich der SC St. Valentin am Wochenende mit 2:3 in Neuzeug geschlagen geben. Die Saison in der Bezirksliga Ost verläuft bislang eher enttäuschend. Sektionsleiter Harald Leitner gibt sich kämpferisch, sieht aber klaren Verbesserungsbedarf und benennt Verletzungspech als entscheidenden Mitgrund für die bisherige Bilanz.
„Es war eine unglückliche Niederlage“, bilanziert Harald Leitner nüchtern das Match in Neuzeug. Und das trotz zweier Führungen durch Deniz Camdzic und Fabian Urban. „Wir haben verdient geführt – erst 1:0, dann 2:1 – und das Spiel eigentlich kontrolliert. Aber dann bekommen wir wieder unnötige Tore. Das ist bitter und zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Saison.“ Neuzeug war zwar der erwartet schwere Gegner, doch eigentlich sei es ein Spiel gewesen, das man mit mehr Cleverness über die Zeit hätte bringen müssen. Dass man am Ende erneut ohne Punkte dasteht, sei auch eine Frage der fehlenden Stabilität – besonders in der Defensive.
Im Angriff sieht man sich gut aufgestellt. „Wir haben relativ viele Tore geschossen, sogar die zweitmeisten der Liga. Nach vorne passt es, aber hinten...“, so Leitner. Die Abwehr sei derzeit einfach nicht stabil genug, und man kassiere zu viele vermeidbare Gegentore. „Wir müssen cleverer verteidigen. Es heißt Kampfmannschaft – dann müssen wir uns jetzt im wahrsten Sinne des Wortes auch herauskämpfen.“ Die vielen Ausfälle in der Defensive lassen aktuell keine Alternativen zu. „Wir haben verletzungsbedingt wenig Alternativen. Jetzt müssen die Jungen spielen. Das ist gut für ihre Entwicklung, aber natürlich passieren dann auch Fehler.“
Die personelle Lage ist angespannt. Einige wichtige Stützen fehlen nach wie vor. Besonders schmerzlich ist laut Leitner der Ausfall des Torhüters, der „demnächst zurückkommen sollte“. Mit seiner Rückkehr hoffe man auf eine Stabilisierung des Defensivverbundes. Bis dahin müsse man sich „von Woche zu Woche durchkämpfen“. „Momentan ist es nicht einfach“, so Leitner. „Aber wir sind trotzdem positiv. Wir nehmen die Situation an, wie sie ist. Es bringt nichts, sich etwas schönzureden. Jetzt heißt es arbeiten, kämpfen und punkten.“
Die kommenden beiden Spiele finden beide auf eigener Anlage statt – und könnten richtungsweisend werden. Zunächst trifft man auf ASKÖ Leonding, einen Gegner, den Leitner „schwer einschätzbar“ nennt: „Ich habe sie schon beobachtet, das ist eine sehr starke Mannschaft, die jedoch im Sturm nicht immer durchschlagskräftig ist. Aber wir müssen da einfach punkten.“ Danach geht es gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Enns – ein echtes Kaliber. „Spielerisch sind die stark, besonders bei Standards“, analysiert Leitner. „Vielleicht gelingt uns da eine Überraschung.“
Vor der Saison hatte man sich beim SC St. Valentin mehr erwartet. Ein Platz „zwischen vier und sechs“ sei intern als Ziel formuliert worden. „Jetzt stehen wir auf Platz zehn – das ist die Realität. Aber es bringt nichts, dem hinterherzutrauern. Wir müssen da jetzt raus.“ Dabei müsse man auch den Blick auf die Tabelle behalten. „Gut für uns ist, dass die Teams hinter uns auch nicht gepunktet haben. Sonst wäre es schon deutlich enger.“ Es sei wichtig, jetzt im Herbst genügend Punkte zu sammeln, um im Winter gezielt reagieren zu können. „Wir werden dann schauen, ob wir jemanden dazuholen. Oder ob die Verletzten zurückkommen. Aber zuerst müssen wir liefern.“
Trotz der schwachen Punkteausbeute überwiegt bei Sektionsleiter Leitner der Kampfgeist. „Wir müssen jetzt Woche für Woche alles reinwerfen. Wir wollen uns stabilisieren – und den Herbst so positiv wie möglich gestalten.“ Dass die Bezirksliga Ost eine unberechenbare Liga ist, ist für ihn keine Ausrede, sondern Herausforderung: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen, das sieht man Woche für Woche an den Ergebnissen.“