Ausgerechnet im Duell mit dem Lokalrivalen konnte der ASK Case IH Steyr St. Valentin den vorzeitigen Titelgewinn in der Bezirksliga Ost powered by Pizzeria La Mare Ansfelden fixieren. Bei traumhaften Bedingungen und rekordverdächtiger Kulisse macht der SC St. Valentin dem Spitzenreiter aber einen unerwarteten Strich durch die Rechnung. Die abstiegsbedrohte Allerstorfer-Elf knöpft dem großen Favoriten ein 1:1-Unentschieden ab - die Meisterfeier ist damit vertagt.
Einen Meistertitel zu feiern gelingt nicht alle Tage. Schon gar nicht vor einer derartigen Traumkulisse von über 1000 Zusehern in der sechsthöchsten Spielklasse Österreichs. Und noch weniger in einem Duell mit dem großen Lokalrivalen. Die nahezu perfekten Vorzeichen erweisen sich jedoch als Hemmungsfaktor für den ASK. Die Engleder-Elf findet zu keinem Zeitpunkt zu ihrem Spiel, muss sich gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste mit einem 1:1 begnügen. Nach der Führung durch Michael Schiefer per Elfer (10.) sorgt Mario Gaumberger nach einer halben Stunde per Eigentor für den Ausgleich.
Mit dem Publikum im Rücken untermauern die Hausherren in der Anfangsphase ihre vorzeitigen Titelambitionen. Gegen hervorragend eingestellte SC-Kicker ist der Tabellenführer von Beginn an präsent. Das Rezept, den Gegner mit einem frühen Tor einzuschüchtern und die Partie in gewünschte Bahnen zu lenken, scheint zunächst voll aufzugehen. Nach zehn Minuten entscheidet Schiedsrichter Michael Krassnitzer auf Handelfmeter zu Gunsten der Heimischen. Während er damit unter den Anhängern der beiden Rivalen für geteilte Meinung sorgt, verwandelt Michael Schiefer souverän zum 1:0.
Selbst auf den Verlusttreffer wirkt der SC vorbereitet. Denn der Rückstand verursacht keineswegs eine Schockstarre. Die Gäste kämpfen sich mit Fortdauer der Partie immer besser hinein, von einer klaren Angelegenheit für den Fast-Meister ist die Begegnung weit entfernt. Wie schon in den vergangenen Wochen setzt die Allerstorfer-Elf auf ihre gewohnten Tugenden, lässt zugleich den technisch versierten Kreativspielern des Gegners keinen Zentimeter Raum. Nicht unverdient fällt nach einer halben Stunde der Ausgleich. Einen Freistoß von der Seite fälscht Mario Gaumberger unglücklich ins eigene Tor ab - 1:1.
Von da an ist das Match völlig offen. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe, der vermeintliche Underdog straft die Tabelle Lügen. Im Stile einer Klassemannschaft schalten die Gäste die individuellen Qualitäten des ASK aus. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel sorgt ein neuerlicher Pfiff des Schiedsrichters für Diskussionen. Nach einem Handspiel eines Engleder-Kickers entscheidet der Unparteiische auf Freistoß. Die SC-Verantwortlichen wollen die Aktion im Strafraum gesehen haben, pochen auf einen Elfmeter - vergeblich.
Je länger die Partie dauert, desto verzweifelter werden die Angriffe der Gastgeber. Mehr als die eine oder andere Chance springt aber nicht heraus. Auf der Gegenseite ist der SC meist durch Standards gefährlich. Zehn Minuten vor dem Ende bemüht Schiedsrichter Krassnitzer erneut sein Notizbuch, Florian Ströbitzer sieht die glatt Rote Karte wegen Beleidigung. In Unterzahl stemmen sich die Gäste mit allen Mitteln dagegen. Lautstark angefeuert von den SC-Anhängern ärgert man den haushohen Favoriten bis zur letzten Minute. Das Publikum wartet vergeblich auf den Lucky-Punch, am Ende steht eine durchaus gerechte Punkteteilung zu Buche. Der ASK muss seine Meisterfeier verschieben, kann kommenden Sonntag zu Hause gegen St. Ulrich den zweiten Matchball verwandeln. Der Lokalrivale darf weiter auf den Klassenerhalt hoffen.