Ein an Spannung kaum zu überbietendes Derby erlebten knapp 500 Zuschauer gestern Abend in Bad Wimsbach. Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen vor diesem Nachbarschaftsduell nicht sein können. Während die Wimsbacher aus drei Spielen bereits 7 Punkte holen konnten, verloren die Lambacher bis jetzt jedes Spiel in der Bezirksliga Süd. Nach spannenden 90 Minuten hatte sich dies aber geändert, der SK Bad Wimsbach und der SK Rot-Weiß Lambach trennten sich schlussendlich verdient mit 2:2.
Viele Zuschauer hatten ihren Sitzplatz noch gar nicht eingenommen, da führte die Heimelf von Trainer Christoph Brummayr schon mit 1:0. Einen hohen Ball in den Strafraum konnte Lambachs Keeper Karoly Szalay nur mehr vor die Beine von Wolfgang Ecklbauer fausten, der Wimsbacher Mittelfeldspieler ließ sich die Chance nicht entegehen und traf per Seitfallzieher zum 1:0 ins leere Tor. Die frühe Führung für die Wimsbacher nach 20 Sekunden, das Konzept der Lambacher erlitt dagegen einen frühen Dämpfer. Fast wäre auch der schnelle Ausgleich gefallen, doch nach Stanglpass von Lukas Altenhofer scheiterte Nihad Hrvacic am Pfosten. Besser machten es dagegen die Wimsbacher. Ein weiter Freistoß wurde noch einmal vors Tor geköpft, dort stand Torjäger Bori Szilveszter mutterseelenallein und köpfte aus kurzer Distanz zum 2:0 ein. Die Lambacher reklamierten vergeblich auf Abseits. 15 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Die Lambacher ließen sich aber nicht beirren und übernahmen das Kommando. Chancen wurden herausgespielt, eine davon nützte Manuel Zavackzi zum 2:1 Anschlusstreffer. Maximilian Schellerer spielte einen scharfen Stanglpaß und Zavackzi traf vom Fünfereck. Kurz vor der Pause hatte Bori Szilveszter noch die große Chance zum 3:1, der Ball sprang vom Innenpfosten aber wieder ins Feld zurück.
Lambachs Trainer Roman Ensberger dürfte in der Halbzeitpause aber die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Spieler waren nach der Halbzeit sofort feldüberlegen. Die Gästeelf vergab Chancen zum Ausgleich, aber auch die Wimsbacher waren im Konter gefährlich. Der verdiente Ausgleich fiel dann nach 65 Minuten. Nach einer Flanke wurde Lambachs Valentin Wieshofer im Stafraum umgerissen, der gute Schiedsrichter Rene Kettlgruber zeigte sofort auf den Punkt. Jürgen Wiesinger verwandelte sicher zum 2:2 Ausgleich. Doch Lambach wollte jetzt mehr. Einen Freistoß von der Seite drückten Levente Kresz und Thomas Holzinger in Teamarbeit über die Linie, der Linienrichter verweigerte dem Treffer aber die Anerkennung und entschied auf Abseits. Manuel Zavackzi regte sich über diese Entscheidung laustark auf und kassierte daraufhin eine gelbe Karte. Und nur eine Minute später ging Zavackzi in einen Zweikampf zu stürmisch rein, traf zwar den Ball, aber auch den Gegner und sah Gelb-Rot. Trotz Unterzahl hatte Lambach noch einmal die Chance auf die Führung, Jürgen Wiesinger schoß den Ball aber um Millimeter am langen Eck vorbei. Die letzten Minuten stemmte sich die Ensberger-Elf gegen einen erneuten Rückstand, die Wimsbacher erzeugten mit vielen langen Bällen in den Strafraum noch einmal viel Druck, der Siegtreffer gelang ihnen aber nicht mehr. Nach 90 Minuten beendete der Schiedsrichter ein Spiel, dass sowohl den Spielern als auch den Zuschauern einiges abverlangte. Die Wimsbacher bleiben damit weiterhin ungeschlagen, die Lambacher holten hochverdient den ersten Punkt der Saison.
Norbert König-Felleitner