Nach einem enttäuschenden Saisonstart in der Bezirksliga West hat der SV Weng schweren Herzens die Reißleine gezogen: Richard Tusori übernahm als Spielertrainer interimistisch das Amt von Kurt Aigner, der den Verein in den vergangenen Jahren zu beachtlichen Erfolgen geführt hatte. Auch wenn das Debüt des neuen Coaches am Wochenende mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Neumarkt/Pötting endete, waren erste positive Ansätze zu erkennen. Mit einem Punkt nach fünf Runden rangiert Weng derzeit auf dem 13. und damit vorletzten Tabellenplatz.
Die Entscheidung, sich von Erfolgscoach Kurt Aigner zu trennen, fiel dem Verein alles andere als leicht. Sportchef Johannes Meindl betont die Verdienste des bisherigen Trainers ausdrücklich: „Kurt war für uns ein herausragender Trainer. Er hat den größten Erfolg in mehr als 50 Jahren Vereinsgeschichte mit dem Vizemeistertitel geholt und hatte daran einen riesigen Anteil. Wir haben ihm extrem viel zu verdanken.“
Dass die Trennung nun erfolgte, sei nicht einfach gewesen: „Wir haben gemerkt, dass der Zug in der Mannschaft nicht mehr ganz da war – die Spieler haben Kurt aus unserer Sicht einfach nicht mehr so gehört wie früher. Wir haben noch auf einen guten Saisonstart gehofft, aber nachdem der ausgeblieben ist, mussten wir eine Veränderung vornehmen.“ Aigner habe den Verein in einer schwierigen Phase übernommen und ihn in fünfeinhalb Jahre zu ungeahnter Stärke gebracht.
Der neue Trainer, Richard Tusori, ist als Spielertrainer aktiv und übernimmt nun interimistisch die sportliche Leitung der Kampfmannschaft. „Er ist kurzfristig eingesprungen. Wir sind aber weiterhin aktiv auf Trainersuche“, so Meindl. Im ersten Spiel unter Tusoris Leitung gegen Neumarkt/Pötting setzte es zwar eine klare 0:3-Niederlage, doch der Spielverlauf war keineswegs einseitig. „Wir haben drei Gegentore aus drei Chancen kassiert – das ist natürlich auch eine Art von Qualität. Aber wir hatten zwei, drei Stangenschüsse und mehrere gute Möglichkeiten. Mit einem glücklicheren Spielverlauf hätte das Spiel auch in unsere Richtung kippen können.“ Tusori brachte bereits erste neue Impulse ein: „Man merkt, dass da eine neue Spielidee dahinter ist. Er hat bereits kleine Anpassungen vorgenommen – auch wenn die Zeit bisher noch sehr kurz war.“
Mit dem kommenden Auswärtsspiel bei Spitzenreiter Natternbach wartet auf den SV Weng gleich die nächste große Herausforderung. „Natternbach ist mit fünf Siegen aus fünf Spielen Tabellenführer – das wird richtig schwer. Aber ich bin überzeugt: Wenn wir unsere Leistung bringen, können wir in dieser Liga jeden schlagen“, zeigt sich Meindl kämpferisch. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem darauffolgenden Heimspiel gegen Jeging: „Das ist ein extrem wichtiges Spiel für uns. Jeging steckt in einer ähnlichen Situation wie wir, die sind auch noch nicht richtig in die Saison gekommen. Aber das ist eine starke Mannschaft mit viel Offensivpotenzial, das wissen wir aus der gemeinsamen Zeit in der 1. Klasse.“