Die Heim-Kicker des FC Munderfing stehen heute unter Druck, nach drei Niederlagen en suite will man unbedingt punkten. Der Gegner, die Union Peuerbach, fährt entspannt zur Pöschl-Elf, mit neun Punkten aus den ersten drei Partien in der Bezirksliga West konnte der Aufsteiger alle Erwartungen übertreffen. Die Heimischen zeigen auch heute wieder Mängel in der Defensive, drei Gästetreffer stehen am Ende zu Buche. Dennoch können die Heimischen nach 90 Minuten jubeln, ein knapper 4:3-Sieg lässt die Abwehrfehler vergessen.
Erster Angriff des FCM in der zweiten Spielminute, aber Robert Annamichl kann Gäste-Goalie Alexander Schörflinger nicht überraschen, dieser kann zur Ecke klären. Aus dieser entsteht die frühe Führung der Heimischen, Wilhelm Bauböck ist mit dem Kopf zur Stelle - 1:0. Gibt das der Mannschaft Sicherheit? "Wir sind in dieser Phase relativ gut gestanden, wir haben nicht allzu viel zugelassen", zeigte sich Munderfing-Funktionär Franz Spatzenegger mit der Defensivleistung seines Teams vor der Pause großteils zufrieden. In den nächsten 30 Minuten wird den 180 Zuschauern wenig geboten. Die Gäste-Angriffe rollen bis maximal 20 Meter vors Tor der Heimischen, dann macht die heimische Verteidigung dicht. Aber auch Munderfinger Angriffe bringen nichts Zählbares ein.
Geht es mit einem 1:0 in die Pause? Nein, nach einem Pass von Wolfgang Griessner in den Gäste-Strafraum zeigt sich die Verteidigung der Bubestinger-Elf unkonzentriert, der Ball findet über einen Verteidiger und Gäste-Goalie Schörflinger den Weg ins Tor. "Das war ein kurioser Treffer, wie beim Billard", schilderte Franz Spatzenegger diese Situation. Die Gäste sind damit erstmals in dieser Saison mit zwei Toren im Rückstand, wie stecken sie das weg? Sie geben nicht auf und kommen noch vor der Pause zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, Johannes Köstl verkürzt auf 1:2. Die Heimischen ihrerseits legen nach, nach einem Sprint übers halbe Feld zieht Manfred Eder ab und lässt Goalie Schörflinger keine Chance, mit einem 3:1 werden die Seiten gewechselt.
"Da haben wir schon 3:1 geführt, die Partie war fast gelaufen, dann sind wir wieder lethargisch geworden", musste sich Franz Spatzenegger über den Auftritt seines Teams nach der Pause ärgern. Krisztian Beregszaszi kann in der 52. Minute auf 2:3 verkürzen, Anel Celikovic gleicht in der 76. Minute nach einem schweren Schnitzer in der Heim-Verteidigung aus. Droht den Heimischen nun ein ähnliches Schicksal wie in Diersbach? In einer unkonzentrierten Phase gaben sie vor einer Woche innerhalb weniger Minuten die Partie völlig aus der Hand, so auch heute?
Nein, sie nehmen den Kampf wieder auf, sie wollen die drei Punkte. Nur sechzig Sekunden nach dem Peuerbacher Ausgleich kann sich Thomas Gierbl Breitenthaler in die Scorerliste eintragen, gegen seinen Volley-Schuss ist Peuerbach-Keeper Schörflinger machtlos, es steht 4:3. War´s das in Munderfing? Ja, die Pöschl-Elf leistet sich keine weiteren Schnitzer mehr in der Abwehr und bringt den knappen Vorsprung über die Zeit, der Aufsteiger aus Peuerbach tritt mit der ersten Saisonniederlage im Gepäck die Heimreise an.
Franz Spatzenegger (Sportlicher Leiter FC Munderfing):
"Ich weiß jetzt noch nicht, ob ich mich über den Sieg freuen oder über die drei Tore ärgern soll. Das war heute wie beim Tag der offenen Tür, aber auf beiden Seiten. Wir sind perfekt in diese Partie gestartet, nach dem zweiten Treffer haben wir wieder einmal nicht aufgepasst in der Abwehr, so sind die Gäste zu ihrem ersten Treffer gekommen. Das dritte Tor von uns war eine super Einzelleistung, damit glaubten wir die Partie schon entschieden zu haben. Aber nach der Pause waren wir wieder lethargisch, die Gäste haben ihre wenigen Chancen eiskalt verwertet. Beim Stand von 3:3 haben wir glücklicherweise nochmals zulegen können, der vierte Treffer war ganz wichtig für uns, damit haben wir den ersten Dreier der Saison. Wir haben jetzt in vier Spielen schon zehn Treffer erzielt, toll, aber leider auch schon vierzehn bekommen. Da müssen wir uns noch verbessern, klar, aber mit diesen drei Punkten haben wir jetzt den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht."
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Harald Schlager