"Die Zeit ist reif für den ersten Sieg der Union Dorf an der Pram", so Johann Bubestinger, Trainer von Ligakonkurrent Union Peuerbach. Behält er Recht? Haben die Stürmer der Petershofer-Elf ihr Visier richtig eingestellt? Oder kann der USV Eggelsberg/Moosdorf nach dem Sieg gegen Rottenbach nachlegen? Bei den Heimischen hat der Verletzungsteufel zugeschlagen, Heimcoach Petershofer muss unter anderem auf Mario Schrattenecker, Moritz Muhrauer und Patrick Jobst verzichten. Trotz dieser Ausfälle und des 0:2-Rückstandes in der 90. Minute geben die Heimischen nie auf, zwei Treffer in drei Minuten bringen ihnen den zweiten Punkt der Saison.
Die Gäste aus Eggelsberg wollen den Schwung aus der Vorwoche mitnehmen, sie zeigen eine engagierte Leistung in der ersten Halbzeit. Die Stöger-Elf beeindruckt durch guten Kombinationsfußball, immer wieder lassen Ramitsch, Dürager und Co. Ball und Gegner laufen. Die Heimischen sind bemüht, Akzente nach vorne können aber nur selten gesetzt werden. Auch wenn Bogdan Frisu in der 35. eine Kopfballchance für die Heimischen nicht verwerten kann, den besseren Auftritt in Hälfte eins liefern die Gäste. Diese können ihrerseits ihre Chancen nicht nützen, daher geht es mit einem 0:0 in die Kabinen. "Auch wenn wir eine große Torchance hatten, in der ersten Halbzeit waren die Gäste besser, diese hatten mehr vom Spiel und auch einige gute Chancen", so Union Dorf-Schriftführer Franz Stoll nach dem Match.
In der zweiten Halbzeit kommt die Petershofer-Elf mit Elan aus der Kabine, kein Vergleich zum Auftritt vor der Pause. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen vor Gäste-Keeper Raphael Weiss. Dominik Gehmaier hätte sich zumindest zweimal in die Torschützenliste eintragen können. Einmal läuft er alleine auf den Gäste-Tormann zu, beim zweiten Versuch kann er einen Kopfball nicht verwerten.
Besser machen es die Gäste. Diese nützen in der 65. Minute eine Unachtsamkeit in der Dorfer Abwehr, Christian Webersberger ist zur Stelle und bringt die Gäste mit 1:0 in Führung. Die Heimischen sind nicht geschockt, sowohl aus dem Spiel heraus, als auch durch Standardsituationen bleiben sie nach wie vor gefährlich. Martin Nisser trifft aus Freistößen aber nur die Latte bzw. die Stange, das Runde will in dieser Phase des Spiels nicht ins Eckige.
Die Minuten verrinnen, gelingt den Heimischen noch der Ausgleichstreffer? In der 77. Spielminute dezimieren sich die Gäste, nach einem Foulspiel sieht Thomas Mühlegger die Ampelkarte, die Gäste sind in der Schlussphase nur mehr zu zehnt. Spielt das den Heimischen in die Karten? Vorerst nicht, in der 90. Minute kann Philipp Ramitsch trotz numerischer Unterzahl auf 0:2 erhöhen, Jubel bei den Gästen, da kann doch nichts mehr passieren, oder?
Der Gastgeber steckt nicht auf, mit dem Mute der Verzweiflung werfen Nisser und Co. alles nach vorne. Nach dem dritten Aluminiumtreffer an diesem Nachmittag ist Gabor Pokos zur Stelle, er staubt in der 92. Minute zum 1:2-Anschlusstreffer ab. Die Gäste blicken auf die Uhr, wann kommt der Schlusspfiff von Schiedsrichter Krassnitzer? Die Nachspielzeit ist noch nicht abgelaufen, letzter Angriff der Heimischen, wieder geht der Ball an die Stange und wieder kann ein Dorfer abstauben. Der eingewechselte Josef Dürnberger reagiert schneller als die Gäste-Verteidiger und drückt den Abpraller über die Linie - es steht 2:2.
Franz Stoll (Schriftführer Union Dorf an der Pram):
"In der ersten Halbzeit waren die Gäste besser, die hatten einige gute Chancen, mit dem Remis zu Pause konnten wir ganz gut leben. Nach Seitenwechsel waren wir stärker, Dominik Gehmaier und Martin Nisser hatten mehrmals gute Gelegenheiten, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Vom Zeitpunkt her waren unsere Treffer natürlich glücklich, wenn man aber das ganze Spiel betrachtet, dann kann man schon von einem gerechten Remis sprechen. In der Tabelle hilft uns der Punkt vielleicht zur Zeit nicht allzu viel, für die Moral waren diese Treffer und das erkämpfte Unentschieden aber sehr wichtig."
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Harald Schlager