Auch im gestrigen „besonderen“ Heimspiel waren die Innviertlerinnen nicht zu schlagen; LIGAPORTAL sprach mit Cheftrainer Lukas Josef Vlazny über deren Erfolgslauf:
Union Aspach/Wildenau--SPG Antiesenhofen/SV Guntamatic Ried/Aurolzmünster 3:0 (2:0) Tore: Regina Maria Linecker, Vanessa Pögl, Alena Wageneder.
Ligaportal: Lukas, gratuliere Dir und Euch zum 5. Sieg infolge, wie sahst Du die gestrige Begegnung?
Lukas Vlazny: „Ein intensives „Derby”, das für die ZuschauerInnen sicher ein hochinteressantes Spiel war, für uns ist es natürlich besonders schön, gegen die „großen Rieder“ gewonnen zu haben. Man darf nicht vergessen, unsere Gäste werden professionell betreut, und wir konnten uns da als „Hobbykicker“ durchsetzen (schmunzelt)
Trotz Kampf um jeden Zentimeter gab es keine einzige „Karte“ in diesem immer fair geführten Klassespiel!
Jetzt habt Ihr in 5 „Pflichtspielen“ (Meisterschaft und Cup) nur ein einziges Tor kassiert, liegt es an einer neuen Torhüterin oder Eurer verlässlichen Abwehr?
„Simone Macho ist im Tor eine große Stütze und auf unsere Defensive ist stets Verlass, aber der eigentliche Grund liegt darin, dass wir extrem gut verschieben und bei Unterzahl in der Abwehr sofort eine Offensivkraft nach hinten eilt und aushilft, und dass generell jede Teamkollegin für die andere rackert und kämpft“.
Wie verlief Eure Vorbereitung?
„Wir haben uns mit online-Training geholfen und sind gemeinsam laufen gegangen neben dem normalen Training, weil wir bei Vorbereitungsspielen terminlich Pech hatten“.
Gibt es bei Euch grundsätzliche Veränderungen gegenüber der letzten Saison?
„Nein, wir haben nur den Spielaufbau und gewisse Abläufe verbessert, das Selbstvertrauen ist gestiegen, weil die Mädels jetzt von sich selbst überzeugt sind, dass sie das Potential haben, habe ich ihnen schon früher bescheinigt und ihnen immer wieder vor Augen geführt. Unsere Mädels spielen jetzt einen schönen Fußball und bringen das vorhandene Können auf den Platz, dabei kommt der Spaß nicht zu kurz und mit dem Spaß kommt der Erfolg.
Bei diesem Bombenschuss war die tüchtige Gäste- Keeperin Jana Wohlschlager machtlos!
Welche Veränderungen gab es bei Euch im Kader?
„Immer wieder helfen uns aus einem „Pool“ ältere Aktive aus, die früher erfolgreich bei uns spielten und jetzt eine gewisse Ruhe ins Spiel bringen, dazu bauen wir jetzt junge Kräfte aus der Jugend ein und bisher hat uns auch die Verletzungsmisere verschont, das sollte so bleiben.“
Auch im ZAUNERGROUP Ladies Cup seid Ihr noch dabei, wie weit soll`s gehen?
„Unser Hauptaugenmerk haben wir ursprünglich auf die Meisterschaft gelegt, weil es bei den zusätzlichen Spielen im Pokal auch problematisch bei der Mannschaftzusammenstellung sein kann. Vor dem Spiel in der 1. Runde daheim gegen Hellmonsödt habe ich dann gesagt, dass ich trotzdem nicht verlieren will, aber wenn wir unterliegen, dann haben wir eben ein zusätzliches Testspiel gehabt und akzeptieren das. Hauptsache, wir spielen unser Spiel. In der Pause habe ich dann den Mädels bei 0:1 einige Tipps zur Verbesserung gegeben, die haben sie prima befolgt und wir haben dann 2:1 gewonnen. Wenn sie ihr Potential voll nützen, kann es weit gehen.“.
Du arbeitest jetzt 3 Jahre als Coach und hattest auch schwierige Phasen mit dem Team zu überwinden?
„Außer dem Abstieg hatten auch einige Mannschaftsstützen ihre Karriere beendet, es folgte ein Umbruch und mit den Nachwuchs haben wir dann in harter Arbeit wieder den Aufbau unternommen. An eine Auflösung haben wir nie gedacht, dazu ist der Teamgeist viel zu stark. Es hat dann einige Zeit gebraucht, die Abläufe zu koordinieren und zu optimieren, die Spielerinnen haben mir das Vertrauen geschenkt und jetzt bekommen wir gemeinsam dafür die Quittung. Der Zusammenhalt war und ist bei uns ist einfach großartig.“
„Lokal-Derby“ glatt gewonnen und verdient Tabellenführer: die Union Aspach/Wildenau (alle Fotos: Willi Grinninger, kickerin.at)
Wie lauten Deine Ziele für die Saison 2023/24?
„Ich bin kein Trainer, der auf einen bestimmten Tabellenplatz spielt, ich möchte, dass alle Spielerinnen Spaß am Kicken haben, ihn nicht verlieren und kann ihnen dazu nur Hilfestellung mit einem Matchplan geben. Umsetzen müssen sie die Vorhaben selbst und wenn ihnen das gelingt, folgen die Erfolgserlebnisse.
Vielen Dank für Deine Zeit, ich wünsche Dir großen Erfolg weiterhin mit Deinem Team!
Helmut Pichler