Als Spielerin war sie maßgeblich am Vizemeistertitel 2022/23 in der Frauenklasse Süd/West und damit am Aufstieg beteiligt, nun coacht sie auch noch gemeinsam mit Melanie Hofer die Landesliga-„Neulinge“; LIGAPORTAL sprach mit der „Multi“ -Aktiven:
LIGAPORTAL: Frau Buchner, Spielerin, Trainerin, Sektionsleiterin,…. worauf liegt momentan die meiste Betonung bei Ihrem Engagement im Frauenfußball?
„Vorrangig bin ich aktuell Trainerin. Es ist sehr zeitintensiv und darauf soll man sich dann auch einfach konzentrieren. Meine Tätigkeiten als Sektionsleiterin kann ich Großteils vor der Saison erledigen. Naja, und als Spielerin zieh ich mich ja schon eher etwas zurück. Ich mache gerne Platz für die Jungen (schmunzelt).“
Was war Ihre Motivation, in der Landesliga nicht nur als Spielerin voranzugehen, sondern auch zu managen?
„Naja, grundsätzlich deswegen, weil sich das Trainerteam Reinhard BUCHNER Peter und HUMER zurückgezogen hat. Unsere Funktionäre wollten diese Lösung, mit mir als Trainerin. Aber für mich war von Anfang an klar, dass dies alleine nie möglich wäre und deswegen holte ich Melanie HOFER dazu. Wir kennen uns schon sehr lange und haben ja auch gemeinsam am Platz schon diverse Siege feiern dürfen. Da wusste ich gleich, dass das funktionieren wird.
Motivation an sich benötigen wir gar nicht speziell, es macht uns irrsinnig Spaß, mit den Mädels zu trainieren. Sie versuchen, alles, was man ihnen sagt, sofort umzusetzen“.
Irre ich, oder brennt in Ihnen die Leidenschaft für den Fußball auch noch nach mehr als 300 „Pflichtspielen“ unvermindert?
„Ich denke, diese Frage haben Sie sich selbst schon beantwortet mit dem Wort „Leidenschaft“. Aber wie bereits zuvor schon erwähnt, als aktive Spielerin neigt sich meine Karriere dem Ende zu. Man wird dann auch einmal etwas „müde“. Außerdem fällt das Aufstehen am nächsten Tag dann doch schon etwas schwerer als noch mit 20 Jahren“ (lacht).
Diese Mannschaft wurde erst vor 1 Jahr gegründet, erreicht auf Anhieb Platz 2, Ihr persönliches Resümee über dieses Debüt-Jahr?
„Ehrlich gesagt: mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Natürlich ist es eine junge Mannschaft, die sich mit Hilfe routinierter Spielerinnen finden konnte und sehr gut in dieses Debüt-Jahr gestartet war. Aber andererseits schmerzt natürlich der verpasste Meistertitel im letzten Spiel schon sehr. Nichtsdestotrotz durften wir in die Landesliga aufsteigen und wir sind sehr froh darüber. So gesehen dürfen wir durchaus zufrieden sein. Und das dieses „Projekt“ mit einer zweiten Mannschaft so gut anläuft, damit haben wir natürlich selbst nicht gerechnet“.
Erst im allerletzten Spiel musste Krenglbach 1 b der SPG Münzkirchen/Taufkirchen (Lilla-Dressen) mit 1:2 den Vorrang lassen! (Foto: Willi Grinninger, kickerin.at)
Besteht ein gemeinsamer Kader für das A-Team (LT1- O.Ö. Liga) und die Landesligamannschaft?
„Es gibt derzeit ca. 4-5 Spielerinnen, die in der A-Mannschaft im erweiterten Kader stehen und zum Teil auch mit ihnen trainieren“.
Inwieweit ist Wallern in die Spielgemeinschaft eingebunden, (Kaderbeschickung, Nachwuchs.) ?
„Wallern ist genauso eingebunden in die SPG wie Krenglbach, nämlich 50: 50. Wir profitieren natürlich von dem gesammelten Know-How seitens Wallerns, was die Professionalität angeht. Gemeinsam versuchen wir, künftig für Mädels im Zentralraum eine Anlaufstelle im Frauenfußball zu werden. Dies benötigt allerdings noch etwas Planung und Organisation“.
Frage am Rande: als Fixstarterin scheint im Tor Sarah Buchner auf, mit Ihnen verwandt?
„Nein, reiner Zufall“!
Wie waren Sie mit der Vorbereitungsphase zufrieden?
„Wir waren eigentlich sehr zufrieden. Natürlich waren manchmal mehr und manchmal weniger Mädels in den Trainings, das ist aber aufgrund der Urlaubszeit ganz normal und geht keinem Verein anders. Eigentlich waren wir sogar überrascht, wie sehr die Mädels mitziehen. Wir haben in der Vorbereitungszeit gleichviel mit unserer A-Mannschaft trainiert, sprich 3x in der Woche und das wurde von den Mädels sehr gut angenommen. Das spricht für sie, wie sehr sie sich auch weiterentwickeln wollen“.
Nach welchen Kriterien teilen Sie das Coaching mit Melanie Hofer auf?
„Jede von uns beiden hat so ihre Stärken und Ideen. Wichtig für uns ist, dass wir beide komplett gleichgestellt sind. Es gibt keine Haupttrainerin und Co-Trainerin, und das funktioniert gut so.
Nach den ersten Begegnungen in der Landesliga: worin besteht der größte Unterschied zur Frauenklasse?
„Schwer zu sagen, aber ich denke schon, dass es in der Spielstärke liegt. Das Tempo ist doch gleich wieder höher, außerdem ist das Gesamtgefüge der Mannschaften kompakter. Da ist die Qualität gesamt gesehen einfach besser. In der Frauenklasse können zum Teil 2-3 Spielerinnen ein Spiel entscheiden, das ist in der Landesliga nicht mehr der Fall“.
Ihre Bilanz über das bisherige Abschneiden (wenn wir den LASK 1 b ausklammern?
„Ganz zufrieden darf man nie sein. Außerdem gibt es selbstverständlich jetzt schon ein paar Punkte, denen wir nachweinen. Aber wir sind durchwegs positiv gestimmt. In den Spielen ist erkennbar, woran wir arbeiten und welche Trainingsschwerpunkte wir setzten, das ist für uns natürlich schön zu sehen. Und ab und zu muss man sich halt einmal einen Punkt erkämpfen, das gehört genauso dazu. (Anmerkung: Spiel gegen St.Stefan) Für einen Liga-Neuling finde ich aber, dass wir ganz gut dastehen“.
Ihre Ziel in der Landesliga?
„Unser Ziel ist ganz klar: wir möchten die Liga halten. Außerdem wollen wir unsere Mädels so gut als möglich für einen Sprung in die A-Mannschaft vorbereiten“.
Vielen herzlichen Dank für Ihre präzisen Antworten, für die weitere Meisterschaft wünschen ich Ihnen, Ihrer Trainer-Kollegin und dem gesamten Team Alles Gute!
Helmut Pichler