Frauen in OÖ

Entscheiden die Herbstmeisterinnen des TRUCKCENTER Altenfelden auch den“ Titel-Krimi“ für sich?

Mit glänzenden Leistungen und „weißer Weste“ verblüfften die „Newcomerinnen“ in der ersten Meisterschaftshälfte der Frauenklasse Nord/Ost die Konkurrenz; das LIGAPORTAL interviewte dazu Cheftrainer Stefan Reisinger:

 

 

Die „Neulinge“ erwiesen sich auf Anhieb als echte Bereicherung und rockten die Frauenklasse in der 1. Saisonhälfte (Foto: Willi Grinninger,kickerin.at)

 

Ligaportal: Stefan, wie habt Ihr Euch auf den Meisterschaftsbetrieb vorbereitet?

Stefan Reisinger: „Wir haben bereits im Herbst 2023 mit dem Training begonnen und 1–2-mal wöchentlich trainiert. Im Laufe des Vorbereitungsjahres wurde auch der Kader immer größer und Spielerinnen anderer Gemeinden schlossen sich unserem Team an. In den Vorbereitungsspielen bzw. im Training war auch schon zu sehen, dass wir eine gute Mannschaft zusammen brachten und wir freuten uns auf den Saisonstart".

 

Wart Ihr davon überrascht, ungeschlagen die Halbsaison zu bestreiten?

„Natürlich waren wir überrascht, dass die Herbstsaison so verlief, aber wir hatten ja auch nichts zu verlieren und konnten jedes Spiel genießen und frei aufspielen“.

 

Euer direktes Duell mit der ebenfalls ungeschlagenen „weißen Weste “ SPV Kematen-Piberbach/Rohr-Neuhofen 1b endete 1:1, zieht sich jetzt der Zweikampf bis zum Ende der Meisterschaft ?

„Es wird eher ein Dreikampf um die Krone werden, aber wir schauen nur von Spiel zu Spiel und werden uns in erster Linie auf uns konzentrieren“.

 

Ex aequo mit dem drittplatzierten FC McDonald’s Perg Ladies habt Ihr 41 Tore erzielt, können die „jungen Wilden“ gar nicht anders als voll auf Angriff zu spielen?

„Scheint so, aber unsere Stärke liegt auch in der Defensive, natürlich haben wir im Angriff mit einigen Spielerinnen sehr gute Qualitäten und konnten das in der Herbstsaison auch super umsetzen“.

 

Gemeinsam mit Christian Brandl betreust Du das Team, wie sind Eure Agenden verteilt, wer unterstützt Euch noch?

„Ja genau, Christian und ich betreuen das Team gemeinsam. Trainingsabläufe und Aufstellungen an den Spieltagen werden gemeinsam entschieden. Da er ein Offensivspieler ist und ich eher in der Defensive unterwegs war, ergänzt sich das sehr gut. Unterstütz werden wir noch von Lukas Wolfmayr, unserem sportlichen Leiter, und eigentlich dem ganzen Verein. Die Unterstützung vom Verein, der zu 100% hinter uns steht, ist echt super!“

 

Wie habt Ihr die Winterpause genützt, habt Ihr ein Trainingslager abgehalten?

„Wir sind am 14. Jänner wieder 2mal wöchentlich ins Training gestartet. Dabei beginnen wir mit Laufeinheiten, auf die dann Kräftigungsübungen im Turnsaal folgen. Als sich die winterlichen Verhältnisse gebessert hatten, konnten wir schon einige kurze Einheiten am Sportplatz abhalten. Vom 13.02 bis 16.02 waren wir in Schielleiten auf Trainingslager, dort konnten wir uns nochmals top auf die Frühjahrssaison vorbereiteten“.

 

Welche Testspiele gab es?

Wir hatten bisher Aufbauspiele gegen SV Hellmonsödt (7:1) und St. Stefan, die beide sehr positiv verliefen. Am Wochenende werden wir unser letztes Aufbauspiel gegen Nebelberg vor heimischer Kulisse spielen.

 

Ist Euer Kader von schweren und langfristigen Verletzungen verschont geblieben?

„Unsere Herbstsaison startete gleich mit zwei Kreuzbandrissen. Zurzeit laborieren einige Spielerinnen an kleineren Verletzungen. Ich hoffe, sie kommen bald wieder ins Training zurück. Momentan ist der Kader noch groß genug“.

 

Besteht bei Euren ausgezeichneten Leistungen nicht die „Gefahr“, dass die Talente wie Mimi Ainoa Höglinger oder Flora Reitetschläger von höherklassigen Vereinen abgeworben werden?

„Die persönliche Weiterentwicklung unserer Spielerinnen liegt uns sehr am Herzen. Wenn Spielerinnen sich aus diesem Grund dazu entscheiden, den Verein zu verlassen, verstehen wir das natürlich und werden sie zu 100% unterstützen. Die Herausforderung für uns als Trainer liegt aber vor allem darin, unsere Spielerinnen bei ihrer Entwicklung zu fördern und ihnen Anreize zu schaffen, auch weiterhin ein Teil unseres Teams zu sein. Aber zurzeit fühlen sich alle Spielerinnen pudelwohl bei uns und die Gemeinschaft ist echt super“.

 

Mit dem Schlagerspiel daheim gegen die SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen 1b geht Ihr am Sonntag, 23.3. ab 15.00 Uhr ins Frühjahr, vielleicht eine Vorentscheidung?

„Nein, ist ja erst das erste Rückrundenspiel“!

 

Hart gefragt: stünde nach den Topleistungen im Herbst „nur“ ein Platz auf dem Podest in der Endabrechnung, wäre das eine Enttäuschung für Euch?

„Da dies erst unsere 1. Saison ist und unsere Ziele darin liegen, den Verein langfristig im Damenfußball zu etablieren, ist momentan die Tabellensituation nur zweitrangig. Aber die momentanen Ergebnisse übertreffen natürlich alle Erwartungen. Wie bereits erwähnt, blicken wir von einem Spiel zum nächsten und versuchen, an jeder Herausforderung zu wachsen, um am Ende vorne dabei zu sein“!

 

Vielen Dank für Deine klaren Ausführungen, ich wünsche Euch für das Frühjahr, dass Spielfreude und Treffsicherheit weiterhin Eure Begleiter seien!

Helmut Pichler