Frauen in OÖ

Union Kleinmünchen feierte am 45. Geburtstag besonders ihre „Legende“ Christine Holzmüller!

1980 wurde der erfolgreichste Frauenfußballverein Oberösterreichs aus der „Taufe“ gehoben, am vergangenen Samstag wurde das 5. Jahrzehnt der " Grand Dame" schon einmal „geteilt“:

Zur Gratulationscour für die „Pionierin“  Holzmüller hatten sich die Linzer Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, BW Linz- Vorständin Evelyn Pupeter, die Linzer Stadträtin Eva Schobesberger, OÖFV- Frauenfußballreferent Karl Römer, Union-Bezirksobmann Walter Gupfinger sowie Kleinmünchens-Obfrau Sandra Mayrhofer, ihre Stellvertreterin Eva-Maria Wirtitsch und der sportliche Leiter der FFAOÖ , Gerald Reindl,  eingefunden.

Stattlich herangewachsen:

Christine Holzmüller war als „Frau der ersten Stunde“ 1980 eine von 8 Gründungsmitgliedern, die Mannschaft bestand damals aus 14 Spielerinnen, die aus folgendem 20- er Kader gebildet wurden: Christl Holzmüller, Brigitte Stockinger, Melitta Haider, Edeltrud Sattler (alle SVS Linz), Erika Laus, Elfi Kempinger, Kathi Schildberger, Hermi Skrabel, Romana und Anneliese Kriechmayr (alle Bad Schallerbach), Gerda Baumann, Irmgard Mack, Maria Schlagnitweit ((St. Martin/Traun), Hildegard Schürz (Mauthausen), Brigitte Dickinger, Maria Sattleder (Edt/Lambach); Resi und Johanna Kellnreiter (Gaflenz), Gabi Schneider (Ranshofen), Herta Altenhofer (Lichtenberg).

Die Zeiten änderten sich: aktuell jagen 92 Mädchen und Frauen in 5 Mannschaften in Kleinmünchen erfolgreich dem Ball nach, beginnend bei der Ligen-Zugehörigkeit in der ADMIRAL-Frauen- Bundesliga. 

So begann das Abenteuer „Bundesliga“

Die „Unermüdliche“ schilderte dem Ligaportal, wie es zur Teambildung kam: „Soviel ich weiß, bekam Alois Mitterndorfer, der frühere Trainer von Mauthausen, einen Anruf aus Wien von Gerhard Traxler, dem Obmann des USC Landhaus, ob eine Mannschaft aus Oberösterreich am ÖFB-Cup mitspielen möchte. Mitterndorfer hat ehemalige Spielerinnen der OÖFV-Meisterschaft, die bis 1974 ausgetragen wurde, angerufen und gleichzeitig einen Verein gesucht, der uns aufnimmt, das war Union Kleinmünchen. Am 16. März 1980 hatten wir unser erstes Testspiel gegen AC Mühltal in Eidenberg, das zweite Spiel am 23.März gegen Union Goldwörth, beide Spiele konnten wir gewinnen. Am 30. März 1980 fand das erste Cupspiel in Wien gegen den SC Elektra Wien statt, wir verloren 0:1, das Heimspiel ging 0:2 verloren, so war das Abenteuer Cup wieder zu Ende, aber ab Herbst stiegen wir in die Staatsliga ein, die heutige Bundesliga“.

In den „Neunzigern“ dominierte Kleinmünchen den österreichischen Frauenfußball

Die größten Erfolge datieren aus dem Jahrzehnt: 1990- 2000, wo 8 Meistertitel in der Bundesliga, 6 Pokalsiege und 5 „Doubles“, errungen wurden, sowie 2001 der erste Sieg im neuen Supercup mit 1:0 gegen die Rivalinnen des USC Landhaus Wien gelang. In einer „ewigen“ österreichweiten Punktewertung liegen die Linzerinnen mittlerweile hinter dem SKN St. Pölten, USC Landhaus Wien und dem SV Neulengbach an 4. Stelle“.

Holzmüllers persönliche sportliche Bilanz: "Als Spielerin wurde ich fünf Mal Staatsmeisterin, 4 x österr. Cupsiegerin; als Trainerin: 4x Meister in der OÖ Frauen Landesliga, 1 x Meisterin in der 2. Frauenliga Mitte, 2x Meister in der 1. Frauenklasse, 2 x OÖ Cupsiegerin, 4 x OÖ Hallenmeisterin".

Und als Trainerin/Funktionärin? „Von 1989 – 1993 war ich als stellvertretende Sektionsleiterin tätig, übernahm 1993 – 2006 als Sektionsleiterin, 1995 – 2006 agierte ich als Trainerin der 1b und 1c Mannschaft und anschließend bis Jänner 2025 als Obfrau, insgesamt also mehr als 35 Jahre!

Untrennbar verbunden mit der immensen Aufbauarbeit Holzmüllers ist ihr Zusammenwirken mit der leider zu früh verstorbenen Andrea „Andy“ Binder.

Die Wienerin spielte selbst ab 1982 für ESV Ostbahn XI, ab 1984 für den KSV der Wiener Berufsschulen, ab 1988 für den DFC Obersdorf. Zwischen 1992 und 1995 musste sie ihre Karriere wegen einer Bandscheibenoperation unterbrechen, feierte 1995 in Linz bei der Union Kleinmünchen ein Comeback und setzte bis 2009 ihre Laufbahn fort". Dabei feierte die Defensivspezialistin 3 österreichische Staatsmeistertitel, 2 österreichische Cupsiege, 1x als Meisterin der 2. Liga, 4 x Meisterin in der OÖ Landesliga, 2 x oberösterreichische Cupsiegerin".

TrainerInnen und bekannteste Spielerinnen:

Unter den TrainerInnen: 1980 Alois Mitterndorfer, Walter Luger, Egon Lueger, Mustafa Güngör, Gerhard Fuchsjäger, Johann Mach, Ernst Buchberger, Christian Schörgenhuber, Gertrud Stallinger, Wolfgang Simoner, Judith Riederer, Andy Gerard, Gerald Reindl, Wolfgang Zeilinger, Gerald Dickinger-Neuwirth, Martin Stimmer, Adis Besic, Christian Sterrer sowie seit Stefan Unterberger, Christoph Goetzinger brachte Union Kleinmünchen brachte auch zahlreiche Nationalspielerinnen hervor, z.B. die Ex- ÖFB-Kapitänin Gertrud Stallinger, die 56-mal ins Nationalteam einberufen wurde und mit 30 Toren Platz 3 der ewigen Torschützinnen-Liste im A-Team hält. Die erste Nationalteamspielerin des Vereins war mit Rosa Wimmer die Siegerin der Wahl zur Fußballerin des Jahres 1985. Ex- ÖFB-Spielführerin Nina Aigner wurde später zu einer „Ikone“ des FC Bayern München, ebenfalls für U. Kleinmünchen schnürten Laura Wienroither (FC Arsenal) und Lisa Kolb (SC Freiburg) die Fußballschuhe, zuletzt wechselte Miriam Sterrer zum deutschen Zweitligisten Mainz 05.

Größte organisatorische Herausforderungen und „Meilensteine“:

Das Duo: Christine Holzmüller/Andrea Binder meisterte (auszugsweise):den Neubau des Klubhauses von September 2012 bis August 2013, die Gründung des Frauenfußballzentrums O.Ö (2015), einen großen Wasserschaden im gesamten Gebäude (2016), die Fusion mit BW Linz (2021) oder 2022 die Kooperation mit dem deutschen Zweitligisten FC Ingolstadt 04.

Holzmüller: „Die Fusion mit Blau-Weiß zur SPG BW Linz/Kleinmünchen war richtig und wichtig, da Union Kleinmünchen die vielen Anforderungen allein nicht mehr stemmen konnte, es war ganz im Sinne von Andy Binder, den erfolgreichen Fortbestand der Union Kleinmünchen zu sichern.“

Helmut Pichler