Frauen in OÖ

Gelingt ein „Quantensprung“? --durch die neue Kommission soll der Frauenfußball in Oberösterreich erneut stark aufgewertet werden!

Als „Pendant“ zur Kommission „Spielbetrieb Männer “wurde beim OÖFV auch eine neue Kommission: Spielbetrieb Frauen“ installiert; das LIGAPORTAL sprach mit der neuen Vorsitzenden, Elke Schoissengeier:

Ligaportal: Frau Schoissengeier, Sie sind zur Vorsitzenden der neuen Kommission bestellt worden, herzlichen Glückwunsch, wie kam es dazu?

Elke Schoissengeier: „Vielen Dank für die Glückwünsche. Meine Leidenschaft für den Fußball und meine jahrelange Erfahrung als aktive Spielerin haben sich herumgesprochen. Daher wurde ich vorgeschlagen und freue mich sehr über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird“.

Bei der SPG Eidenberg/Geng/Lichtenberg/Gramastetten waren Sie seit ca. 15 Jahren sportlich aktiv, sehr erfolgreich: über 200 Spiele, 73 Tore, was hat Sie zum Wechsel in die Administration bewogen?

„Seit meiner ersten Berührung mit dem Frauenfußball ist meine Leidenschaft hierfür ungebrochen. Daher war für mich klar, dass ich mich nach meiner aktiven Karriere in irgendeiner Form für den Frauenfußball engagieren möchte. Die neue Kommission bietet mir die ideale Plattform, um meine Erfahrung und Begeisterung einzubringen und den Frauenfußball nachhaltig zu fördern und weiterzuentwickeln. Es ist eine spannende Herausforderung, die ich gerne annehme“.

Als Sportlerin verfügen Sie über sehr viel Einblick in die Praxis, waren Stürmerin, bedeutet das, dass jetzt wird viel Neues in Angriff genommen wird?

„Nicht unbedingt. Im Frauenfußball gab es in der Vergangenheit bereits engagierte Personen, die den Frauenfußball gefördert und somit eine gute Grundbasis geschaffen haben. Auf dieser Basis wird es sicherlich Weiterentwicklungen geben, und wo nötig, werden wir Verbesserungen vornehmen und neue Ideen umsetzen“.

Wer unterstützt Sie bei Ihrer umfangreichen Tätigkeit, lässt sich diese Herausforderung mit Ihrem Beruf vereinbaren?

„Wir sind gerade dabei, das Team innerhalb der Kommission zusammenzustellen. Somit stehen wir noch am Beginn unserer Arbeit, aber der bisherige Austausch war positiv und konstruktiv. In den nächsten Tagen wird sich die Zusammenarbeit intensivieren. Durch die Unterstützung von meinem Arbeitgeber und engagierten, motivierten und erfahrenen Fußballbegeisterten lässt sich diese Herausforderung gut mit meinen flexiblen Arbeitszeiten vereinbaren“.

In welchem Verhältnis steht die neue Kommission zum bisherigen Frauenreferat: Nachfolgerin, obere Instanz oder……..?

„Das bisherige Frauenreferat geht in der neuen Kommission auf, wobei der Großteil der Agenden übernommen wird. Aus meiner Sicht ist diese neue Kommission ein wichtiger Schritt, da dadurch eine Stimme für den Frauenfußball im Präsidium geschaffen wurde. Dies ermöglicht uns eine stärkere Vertretung und Förderung des Frauenfußballs auf höherer Ebene“.

Die etwas „dürre“ Beschreibung der Aufgabe der Kommission lautet: zuständig für die Agenden rund um den Frauenfußball sowie für die Organisation des Spielbetriebs, Maßnahmen zur Rekrutierung von Nachwuchsspielerinnen und für Veranstaltungen, was kann ich mir praktisch unter diesen Schlagwörtern vorstellen?

„Praktisch geht es hauptsächlich um das Schaffen von Rahmenbedingungen und die Entwicklung von strategischen Maßnahmen, um sowohl den Nachwuchs als auch den Erwachsenen-Frauenfußball mehr zu fördern und zu stärken. Durch Veranstaltungen und Berichterstattungen soll der Frauenfußball ins Rampenlicht gerückt werden“.

Wird ein Schwerpunkt auch auf der Nachwuchspflege liegen?

„Ja, die Nachwuchspflege ist ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit. Mit dem neuen ÖFB-Projekt TWOgether und den tollen Veranstaltungsformaten wie Girls Cup und Youngstar Cup wurden bereits erste wichtige Schritte gesetzt, um Mädchen frühzeitig für den Sport zu begeistern. Jedes Mädchen, das Fußball spielen mag, soll die Möglichkeit dazu haben und bestmöglich gefördert und unterstützt werden, um eine nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs zu gewährleisten“.

Ihre nächsten Ziele?

Ein großes Ziel ist es, die Basis des Frauenfußballs zu verbreitern. Wir möchten den Frauenfußball sichtbarer machen und mehr Mädchen und Frauen für diesen großartigen Sport begeistern. Dadurch hoffen wir, zu mehr Akzeptanz und Wertschätzung in der Gesellschaft zu gelangen und große Begeisterung auszulösen“.

Vielen herzlichen Dank für das einleitende Statement und viel Erfolg bei Ihrer neuen Tätigkeit!

Helmut Pichler