Frauen in OÖ

NEO-Cheftrainer Agan Huremovic übernahm auf der Kommandobrücke der LASK-- Juniors!

Mit dem Trainer- „Debütanten“ im Frauenfußball führte das Ligaportal folgendes Interview:

Ligaportal: Herr Dipl.Ing., was hat Sie motiviert, die LT1- O.Ö.-Ligistinnen zu coachen?

DI Agan Huremovic, BSc: „Es ist ja tatsächlich so, dass sich Frauenfußball in letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat und das Interesse immer noch stetig steigt. Als ich die Möglichkeit bekam, in der höchsten Liga des Landes tätig zu sein, mit jungen und entwicklungsfähigen Spielerinnen zu arbeiten, habe ich nicht lange überlegen müssen“.

Sie sind als UEFA-B- Lizenz-Inhaber natürlich top-qualifiziert für diese Funktion, aber wer unterstützt Sie noch bei dieser Tätigkeit?  

„Unterstützt werde ich durch mehrere Trainer, vom Individualtrainer bis hin zur Torfrauentrainerin Elena Rumpfhuber".

Können Sie mir, bitte, Ihre fußballerische Karriere kurz skizzieren, wann haben Sie wo begonnen?

„Meine eigentliche Fußballkarriere begann mit 14 Jahren beim Ennser Sportklub, wo ich bis im Jahre 2004 in der Kampfmannschaft in der damaligen Landesliga Ost spielte. Danach ging ich meinem Architekturstudium in Wien nach, wo ich bei Fortuna 05, Slovan HAC und Gersthofer SV in der Wiener Stadtliga spielte, bevor ich im Winter 2011/12 wieder zurück nach Enns wechselte und im Sommer 2015 meine aktive Spielerkarriere beendete“.

Wann erwachte Ihr Interesse für den Frauenfußball?

„Richtig aufmerksam auf den Frauenfußball wurde ich durch die WM 2023 bzw. die heurige EM in der Schweiz!“

Im Sommer gab es zahlreiche Ab-und Zugänge bei den Schwarzweißen, muss sich das junge Team daher erst zusammenfinden?

„Ja, definitiv. Im Sommer hat sich der Kader stark verändert und es ist bisher nur mäßig gelungen, das Team entsprechend zu formen. Bei einem „Altersschnitt“ von 15 Jahren braucht es eben etwas mehr Zeit und Geduld. Die letzten beiden Spiele hat man aber Fortschritte erkennen können, was mich für die Zukunft positiv stimmt“.

Mit nur 2 gelben Karten führt ihre Elf die Fairplay-Wertung an, sind die jungen Ladies „zu brav“ für Oberösterreichs höchste Frauenliga?

„Nein. Die Mädels sind lediglich noch sehr jung und unerfahren, spielen fair und verhalten sich auch sehr diszipliniert. Dass sie aber noch lernen müssen, sich zu „wehren“ und einmal etwas „härter“ zu spielen, steht außer Frage und wird mit der Zeit sicher auch kommen“.

Sarah Haider und Laura Pesendorfer haben die einzigen Treffer im Herbst erzielt, wie kann  die Effizienz bei den traditionell technisch starken Linzerinnen gesteigert werden?

„Wir müssen viel zielstrebiger und konkreter ins letzte Drittel spielen, um mehr Chancen zu kreieren und auch generell durchschlagskräftiger werden. Es muss nicht immer ein „schöner Spielzug“ sein, um ein Tor zu erzielen. Manchmal muss man es erzwingen, den Gegner zu Fehlern verleiten oder es einfach einmal mit Distanzschüssen versuchen. Bei den Standardsituationen haben wir auch sehr viel Luft nach oben“.

Die Defensive scheint sich zuletzt nach dem torlosen Remis in Dorf/Pram konsolidiert zu haben?

„Wir haben auf jeden Fall viel weniger zugelassen, als bei den Spielen zuvor, konnten aber trotzdem zwei, drei Hochkaräter nicht verhindern. Es ist aber sehr wichtig für die Moral, dass einmal die „Null“ hinten stand und wir den zweiten Punkt der Saison einfahren konnten".

Ist Ihr vorrangiges Ziel im Frühjahr der Klassenerhalt oder wäre für die Talente ein Neu-Aufbau in der Landesliga sinnvoller?

„Natürlich ist der Klassenerhalt das oberste Ziel. Wir wollen jedoch die Talente in bestmöglicher Liga fördern und fordern, und das ist eben in der höchsten Frauenliga Oberösterreichs der Fall“.

Trotz des letzten Platzes im Herbst: worüber haben Sie sich seit ihrem Amtsantritt bei den LASK Juniors sehr gefreut?

„Über die Möglichkeit, kontinuierlich mit talentierten, disziplinierten und engagierten Fußballerinnen zu arbeiten, was mir viel Freude bereitet“.

Herzlichen Dank für Ihr klares Statement, für das Sie sich sogar während Ihres wohlverdienten Urlaubes Zeit genommen haben, viel Erfolg in der Frühjahrsmeisterschaft!

Helmut Pichler