Frauen in OÖ

„SPARMEISTERINNEN“ aus Nebelberg „halbierten“ in diesem Herbst ihre Gegentreffer!

Dem "Podest" in der lT1-O.Ö.- Liga kam die Elf von Tobias Koblmüller als Vierter am nächsten; das Ligaportal erkundigte sich beim Headcoach nach seinem Zwischen-Resümee:

Ligaportal: Tobias, in den beiden letzten Spielen hat Ihr zwar nicht gepunktet, aber durchaus mit dem Herbstmeister und dem Dritten länger mithalten können?

Tobias Koblmüller: „Das ist richtig – aufgrund der Auslosung war mir bewusst, dass es in den letzten beiden Runden schwer werden würde, Punkte zu holen. Deshalb war es mir wichtig, die Spiele so lange wie möglich offen zu halten und mit ordentlichen Ergebnissen in die Winterpause zu gehen.
Meine Mannschaft hat in beiden Partien sehr engagiert gespielt und alles gegeben. Am Ende war die Qualität der beiden gegnerischen Teams jedoch zu hoch, um einen Punktegewinn zu erzielen“.

Wie nahe ist Euer Team schon Eurer Wunschvorstellung in der 1. Meisterschaftshälfte gekommen?

„Sehr nahe. Tabellenplatz 4 ist – realistisch betrachtet – das Maximum, das wir mit unseren derzeitigen Möglichkeiten herausholen können, und dieses Ziel haben wir erreicht. Jetzt gilt es, diesen Platz im Frühjahr zu verteidigen. Zudem freut es uns, dass wir im Cup bereits zwei Runden erfolgreich überstanden haben und weiterhin im Bewerb vertreten sind.
Besonders erfreulich ist aber, dass wir im Herbst von schwereren Verletzungen verschont geblieben sind und die Mannschaft gesund in die Winterpause gehen konnte“.

Ihr führt das Mittelfeld der höchsten Spielklasse Oberösterreichs an, was fehlt noch zu den ersten 3?

„Ich würde sagen, der größte Unterschied liegt in der Spielphase des eigenen Ballbesitzes. In diesem Bereich haben wir noch Aufholbedarf – sowohl im Positionsspiel als auch in der gezielten Herausarbeitung von Torchancen“.

Was waren unerwartet positive Erfahrungen?

„Ganz klar der Auswärtssieg gegen die SG Steyr Damen – dort ist es uns endlich gelungen, eine lange Negativserie zu beenden“.

Seit dieser Saison unterstützt Dich auch Co-Trainer Georg Lindorfer, wie teilt Ihr Euch das Aufgabengebiet auf?

„Georg unterstützt mich vor allem bei Trainingseinheiten mit einer größeren Teilnehmerzahl. So können wir die Gruppe aufteilen und die Trainingsqualität weiter steigern. Außerdem steht Georg zur Verfügung, wenn ich einmal verhindert bin“.

Mir fällt auf, dass Ihr nur mehr 12 Gegentreffer hinnehmen musstet, der absolut beste Wert gegenüber den Vorjahren, wo Ihr zwischen 22 und 27 Treffer „kassiert“ habt?

„Das stimmt, und darauf bin ich besonders stolz. Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren im Training intensiv daran gearbeitet, diese Zahl zu verbessern.
Die Mannschaft weiß mittlerweile genau, was ich von ihr erwarte – umso schöner ist es, zu sehen, dass sich diese Entwicklung nun auch in den Ergebnissen widerspiegelt.

6 Spielerinnen haben 8 Spiele bestritten, , 4 waren in 7 Partien dabei, ist diese fixe Formation ein Grund für Eure stabilen Leistungen?

„Ja, auf jeden Fall. Wie bereits erwähnt, sind wir die gesamte Herbstsaison von Verletzungen verschont geblieben und hatte stets einen guten Kader zur Verfügung. Dadurch musste ich nur selten größere Umstellungen vornehmen – das hat natürlich zur Stabilität im Spiel beigetragen“.

Dabei bemüht Ihr Euch, trotzdem auch Talente neu einzubauen, oder irre ich mich da?

„Natürlich versuchen wir, unseren Talenten Einsatzminuten in der Meisterschaft zu ermöglichen.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Sprung vom Nachwuchsfußball in die LT1- OÖ-Liga der Frauen ein sehr großer ist.
Deshalb ist es wichtig, dass sich die jungen Spielerinnen zunächst im Training an das höhere Tempo und die größere körperliche Intensität gewöhnen und dann Schritt für Schritt mehr Spielzeit erhalten“.

Im Voest-Alpine Ladies Cup seid Ihr noch voll dabei, wäre Euer Wunschziel wieder das Finale wie damals gegen den LASK?

„Natürlich ist das Ziel, erneut ins Finale zu kommen – sonst müsste man ja gar nicht mitspielen (schmunzelt). Aber man muss realistisch bleiben: Dafür braucht es neben etwas Losglück auch starke Leistungen in jeder Runde, um tatsächlich so weit zu kommen“.

Wie nützt Ihr die Winterpause?

„Die Winterpause überbrücken wir mit zwei Hallenturnieren – in Ulrichsberg und beim Andrea-Binder-Hallencup in Grieskirchen, an denen wir teilnehmen werden. Daran anschließend beginnt die Vorbereitung mit Trainingseinheiten in der Halle sowie Testspielen auf Kunstrasen“.

 Für Deine ausführliche Analyse bedanke ich mich ganz herzlich,  mit meinen besten Wünschen für ein erfolgreiches Frühjahr!

Helmut Pichler