Auf Langzeit-Chef Gerald Reindl folgte seit Beginn des Schuljahres 2025/26 an der Frauenfußball-Akademie OÖ die frühere Kapitänin des ADMIRAL-Bundesligisten SPG BW Linz/Kleinmünchen; das Ligaportal sprach mit der Ex- ÖFB- Nachwuchs-Internationalen:
Ligaportal: Katharina, Du solltest ursprünglich mit Aurelia Zeilinger als „Doppelspitze“ die FFAOÖ übernehmen, warum bist Du jetzt „solo“?
Katharina Meßhaler: „Richtig, wir hätten gemeinsam die sportliche Leitung der Akademie übernehmen sollen, jedoch hat sich Aurelia letztlich für einen anderen Weg entschieden, was aber absolut in Ordnung ist. Sie ist mittlerweile Cheftrainerin bei der SPG SV Wallern/Krenglbach – und das äußerst erfolgreich!"
Wer unterstützt Dich nach dem Abgang einiger bisheriger Stützen?
„Ich habe mit Ines Braunschmid und Andreas Fröller zwei Personen, die mich tatkräftig in der sportlichen Leitung unterstützen. Beide sind bereits seit einigen Jahren bei uns tätig: Andreas als Torfrauentrainer und Ines als Athletiktrainerin – und kennen daher die Abläufe und das Zusammenspiel von Leistungssport und Schulausbildung sehr gut“.
Wie lässt sich dieses umfangreiche Aufgabengebiet mit Deinem Beruf vereinbaren?
„Es ist eine große Herausforderung, keine Frage! Am Ende geht es um Zeitmanagement und eine strukturierte Aufgabenverteilung im Führungsteam. Des Weiteren muss die Kommunikation mit den Trainer:innen stimmen und ein laufender Austausch gegeben sein“.
Steht Dir der langjährige Leiter „Gerry“ Reindl bei Zweifelsfragen noch zur Seite?
„Ja, Gerry hat mir von Anfang an angeboten, jederzeit für Fragen zur Verfügung zu stehen. Das nehme ich gerne an, da er dieses Konstrukt aufgebaut hat und er aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung für jedes Problem eine Lösung kennt“.
Wie groß war der Andrang zur Sichtung Mitte Oktober, wie viele Kandidatinnen werden nächstes Jahr neu aufgenommen?
„Wir haben jedes Jahr sechs Plätze für Neuaufnahmen zur Verfügung. Heuer haben sich rund 50 Spielerinnen aus ganz Österreich bei unserer Sichtung beworben“.
Welche größeren Veränderungen stehen bei Euch in der Akademie an?
„Wir möchten nichts neu erfinden, lediglich einzelne Aspekte verbessern. Dazu zählt beispielsweise die Erweiterung der beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten. Bisher konnten die Spielerinnen zwischen BORG und HAS als akademische Plattform wählen – in Zukunft soll es auch die Möglichkeit geben, die fußballerische Ausbildung mit einem Lehrberuf zu kombinieren. Weiters möchten wir die Qualität der Trainingsinhalte laufend weiterentwickeln und unser Betreuer:innen-Team vergrößern, um eine ganzheitliche Betreuung auf jeder Ebene weiterhin gewährleisten zu können“.
Die hohe Qualität der Ausbildung an der FFAOÖ steht für mich außer Frage, wie die zahlreichen ÖFB-Einberufungen beweisen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Talente durchsetzen?
„Unser oberstes Ziel ist es, die Mädels bestmöglich dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Die Einberufungen in Nachwuchsnationalteams sind für uns eine positive Rückmeldung dafür, dass wir auf dieser Ebene gute Arbeit leisten. Einige unserer Spielerinnen sind außerdem bereits Teil des Bundesligakaders, was wir ebenfalls als gutes Zeichen für ihre sportliche Entwicklung sehen“.
Zahlreiche lehrreiche „Exkursionen“ zu prominenten Frauenteams standen in den letzten Jahren auf dem Programm, werdet Ihr diese „Fortbildungs-Reisen“ fortsetzen?
„Auf jeden Fall! Wir versuchen, laufend Kontakt zu (vor allem deutschen) Bundesligateams aufzubauen, um Exkursionen zu organisieren, die unseren Spielerinnen neue Erfahrungen ermöglichen“!
Vielen herzlichen Dank, dass Du trotz des Aufnahmestresses noch Zeit für das Gespräch gefunden hast; ich wünsche Dir sehr, dass Eure Erfolgsgeschichte fortgeschrieben wird!
Helmut Pichler