nur 1 Gegentreffer und war selbst 21 x erfolgreich; das Ligaportal sprach mit Cheftrainerin Sarah Aigner:
Ligaportal: Sarah, was hat Dich motiviert, neben Deiner Rolle als Teamstütze des LT1-O.Ö-Ligisten SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen auch noch die „Fußball-Küken“ zu betreuen?
Sarah Aigner: „Nach dem Ausscheiden der langjährigen Trainerin Melanie Holzmann Ende 2022 übernahmen Elcin Bagci und ich die Trainerinnenfunktion. Ausschlaggebend für mich war, dass ich mit jungen Spielerinnen arbeiten möchte und ihnen etwas mitgeben darf – sowohl sportlich als auch persönlich. Für mich gibt es nichts Schöneres, als wenn die Mädels mit einem Lächeln ins Training kommen und mit einem noch größeren wieder nach Hause gehen. Darüber hinaus ist es unglaublich bereichernd, ihre Entwicklung hautnah mitzuerleben“.
Wie oft wird bei Euch trainiert, wir groß ist Euer Kader, wer unterstützt Dich dabei beim Coaching?
„Wir trainieren zweimal pro Woche jeweils 1,5 Stunden in Neuhofen/Krems. Unser aktiver Kader umfasst rund 25 Spielerinnen. Einige Spielerinnen der 1b sind auch in der MHL spielberechtigt, und gleichzeitig sammeln einige MHL-Spielerinnen bereits wertvolle Erfahrungen in derSP G Kematen-Piberbach / Neuhofen-Krems / Rohr 1b. Hauptverantwortliche Trainerin bin ich, aber ohne meine Co-Trainerinnen: Theresa Brüllmeir, Melanie Holzmann und Bilia Jankova würde der gesamte Betrieb nicht so reibungslos funktionieren“.
Lassen sich Deine eigenen Trainingszeiten auch mit Deinem Beruf „klaglos“ vereinbaren?
„Leider nein. Da ich beruflich 12-Stunden-Dienste mache, ist es oft eine Herausforderung, meine eigenen Trainingszeiten, die Einheiten der MHL und mein Privatleben unter einen Hut zu bringen“.
Das MHL-Team hat 4 Spiele gegen Waldneukirchen und St. Valentin mit dem Punktemaximum von 12 Zählern und 21:1 Toren absolviert, reifen da „Verstärkungen“ für Eure 1 b und das A-Team heran?
„Wie bereits erwähnt, konnten einige unserer Stammspielerinnen aus der MHL, namentlich; Johanna Heine, Marie Reitberger, Franziska Heiss, Lorena Radeljak und Zoe Zach – bereits Spielpraxis in der 1b sammeln, was mich unglaublich stolz macht und mich positiv in die Zukunft blicken lässt. Ich bin überzeugt, dass einige von ihnen in naher Zukunft fix den Sprung in die 1b schaffen werden“.
Du spielst selbst in der LT1-O.Ö- Liga und in der SPG Kematen-Piberbach / Neuhofen-Krems / Rohr 1b, ist bei Euch der Aufbau über die MHL optimal?
„Wir verfügen über drei Mannschaften, die sich von der Hobbyliga über die Frauenklasse bis hin zur höchsten Liga in Oberösterreich – der LT1-OÖ-Liga – erstrecken. Für mich sind die Rahmenbedingungen bei uns optimal, weil es für jede Spielerin den passenden Platz gibt und gleichzeitig genug Raum für ihre individuelle Leistungsentwicklung vorhanden ist“.
In Eurer Gruppe wurden die Teams der SG Steyr und Windischgarsten von den Vereinen zurückgezogen, habt Ihr an den abgesagten Terminen Ersatz-Gegnerinnen gesucht?
„Statt den Spielen gegen Steyr und Windischgarsten wurde ein zweites Mal gegen St. Valentin und Waldneukirchen gespielt“.
Habt Ihr trotz der Absagen weiter trainiert?
„Für den Nachwuchs im Frauenfußball ist es sehr schade, wenn sich Teams wie Steyr und Windischgarsten zurückziehen. Wir haben uns davon nicht irritieren lassen und unsere Trainings normal fortgesetzt“.
Spielen Akteurinnen in der MHL bei Euch auch parallel in Burschenteams?
„Ja, derzeit spielen 3 Spielerinnen in Burschenteams. Einige Spielerinnen haben eine Zeit lang bei Burschenteams gespielt, sind jetzt aber ganz zum Frauenfußball gewechselt. Ich kann es jedem Mädchen empfehlen, bei den Burschen zu spielen, da das Durchsetzungsvermögen und die Körperlichkeit enorm gefördert werden“.
Das nächste MHL- Spiel steht erst am 5 April an, wie hältst Du die Mädels bei Spiel- Laune?
„Wir machen jetzt erst einmal Winterpause und starten dann Anfang des Jahres mit den Hallentrainings. Ab März dürfen wir wieder auf den Rasen, und dort beginnt dann die eigentliche Vorbereitung auf die MHL-Spiele. Derzeit nehme ich am UEFA-D-Diplom teil und versuche, die vielen neuen Inputs direkt in mein Training einfließen zu lassen. So bringe ich den Mädels den Fußball immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise näher – das hält hoffentlich die Motivation und die Spielfreude hoch!“
Was zählt zu Deinen schönsten Erfolgen, auch das OÖ Cupfinale 2024?
"Der Sieg im OÖ-Cupfinale 2024 wird mir für immer in Erinnerung bleiben. An diesem Tag ist für viele Spielerinnen – und auch für mich – ein echter Traum wahr geworden. Für mich zählt aber nicht nur das Finale selbst zu den schönsten Momenten meiner Karriere, sondern auch der Weg dorthin. Besonders das Halbfinale gegen Ottensheim, das wir erst im Elfmeterschießen für uns entscheiden konnten, löst jedes Mal starke Emotionen in mir aus.
Was für mich ebenfalls unvergesslich ist, wenn eine Spielerin, die ich früher einmal selbst trainiert habe, heute mit mir gemeinsam am Feld steht und wir Seite an Seite um den Sieg kämpfen. Solche Momente sind für mich genauso Erfolge – vielleicht sogar die schönsten!“
Bist Du von schweren Verletzungen verschont geblieben in Deiner bisherigen Karriere?
„Ich klopfe dreimal auf Holz und kann nur sagen, dass mich das Verletzungspech bislang verschont hat“.
Deine Lieblingsposition im Spiel?
„Ich habe schon einige Positionen probieren dürfen, fühle mich aber in der Defensive, sowohl als Innenverteidigerin als auch als Außenverteidigerin am wohlsten“.
Was wünscht Du Dir für das Frühjahr?
„Ich wünsche mir, dass meine Mädels sowohl im Training als auch bei den Spielen Spaß haben. Siege sind für mich zweitrangig – der Spaß steht klar im Vordergrund. Außerdem sind bei uns neue Spielerinnen herzlich willkommen und können ab Jänner 2026 gerne zu einem Probetraining kommen!“
Für Deine Bereitschaft zum "Interview" trotz knapper Zeitressourcen bedanke ich mich ganz herzlich und wünsche Dir bei allen sportlichen Vorhaben ganz viel Glück und Erfolg!
Helmut Pichler