Ungewohnt „punkte-karg“ und ohne einen einzigen vollen Erfolg präsentierten sich die Fußballerinnen aus dem Innviertel im Herbst-Durchgang der LT1- O.Ö.-Liga; über die Gründe sprach das Ligaportal mit Cheftrainer Marko Sabelja:
Ligaportal: Marko, seit Anfang April ist Ihre Elf ohne „Dreier“ geblieben, wo sehen Sie die Hauptgründe?
„Wir kreieren Chancen, doch nutzen wir sie aktuell zu selten. Bei „knappen“ Spielen wirkt sich die Verunsicherung aus und kleine Fehler „hinten“ kosten uns Punkte- daran arbeiten wir intensiv.“
Mir fällt auf, dass 4 Spiele mit 1 Gegentor mehr endeten, also dabei mindestens 4 Zähler auf der Strecke blieben?
„Es waren nicht nur diese 4 Partien, insgesamt gab es einige Spiele, in denen wir trotz guter Leistungen unverdient Punkte liegen gelassen haben. In vielen Situationen war Glücksgöttin Fortuna bisher einfach nicht auf unserer Seite“.
Als beste Vereinsschützin weist Malene Zellinger 3 Treffer auf, insgesamt stehen nur 9 Treffer zu Buche, haben Ihre Offensivkräfte „Ladehemmung“?
„Nein, von einer „Ladehemmung“ würde ich nicht sprechen. Wir erspielen uns die aussichtsreichen Situationen, aber im Abschluss fehlt uns aktuell noch die letzte Konsequenz und vielleicht auch etwas das Glück. Dass Marlene trotzdem schon 3 Treffer erzielt hat, zeigt, dass Qualität da ist. Wir arbeiten konzentriert weiter, bleiben geduldig, ich bin sicher, die Tore werden wieder fallen!“
Auf eigener Anlage setzte es in 5 Spielen 5 Niederlagen, äußerst verblüffend angesichts der allseits bekannten Heimstärke Ihres Teams?
"Ja, das ist tatsächlich überraschend. Zuhause sind wir eigentlich stark. Momentan bringen wir aber unsere Leistung da nicht auf den Platz. Das werden wir korrigieren, unsere Heimstärke kommt zurück!“
Wurde der Kader von schweren Verletzungen oder sonstigen längeren Ausfällen geplagt?
„Einige Stammspielerinnen fehlten im Herbst, ab der Winterpause sind sie wieder im Training-das freut mich sehr. Für den „verpatzten“ Herbst suchen wir dennoch nach keinen Ausreden“.
Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist seit jeher legendär, dazu der Innviertler Kampfgeist und Ihr großes Vertrauen in das Potential des Teams, das sollten die „Ingredienzien“ für den „Turnaround“ sein, oder irre ich da?
„Nein, da liegen Sie richtig. Der Zusammenhalt ist außergewöhnlich stark, das hat mich selbst überrascht. Mit diesem Teamgeist und unserem Kampfgeist werden wir den Turnaround schaffen“.
Mit welchen Maßnahmen können Sie die lange Winterpause optimal nützen?
„Wir nützen die Winterpause, um Kräfte zu tanken, Verletzungen auszukurieren und positive Energie zu holen. Gleichzeitig arbeiten wir hart als Team, um nach der Pause wieder attraktiven Fußball zu zeigen“.
Der Abstand zu Platz 7 beträgt nur 2 Zähler, in den 5 Heimspielen könnten die nötigen Punkte für den sicheren Klassenerhalt gesichert werden?
„Es sind noch 24 Punkte zu vergeben und bis auf den TSV Ottensheim hatte jede Mannschaft in der lT1-O.Ö.-Liga schon ihre Probleme gegen uns. Der Klassenerhalt bleibt unser erstes und wichtigstes Ziel, doch wir wollen mehr erreichen. Ich glaube fest an diese Mannschaft, jedes Training zeigt, zu welchen Leistungen sie fähig ist. Jetzt gilt es, diese Stärke auch in den Spielen zu zeigen und die Punkte für den sicheren Klassenerhalt einzufahren“.
Ihre vordringlichsten Wünsche für das Frühjahr?
„Ganz klar: die Mannschaft soll für ihre harte Arbeit belohnt werden, sie hat es sich mehr als verdient. Sobald dieser Erfolg erreicht ist, steht auch der Klassenerhalt außer Frage. Ich bin überzeugt, dass die Mädels das Potential haben, ihre vollen Stärken auf dem Platz zu zeigen und die Belohnung einzufahren, die sie sich erarbeitet haben".
Für Ihre glasklare Herbst-Analyse möchte ich mich herzlich bedanken und Ihnen und Ihrem Team wünschen, dass die „Saat“ der intensiven Trainings auch viele Früchte trägt!
Helmut Pichler