Frauen in OÖ

BÄRENSTARKER Aufsteiger Union Lochen bereichert die zweithöchste Frauenspielklasse Oberösterreichs !

Als Vizemeister der Frauenklasse Süd/West war die Elf von Markus Empfelseder in die Landesliga „aufgerückt“, dort verblüfften die Mädels mit einer exzellenten Performance; für das Ligaportal zieht der Cheftrainer Markus Empfelseder ausfürliche Zwischenbilanz, verbunden mit der Hoffnung auf einen „Co-Trainer“:

 

Ligaportal: Markus, wie fällt Deine Herbst-Kalkül am Ende aus: besser als erwartet/es war vorherzusehen/oder gar: da wäre noch mehr drinnen gewesen?

Markus Empfelseder: „Wir sind als 2ter der Frauenklasse zum „Auffüllen“ der Landesliga hochgezogen worden. Ich glaube, da wäre es vermessen, zu sagen: es wäre mehr drinnen gewesen. Wenn ich so auf die Spiele/Leistungen zurückblicke, haben wir nicht viel falsch gemacht und können stolz auf das Erreichte sein!“

Eure 2. und 3. Niederlage habt Ihr erst im Finish gegen Herbstmeister TRUCKCENTER Altenfelden und USV St. Oswald kassiert?

„Hier muss ich ganz klar sagen, dass beide Niederlagen absolut verdient waren. Gegen beide Mannschaften brachten wir unsere Leistung nicht auf den Platz. Man merkte einfach, dass die Saison schon sehr lang war und aufgrund des engen Kaders viele Spielerinnen angeschlagen waren, und dann reicht es gegen solche Mannschaften einfach nicht zu mehr“.

 

Mit nur 3 Punkten Abstand zum „Podest“ habt Ihr meiner Meinung nach sehr gut abgeschnitten, täuscht mich der Eindruck, oder fühlt Ihr Euch im Gegensatz zu früheren Saisonen diesmal in der Landesliga richtig wohl?

„Dein Gefühl täuscht Dich keinesfalls. Wir sind das „Projekt Landesliga“ aufgrund der vielen Ausfälle zwar mit ein wenig Bauchweh angegangen. Wir schafften es allerdings, einen gewissen Drive zu entwickeln. Unser erstes Spiel in der Landesliga (Remis gegen Peuerbach) fühlte sich schon nicht schlecht an. Dann folgte der etwas glückliche Heimsieg gegen Windischgarsten, wo wir mit nichts gerechnet hatten, waren sie doch Absteiger aus der OÖ-Liga und wir der Aufsteiger. Dann die Niederlage gegen St. Stefan, die sich nicht wie eine Niederlage anfühlte, da wir sehr gut gespielt hatten. Die Mädels merkten, dass wir mithalten können. Das Selbstvertrauen wuchs dann von Spiel zu Spiel und so entwickelte sich eben dieser Drive, den wir lange aufrecht halten konnten. Somit fühlten wir uns immer wohler in der Liga und hatten richtig Spaß!“

Daheim habt ihr in 5 Spielen das Punktmaximum und einem Score von 24:7 erreicht, da liegt Ihr mit dem Herbstmeister gleichauf, gibt es eine „Festung LASCO-Arena“?

„Grundsätzlich sind wir schon immer eine sehr heimstarke Mannschaft gewesen. Was die Mädels aber in diesem Herbst aufgeführt haben, war der Wahnsinn. Das Gesamtscore von 24:7 täuscht aber ein wenig. Gegen Windischgarsten hatten wir am Ende doch Glück, dass wir hier gewonnen haben und gegen SPG Aschach / Steyr / St. Ulrich / Ternberg ist es lange 1:1 gestanden, ehe wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Hier war es eine reine Willenssache der Mädels. Sie wollten daheim einfach unbedingt gewinnen!“

Zugegeben, eine lästige Frage: wäre bei den 3 Remis auswärts vielleicht sogar ein „Dreier“ möglich gewesen?

„Es waren alle 3 Matches eng (Peuerbach, Antiesenhofen/Ried, Wallern/Krenglbach 1b) und hätten in beide Richtungen gehen können. Aus meiner Sicht sind die Unentschieden für alle Mannschaften gerecht gewesen und damit sind wir absolut zufrieden“.

Euer Mit-Aufsteiger SPG Antiesenhofen / Ried / Weilbach liegt 1 Punkt vor Euch, das Duell aus der Frauenklasse wurde also prolongiert, wie das 2:2 im direkten Duell zeigte?

„Vor diesem Spiel war wieder ein gewisses Knistern in der Kabine spürbar, hatten wir aufgrund der letzten Saison doch noch eine sportliche Rechnung offen. Ich pflege zwar mit dem Trainer von SPG Antiesenhofen / Ried / Weilbach, Markus Kaltenböck, ein sehr gutes Verhältnis. Es war aber eines dieser Spiele, die Du einfach nicht verlieren möchtest und so haben sich meine Mädels auch präsentiert. Auch wenn man sagen muss, dass die SPG Antiesenhofen / Ried / Weilbach klar die spielbestimmende Mannschaft war, hielten wir voll dagegen und hatten unsere Möglichkeiten, und nützten sie eiskalt. Wir haben an diesem Tag das Maximum für uns herausgeholt“.

Deine persönlich schönste Erinnerung an diesen erfolgreichen Herbst?

„Hier gibt es mehrere, aber auf Platz 1 würde das Tor zum 1:1 in der 93.Min gegen die SPG Wallern / Krenglbach 1b von Romy (Cintya Aviles Ramirez) kommen. Sie musste ihrem ersten Saisontor so lange nachlaufen und hat mit diesem Tor in einem engen Spiel so viele positive Emotionen entfesselt“.

Mit Antonia Iuliana Zele reift offensichtlich ein „Rohdiamant“ bei Euch heran, werdet Ihr die Kooperationsspielerin aus Frankenmarkt verpflichten?

„Antonia ist eine ganz spezielle Spielerin. Es macht einfach nur Spaß, ihr beim Fußballspielen zuzusehen. Sie ist erst 15, spielt mit einer gewissen Leichtigkeit und ist damit schon so weit. Sie hat die Umstellung von einer Jugendmannschaft zu einer Damenkampfmannschaft extrem schnell geschafft und konnte immer wieder zeigen, was sie kann. Sie ist aber bei weitem noch nicht dort angekommen, wo sie noch hinkommen kann, wenn sie kontinuierlich ihr komplettes Potential ausschöpft. Zurück zu Deiner Frage: natürlich ist es unser Bestreben, sie fix zu uns zu holen“.

Wie teilt Ihr Euch die Trainer-Agenden auf, Dein „Co“ Thomas Pugl-Pichler und Du?

Leider gibt es nichts aufzuteilen. Nachdem ich im Herbst gut 2 Wochen ausgefallen bin, ist in dieser Zeit Thomas Pugl-Pichler für mich eingesprungen. Sprich: ich bin auf der Suche nach einem Co-Trainer! Auch wenn mir die (verletzten) Mädels bei den Trainings oft zur Seite standen, wäre ein fixer Co-Trainer schon gut und sehr wichtig. Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, und hier dazu aufrufen, sich bei Interesse zu melden!!

Inwieweit musstest Du längere „Ausfälle“ (Verletzungen usw.., kompensieren?

„Dieses Thema verfolgt uns leider schon seit geraumer Zeit und eigentlich ist es ein Wahnsinn: Im Frühjahr mussten wir schon bei 2 Stammspielerinnen mit jeweils Kreuzbandrissen kompensieren, dann sind über den Sommer 2 weitere Stammspielerinnen in eine Auszeit wegen einer Schwangerschaft gegangen. Als dann in der Vorbereitung unsere Abwehrchefin auch noch mit einem Kreuzbandriss ausgefallen ist, dachte ich kurzzeitig, dass das „Projekt Landesliga“ in die Hose gehen könnte. Die Mädels haben aber die Situation angenommen und mit viel Fleiß und Kampfgeist eine „jetzt erst recht“ Mentalität entwickelt und damit die vielen Ausfälle kompensiert. Die kleineren Blessuren/Kurzzeitausfälle während der Saison, die einfach dazu gehören, brauche ich nicht extra erwähnen. Aber auch das hat uns nicht von unserem Weg abgebracht“.

Haben sich die Mädels jetzt eine längere „Pause“ verdient oder bleibt Ihr auch in der Winterpause am Ball?

„Die Mädels haben sich die Pause mehr als verdient. Sie machen zwar noch ihre Kraft- und Laufeinheiten, aber kein Fußballtraining im herkömmlichen Sinn. Sie sollen jetzt im Kopf wieder frei werden und Energie fürs Frühjahr „tanken“.

 

Fährt Ihr im Winter auf Trainingslager, wenn ja, wann und wo ?

„Nachdem das Trainingslager letztes Jahr so gut verlaufen ist, wollten wir unbedingt daran anknüpfen und fahren diesmal mit Ende Februar für ein paar Tage nach Kroatien“.

Nehmt Ihr an den Andrea Binder-Hallenmasters in Grieskirchen im Jänner teil?

„Nein, nachdem wir bis Ende Jänner kein Training haben, macht es für uns keinen Sinn, an solch einem Turnier teil zu nehmen. Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß“.

Deine und Eure Pläne für das Frühjahr?

„Ich gehe voller Zuversicht in das Frühjahr. Wobei ich glaube, dass es wahrscheinlich schwieriger sein wird als im Herbst. Die Mannschaften kennen uns jetzt und werden uns mit Sicherheit nicht mehr unterschätzen. Wir werden weiter an uns arbeiten, um uns fußballerisch weiterzuentwickeln. Ziel ist es natürlich, sich in der Liga langfristig zu etablieren und weiter junge Spielerinnen zu integrieren. Wir sind auch bereits an dem ein oder anderen jungen Talent dran, wo wir hoffen, dass die Spielerin zu uns kommt. Dann freue ich mich, dass 2 Langzeitverletzte wieder retour kommen. Die beiden werden uns auch wieder variabler und stärker machen. Das alles erfüllt mich daher mit Freude und Zuversicht fürs Frühjahr!“

Für Deine wertvolle Zeit und Deine umfangreiche  Analyse möchte ich mich herzlich bedanken  und wünsche Dir und Euch, dass Ihr Eure Erfolgsgeschichte im Frühjahr weiterschreiben könnt!

Helmut Pichler