Frauen in OÖ

Nebelbergs „Fixstern“ Sarah Reischl glänzt in Abwehr und Angriff!

In 272 Pflichtspielen (Meisterschaft und Cup) traf die Allrounderin des ehemaligen Zweitligisten und aktuellen LT1- OÖ-Ligisten 94 Mal und sah in 20 Jahren nur 9 Mal die „Gelbe“ Karte. Ligaportal wollte von „meiner ganz großen Stütze“ (O- Ton Cheftrainerin Paula Kern) wissen, wann ihre Fußball-Leidenschaft geweckt wurde, wofür das „Mädchen für alles“ noch zuständig ist, welchen Stellenwert Fußball in ihrer Familie genießt und welche Erwartungen sie für das Frühjahr hegt:

 

Sarah, wie bist Du zum Frauenfußball gekommen, warst Du vor der Union Nebelberg schon für einen Verein tätig?

„In Nebelberg gab es schon lange vor mir meinem Eintritt eine Frauenfußball Mannschaft. 1996 begann ich dann mit 12 Jahren mit dem Fußball spielen. Vorher habe ich nirgendwo anders gespielt.

Hast Du auch andere Sportarten betrieben, musstest Du Dich entscheiden?

„Nein, ich musste mich nicht entscheiden. In der Schule bin ich immer sehr gerne bei Laufveranstaltungen dabei gewesen. Aber sonst gab es immer nur Fußball für mich“.

Nebelberg hältst Du seit fast 20 Jahren die Treue, gab es nie Abwanderungsgedanken für Dich?

„Nein, derartige Gedanken hat es bei mir nie gegeben. UNION Nebelberg ist für mich der wichtigste und einzige Verein“.

Spielerin, Kapitänin, Sektionsleiterin,.. welche Agenden erledigst Du noch beim O.Ö. Ligisten?

„Ich bin im Frauenfußball in Nebelberg eigentlich wirklich „das Mädchen für alles“, mache es aber gerne.Es fallen zum Beispiel auch: der Kantinenbetrieb bei Frauenfußball- Spielen, das Platz markieren, usw., usf. in meinen Aufgabenbereich“.

Was schätzt Du an diesem Verein ganz besonders?

„Wir sind zwar ein kleiner Verein, verfügen aber über einen sehr großen Zusammenhalt!“

Was bedeutet für Dich Fußball generell?

„Für mich und meine Familie ist Fußball sehr wichtig, wir sehen uns auch fast alle Spiele unserer Herren-Kampfmannschaft an. Meine beiden Söhne, mit 8 und 5 Jahren, spielen natürlich auch schon Fußball. Und von meinem Mann werde ich auch immer unterstützt, auch er hat früher selbst lange Fußball gespielt“.

War es richtig, im Herbst in die LT1- O.Ö. Liga umzusteigen?

„Ja, es war sicher die richtige Entscheidung. Natürlich ist es in der LT1- OÖ -Liga schwieriger und ein schnelleres Spiel, aber ich glaube, wir haben uns im Herbst sehr gut geschlagen.

Worin liegt der Unterschied zur Landesliga und ein wenig weiter zurück, war es in der 2. Liga Mitte-West schwerer?

„Das weit höhere Tempo im Spiel ist meiner Meinung nach ausschlaggebend.“.

Wie bist Du mit Eurem Abschneiden im Herbst zufrieden, wäre mehr „drinnen“ gewesen?

„Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Bei dem einen oder anderen Spiel wäre eventuell noch mehr drinnen gewesen, aber wir sind gut angekommen in der OÖ Liga und werden im Frühjahr wieder Vollgas geben“.

Was zeichnet Eure Cheftrainerin Paula Kern aus?

„Ihre langjährige eigene Erfahrung im Frauenfußball“.

Wie ist es um Euren Nachwuchs bestellt, reifen weitere A-Kaderspielerinnen heran?

„Wir können immer noch neue Spielerinnen brauchen und heißen jede herzlich willkommen in unserer Mannschaft.“.

Hattest Du je schwere Verletzungen zu überwinden?

„Nein, ich hatte noch nie schwere Verletzungen zu verkraften.“

Im Herbst hast Du alle 10 Spiele bestritten, welche Umstände könnten Deinen Einsatz verhindern?

„Ich habe im Herbst jedes der 10 Spiel bestritten. Verhindert bin ich eigentlich nur, wenn ich verletzt bin und das blieb mir bisher gottlob erspart.“

Welche Position bevorzugst Du im Spiel: Abwehr, Mittelfeld, Angriff?

„Früher habe ich immer im zentralen Mittelfeld gespielt. In den letzten Jahren werde ich als Innenverteidigerin eingesetzt. Aber grundsätzlich ist es mir egal, wo ich spielen darf. Hauptsache, ich kann mithalten.“

Habt Ihr Euch individuell nach dem Corona-bedingten Abbruch im November weiter individuell fit gehalten?

„Da waren wir in der glücklichen Lage, unsere Meisterschaftsrunden im Herbst alle fertig spielen zu können. Das letzte Spiel haben wir nämlich vorgezogen und somit die letzte Runde noch Ende Oktober ausgetragen. Nach diesem Spiel sind wir in eine wohlverdiente Winterpause gegangen. Natürlich muss sich jede über die Winterpause selbstständig fit halten. Ab und zu veranstalten wir ein gemeinsames Zoom-Training. Wir hoffen natürlich, dass wir Ende Jänner wieder mit der gemeinsamen Vorbereitung starten können“.

Deine persönlichen sportlichen Wünsche oder Hoffnungen für das Frühjahr?

Mein größter Wunsch wäre es, dass wir wie geplant mit der Meisterschaft beginnen können. Und weiters, dass wir uns am Ende der Saison vielleicht im vorderen Drittel platzieren können“.

Vielen Dank für Deine Bereitschaft zum Gespräch und alles Gute für Eure großen Ambitionen im Frühjahr!

 

Paart Kampfgeist und Übersicht mit technischer Fertigkeit: Nebelbergs Kapitänin Sarah Reischl (links im Bild, Foto: privat)

Dr. Helmut Pichler