Die klare Niederlage zum Auftakt der Finalrunde hatte die Elf von ÖFB-U17-Teamchef Mag. Patrick Haidbauer gut weggesteckt, jetzt gilt es, den Fokus auf die nächsten Herausforderungen zu richten, das letzte Gruppenspiel gegen Norwegen und möglicherweise das Play-off um Rang 5:
UEFA-U17-Frauen-Europameisterschaft 2024/25 – Endrunde, Gruppe A:
Färöer – Österreich 0:9 (0:5) Tore: Ella Rauscha (3), Denise Lueger (2), Sarah Grabovac, Dayna Sunshine Tuppinger, Alba Szuchy, Katie Richter.
Als einzige Oberösterreicherin stand Emira Makalic im Startaufgebot von Cheftrainer Mag. Patrick Haidbauer. Die Abwehrchefin versuchte sich auch gleich bei den Standards als Offensivkraft und vergab in der 5. Minute nach einem Eckball knapp. Erfolgreicher war Denise Lueger in der nächsten Minute per Kopf zum 1:0 für Österreich. Immer wieder brach Katie Richter auf links durch, eine Kombination mit Pamminger-Richter in der 12. Minute verwandelte Ella Rauscha in der 12. Minute zum 2:0. In der 14. Minute verletzte sich Makalic erstmals bei einem Zusammenstoß und musste behandelt werden. Ihren „Doppelpack“ fixierte Lueger mit dem 3:0 in der 19. Minute. Bis dahin hatte die Elf von Mag. Haidbauer die Gegnerinnen total in die eigene Hälfte zurückgedrängt. In der 26. Minute köpfte Makalic knapp neben das Tor und war in der 30. Minute wieder angeschlagen. Erst in Minute 33 musste Torhüterin und Kapitänin Vivian Grabenhofer einen strammen Schuss der Färöer entschärfen. Ella Rauscha vollendete in der 42. Minute ihren persönlichen Doppelpack, in der 45. +1 Minute nützte Sara Grabovac eine ideale Vorlage von Alina Kerschbaumer zum Pausenstand von 5:0, ehe in der 3. Minute der Nachspielzeit die Gastgeberinnen einen gefährlichen Schuss auf Österreichs Tor abgaben, der es aber verfehlte.
Makalic in der 2. Hälfte geschont
Statt Makalic schickte der ÖFB-Teamchef im 2. Abschnitt Piia Willimek ins Spiel, Emma Heiplik ersetzte Sara Grabovac.
Das 6:0 markierte Dayna Sunshine Tuppinger in der 52. Minute, eine grandiose Ball-Stafette von Dirigentin Pamminger mit Katie Richter und Rauscha führte in der 69. Minute durch die „Torjägerin des Spiels“ zu deren 3. Matchtreffer. Alba Szuchy stellte in der 86. Minute noch auf 8:0, Katie Richter krönte ihre Gala-Vorstellung in der 90+1 Minute mit einem Prachttreffer zum 9:0.
Mit dem Kantersieg landeten heute die Auswahl-Fußballerinnen erst den zweiten Sieg einer U 17-Mannschaft bei der EM-Endrunde, nach dem 1:0 gegen Italien im November 2013.
Samstag, 16.00 Uhr, Við Djúpumýru (Fußballstadion in Klaksvík, der zweitgrößten Stadt der Färöer)
Norwegen—Österreich
Die beiden letzten freundschaftlichen Vergleiche mit den Nordeuropäerinnen konnte die ÖFB-Auswahl für sich entscheiden: beim UEFA Development Tournament in Portugal im Mai 2023
brachten Valentina Illinger mit einem „Doppelpack“ und Tina Krassnig die ÖFB U 17 bis zur Pause mit 3:0 voran, ehe den Gegnerinnen vom Samstag mit 2 Treffern noch eine ansehnliche Ergebniskorrektur gelang.Lilli Purtscheller (2) und Livia Brunmair scorten im Testspiel im August 2019 beim 3:1-Heimerfolg, zuvor gab zwischen 2013 - 2015 knappe Niederlagen.
Nur 1 Gegentreffer in den Qualifikationsrunden
In der 1. Runde fertigten die „Norskerinnen“ Belarus mit 7:0, Griechenland mit 3:0 und Finnland mit 4:0 ab, in der „Eliterunde“ gewannen sie gegen Serbien 4:0, knapp gegen Griechenland mit 2:1 und 1:0 gegen Portugal. Karna Sæther Sødahl ist mit 6 Toren bisher ihre erfolgreichste Torschützin.
2009, 2016 und 2017 standen die U 17- Fußballerinnen des Königreiches jeweils im Halbfinale der EM-Endrunde.
Zweite Chance für die Weltmeisterschaft?
Sollte Österreich Gruppenrang 3 erobern, stünde am Mittwoch, 14. Mai ein Play-off-Spiel gegen den Dritten der Gruppe B auf dem Programm. Angesichts der „Giganten“ Spanien und Frankreich wäre wahrscheinlich ein Duell zwischen Italien und Polen um diesen Platz in der Gruppe B zu erwarten.
Das bisherige Abschneiden und die sportliche „Visitenkarte“ der potentiellen Gegnerinnen:
Polen:
In den beiden letzten Jahren trafen sich Österreich und Polen jeweils im Februar zu einem „Testspiel-Doppel“, dabei traf Katie Richter 2025 beim 1:0-Sieg und scorte Anna Osl (Elfer) beim 1:1. 2024 setzte es 2 Niederlagen für die ÖFB-Auswahl mit 0:1 und 0:3.
Polen qualifizierte sich mit einem 5:0 gegen Nord-Irland, 1:0 gegen Island und 1:2 gegen Schottland für die 2. Quali-Runde, wo die Türkei mit 5:0, Ungarn mit 2:1 und die Schweiz mit 2:0 bezwungen wurden. Amelia Guzenda ist mit 4 Volltreffern derzeit Top-Scorerin.
Die beste Platzierung bei einer EM datiert aus 2013, wo sich Polen zum Europameister kürte.
Italien:
Der einzige Vergleich mit unseren südlichen Nachbarn datiert aus Dezember 2013, wo die Elf des damaligen ÖFB- U 17- Teamchefs Dominik Thalhammer in der Finalrunde Italien mit 1:0 besiegen konnte. Barbara Dunst sorgte in der 36. Minute für das „Gold-Tor“ gegen die späteren „Bronze-Gewinnerinnen“. Damit war auch das Ticket für die Weltmeisterschaft 2014 in Costa Rica verbunden, wo Italien ebenfalls sensationell auf Platz 3 landete.
Den Einzug in die Finalrunde auf den Färöer schafften Top-Torschützin Giulia Galli (4 Tore) und ihre Teamkolleginnen mit vollen Erfolgen gegen: Kroatien (2:0) und Bulgarien (2:0) sowie einem 0:2 gegen Frankreich, in Runde 2 wurde Georgien mit 5:0 abgefertigt, einem torlosen Remis gegen Kroatien folgte ein 1:0 gegen Tschechien).
Helmut Pichler