Die Union HUMER Gunskirchen aus der Landesliga Ost hat ihre vakante Trainerposition neu besetzt: Mit Ervin Begic übernimmt ein im oberösterreichischen Unterhaus bestens bekannter Coach das Kommando. Der 40-Jährige, zuletzt beim Landesliga-West-Klub Grieskirchen tätig und davor vier Jahre lang Cheftrainer bei Viktoria Marchtrenk, folgt auf Wolfgang Gesswagner. Dieser hatte nach nur einer Halbsaison aus persönlichen Gründen zurückgelegt. Gunskirchen überwintert mit 15 Punkten auf Rang elf – und vor allem mit 45 Gegentreffern, dem höchsten Wert der Liga. Entsprechend groß ist die Hoffnung, dass Begic der Mannschaft sofort neue Stabilität verleiht.
Sektionsleiter Wolfgang Huemer beschreibt die Abläufe klar und ohne Umschweife. Der Wechsel hatte sich bereits im Laufe des Herbstes angekündigt. „Wolfgang Gesswagner hat aus persönlichen Gründen aufgehört. Wir hätten von Vereinsseite aus mit ihm weitergemacht. Aber wir verstehen seine Entscheidung und haben uns in bestem Einvernehmen getrennt.“ Bereits eine Zeit lang war man lose mit Begic in Kontakt – nun ging es schnell. „Wir kennen ihn sehr gut. Er wohnt 500 Meter vom Sportplatz entfernt, ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Gunskirchener Trainer. Er kennt den Verein, er kennt die Spieler, er kennt die Liga.“ Dass der Ex-Grieskirchen-Coach den Verein und die Strukturen seit Jahren aus der Nähe beobachtet hat, erleichtert den Einstieg zusätzlich. „Er hat sich sogar manche Trainings angeschaut, ganz einfach weil er nebenan wohnt und wir befreundet sind“, sagt Huemer.
Bei Gunskirchen ist man überzeugt, dass man den richtigen Mann gefunden hat. „Er ist ein total konsequenter Typ, hat eine klare Linie und eine sehr gute Kommunikation zu den Spielern“, erklärt Huemer. Die Mannschaft habe „sehr positiv“ auf die Präsentation reagiert. Viele Spieler kennen Begic bereits aus dem regionalen Fußballumfeld. „Er ist menschlich ein lässiger Typ – ich glaube wirklich, dass er perfekt zu uns passt“, so Huemer. Der Verein verfolgt klar den Wunsch einer längerfristigen Zusammenarbeit. „Das ist unser Ziel. Natürlich hängt im Fußball viel von Erfolgen ab, aber wir glauben, dass er seinen Weg bei uns gehen wird.“
Trotz fünf Siegen in der Hinrunde steht Gunskirchen mit 45 Gegentreffern am Tabellenende der Defensivstatistik. „Wir haben zu viele Tore kassiert – das ist offensichtlich“, sagt Huemer. Auffällig sei allerdings, dass die Probleme nicht nur in der Viererkette liegen: „Ich denke nicht, dass die Abwehr so schlecht ist, wie die Gegentore wirken. Es wurde einfach von vorne bis hinten nicht gut genug verteidigt.“ Genau dort soll Begic ansetzen. In der Offensive hatte man immer wieder Lichtblicke, doch die vielen Niederlagen – ganze zehn Stück ohne eine einzige Punkteteilung – verhinderten eine bessere Ausgangsposition. Für den Klub ist die Verpflichtung des gebürtigen Bosniers mehr als nur ein Trainerwechsel. Es ist ein neuer Impuls, ein neues Gesicht. „Für uns passt es für beide Seiten perfekt“, fasst Huemer zusammen. „Und ich glaube ehrlich daran, dass es etwas bewirken wird.“