Von der Papierform her schien das Duell zwischen der DSG Union Fliesen HB Naarn und dem ASK Case IH Steyr St. Valentin eine klare Angelegenheit für die heimische Engelmaier-Elf zu werden. Am Rasen zeigte sich aber dann eine ganz andere Wahrheit, spielte der Tabellenletzte frech auf und führte nach 55 Minuten 3:0. Die bis dahin völlig abwesenden Naarner erfingen sich im Finish, mehr als zwei Anschlusstreffer waren aber nicht mehr drin. "Ein ganz wichtiger Sieg, auch wenn wir am Ende etwas Angst vor dem Gewinnen hatten", konnte ASK-Sektionsleiter Gerald Engleder nach dem 3:2-Auswärtserfolg lächeln.
Nach der Rückkehr der drei zuletzt gesperrten Stützen Daniel Guselbauer, Stefan Steinhäusler und Michael Schiefer zeigten sich die Valentiner im Vergleich zur Vorwoche stark verbessert. Von Beginn versuchte man die Heimelf früh im Mittelfeld zu attackieren, während man im Angriff immer wieder den wieselflinken Christoph Guselbauer suchte. Dieser war nach feiner Ablage seines Bruders Daniel Guselbauer in Minute sieben plötzlich alleine vor Naarn-Goalie Martin Schweiger und schoss eiskalt zum 1:0 für die heute in schwarz gekleideten Niederösterreicher ein. Die Heimischen fanden nicht ins Spiel, kreierten in der ersten halben Stunde keine echte Chance und viel zu viele Abspielfehler. So war der zweite Gegentreffer nur eine Frage der Zeit. Christoph Guselbauer setzte sich im Strafraum gegen die wesentlichen größeren Naarner Verteidger durch, ließ das Leder zum aus dem Rückhalt heraneilenden Martin Winklehner abprallen der mit einem satten Schuss in die rechte Ecke auf 2:0 erhöhte. Danach scheiterte Christoph Guselbauer aus spitzem Winkel an Keeper Schweiger, ehe die Naarner nach 40 Minuten erstmals durch einen gefährlichen Distanzschuss von Andreas Lasisch aufzeigen konnten. Da aber auch eine gefährliche Aktion nach einem Stangelpass nicht zum Anschlusstreffer führte, bat Referee Imsirovic die Teams in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel enttäuschte der Tabellendritte seine Anhänger, die Prömmer-Elf aus Valentin blieb überlegen. Wieder war es der extrem starke Christoph Guselbauer, mit dem die gegnerische Abwehr ihre liebe Not hatte, der Winklehner in Szene setzte und den Schuss des Mittelfeldspielers konnte der gegnerischen Goalie zwar noch berühren, aber nicht mehr abwehren - 3:0 für die Gäste, der Käse schien gegessen.
Nach rund 65 Minuten wachten die Heimischen aber dann auf, St. Valentin ließ sich zu tief in die eigene Hälfte reindrücken und wurde dafür bestraft. Peter Rametsteiner verkürzte nach einem schnörkellosen Spielzug der Heimischen mit einem Abstauber aus kurzer Distanz auf 1:3 (72.). Die Heimelf probierte alles, doch die Gäste standen hinten gut und setzten in der Offensive immer wieder Nadelstiche. Eine Minute vor dem regulären Ende entschied dann der Unparteiische nach einem Fußfoul eines Gäste-Verteidiger an einem Angreifer auf Strafstoß. Michael Höbarth behielt die Nerven und verwandelte flach in die linke Ecke (89.). Dieser Treffer fiel aber zu spät, kam Naarn nicht mehr wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor.
So durfte sich der ASK über den ersten vollen Erfolg in der Hinrunde freuen, konnte man den Dreier mit den zahlreich mitgereisten Fans mit einer Welle feiern und wieder etwas Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen.
Gerald Engleder (Sektionsleiter ASK Case IH Steyr St. Valentin):
"In den ersten 60, 70 Minuten war wir klar überlegen und haben verdient mit 3:0 geführt. Heute haben wir - im Vergleich zu den vorherigen Partien - endlich die vielen Chancen in Tore ummünzen können. Der Sieg heute war extrem wichtig, auch wenn wir in der Schlussphase etwas Angst vor dem Gewinnen hatten."
Die Besten: Christoph Guselbauer, Martin Winklehner, Daniel Guselbauer (alle ASK St. Valentin)
Redaktion