Landesliga Ost

Vier Ausschlüsse und vier Mal Takacs bei aufregendem Spiel in Pichling

altaltDie Partie zwischen der DSG Union Scandinavian Blockhaus Pichling und dem SV foli-pack Traun in der Landesliga Ost powered by Axenda war gerade zwei Minuten alt als sie für Trauns Matthias Niedermair wieder vorbei war, er wegen Torraubs mit Rot unter die Dusche geschickt wurde. Den nachfolgenden Elfmeter verwandelte Andras Takacs eiskalt zum 1:0 für Pichling. Nur der Auftakt eines verrückten Matches, welches zehn Pichlinger dank eines Quattropacks von Andras Takacs gegen acht (!!!) Trauner mit 4:0 gewannen und für jede Menge Diskussionsstoff sorgte. ligaportal.at sprach nicht nur mit beiden Trainern, sondern auch mit Referee Thomas Bachler, der - soviel sei vorweg gesagt - eine gute und korrekte Leistung bot. 

 

Rot nach 2 Minuten! Traun geschockt, Pichling trifft

Das Match begann mit einem Paukenschlag. Pichlings Martin Ivos kam nach einem Foul von Matthias Niedermair im gegnerischen Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Bachler zeigte auf den Punkt und schickte den jungen Trauner Verteidiger nach gerade einmal zwei Minuten mit der roten Karte zum extrem frühzeitigen Duschen. "Ein harter Elfer, aber die Rote war für mich übertrieben", so Traun-Coach Schober. "Ein glasklarer Penalty, der Ausschluss war regelkonform, aber mit etwas Fingerspitzengefühl hätte man auch Gelb geben können", meint hingegen Pichling-Trainer Wagner. "Der Spieler hat durch ein Fußfoul ein klare Torchance für den Heimverein verhindert. Die Doppelbestrafung Rot und Strafstoß ist natürlich für die betroffene Mannschaft immer hart, aber vom Regelwerk her hatte ich in dieser Situation keinen Spielraum", erklärt Schiedsrichter Bachler. Andras Takacs verwandelte jedenfalls staubtrocken zum 1:0 für die Heimischen.

 

Drei Ausschlüsse in Halbzeit eins - Takacs mit Quattropack

Die Gäste standen nach dem frühen Ausschluss unter Schock, während die Wagner-Elf auf den zweiten Treffer drückte. Lukas Wurmlinger hatte aber mit einem Lattenpendler viel Pech und auch sein Bruder Sebastian vergab eine weitere gute Gelegenheit. Nach rund 15 Minuten trauten sich die Trauner aber in Unterzahl mehr zu und versuchten dem Gegner spielerisch Paroli zu bieten, was bis knapp vor die Pause gut gelang. Dann kam aber wieder Farbe ins Spiel. Zunächst musste Pichlings Dexter Goryl nach dem er seinen Gegenspieler etwas unglücklich mit dem Fuß in Bauchhöhe getroffen hatte mit der Ampelkarte (42.) vom Feld, ehe dann noch in Halbzeit eins der insgesamt dritte Akteur vom Feld musste. Nach einem dummen Eigenfehler der Gäste zog Traun-Innenverteidiger Taulant Krasniqi knapp vor dem Strafraum die Notbremse gegen einen davoneilenden Pichlinger Angreifer und wurde vom Unparteiischen völlig zurecht des Feldes verwiesen. Den nachfolgenden Freistoß versenkte Takacs sehenswert zu 2:0-Führung für die Heimelf. Ein ganz schwerer Genickschlag für die Trauner quasi mit dem Pausenpfiff.

Nach dem Seitenwechsel spielte dann Pichling die numerische Überlegenheit klar aus. Martin Ivos bediente den bärenstark aufspielenden Takacs und der routinierte Ungar setzte das Leder platziert zum 3:0 in den Kasten. Die Schober-Jungs aus Traun taten sich zu neunt schwer die sichere Pichlinger Defensive unter Druck zu setzen, während die Mannen aus Linz-Süd auf dem großen Platz mit einem Mann mehr leichtes Spiel hatten. In der Schlussphase dann der vierte Ausschluss an diesem Tag, als Trauns Robert Matesic mit einem überflüssigen und offensichtlichen Handspiel den Ball im gegnerischen Strafraum in Richtung Mitte verlängern wollte. Schiedsrichter Bachler blieb nichts anderes übrig als den Ex-Hertha-Akteur mit der Ampelkarte ebenfalls in die Kabine zu schicken. Der Schlusspunkt war aber dem überragenden Akteur am Feld vorbehalten. Andras Takacs schloss eine schöne Kombination der Heimischen mit dem Treffer zum 4:0-Endstand (89.) ab.

Trainerstimmen + Schiedsrichterstatement:

Erich Wagner (Trainer DSG Union Pichling):
"Es war irgendwie ein komisches Spiel, ganz und gar nicht hart geführt, aber dennoch sehr viele Karten. Der Schiedsrichter hat sehr genau, aber nicht schlecht gepfiffen. Die rote Karte in der ersten Szene gegen die Trauner war regelkonform, aber für den Gegner sehr hart, hätte man meiner Meinung nach mit etwas mehr Fingerspitzengefühl auch Gelb geben können. Auch über die Gelb-Rote gegen unseren Verteidiger Goryl kann man diskutieren, waren das lediglich zwei Dutzendfouls. Sportlich war das heute ein sehr staker Auftritt von uns. Man hat gesehen, dass Andras Takacs wieder voll fit ist. Er war mit vier Treffern natürlich der überragende Mann am Platz. Nun wollen wir in den Top-3 der Frühjahrstabelle landen."

Die Besten: Andras Takacs, Stefan Schicklberger

Thomas Schober (Trainer SV foli-pack Traun):
"Wir haben uns auf das Match gefreut, die rote Karte in der zweiten Minute hat uns aber die ganze Partie zerstört. Den Elfer kann man geben, aber die Rote war in meinen Augen übertrieben. Unsere anderen beiden Ausschlüsse waren okay, "Tauli" wurde nach einem Eigenfehler von uns beinahe zu diesem Foul gezwungen, der Stürmer hat es auch angenommen und die gelb-rote Karte gegen Matesic war einfach eine Dummheit von ihm. Extrem bitter war natürlich, dass nach den beiden Ausschlüsse auch gleich Gegentore gefallen sind. Ich denke so etwas kann kaum eine Mannschaft ohne weiteres wegstecken. Natürlich wird es nicht leicht die Ausfälle kommende Woche zu kompensieren, zudem steht auch hinter Emrah Yaman, der sich eine Zerrung zugezogen hat, ein dickes Fragezeichen. Ich vertraue aber den jungen Burschen, die nachrücken werden."

Die Besten: -

Thomas Bachler (Schiedsrichter):
"In der ersten Szene ist der angreifende Spieler im Strafraum durch ein Fußfoul an einer klaren Torchance gehindert worden. Ich kann die Emotionen und Enttäuschung der betroffenen Mannschaft verstehen, die Doppelbestrafung in Form eines Strafstoß und einer roten Karte ist hart, hatte ich aber vom Regelwerk her keinen Spielraum. Der Zeitpunkt ist nicht maßgeblich, muss ich das Vergehen - egal ob in der 2. oder 80. Minute - in gleicher Art und Weise sanktionieren. Auch die anderen Ausschlüsse waren unumgänglich. Das Regelwerk lässt uns Schiedsrichter oft keine andere Wahl als unpopuläre Entscheidungen zu treffen."

Marco Wolfsberger