Landesliga Ost

Weißkirchen nach Sieg saisonübergreifend seit 14 Runden ungeschlagen - ADmira Linz im Pech

altaltDas mit Spannung erwartete Duell zwischen der Union Raika Weißkirchen und dem SK ADmira Linz hielt viel von dem, was es versprach. Während die Gäste gute spielerisch Noten setzten, überzeugten die Heimischen mit Effektivität und Abgezocktheit. Am Ende setzte sich der optisch vielleicht weniger reizvolle, aber umso schnörkellosere und mehr auf den Endzweck ausgerichtete Fußball der "Zebras" durch. "Spielerisch waren wir klar überlegen, Weißkirchen hat mich etwas enttäuscht, zumeist nur mit hohen Bällen operiert", so ADmira-Sportchef Ernst Koll, der auch den eigenen vergebenen Chancen nachtrauert. "Im ersten Abschnitt waren wir klar überlegen. Insgesamt haben wir aber keinen Glanztag erwischt. Wenn man einen Lauf hat, gewinnt aber auch solche Spiele", analysiert Weißkirchen-Coach Alfred Olzinger den 2:1-Heimsieg.

 

Gefürchtetes Sturmduo schlägt erneut zu - Strittige Szenen

Nach offenem Beginn sind es die Weißkirchner, die mit Ivica Cosic und Andreas Lasisch das gesamte etatmäßige zentrale Mittelfeld vorgeben mussten, die die besseren Chancen kreieren können. Bereits in der Anfangsphase hatte Miron Muslic die Führung am Fuß, setzte einen Schuss aber hauchdünn am Gäste-Kasten vorbei. Besser machte es der Ex-Wörgl-Stürmer in der 25. Minute. Pero Bartulovic überhob die Abwehr mit einem gefühlvollen Schupfer und Muslic hob das Leder über den aus dem Tor eilenden Goalie Markus Linkeseder zum 1:0 in die Maschen. Die Urfahraner versteckten sich aber keinesfalls und wurden vor allem durch den steten Unruheherd Matthias Kowatsch immer gefährlich. Nach knapp 38 Minuten konnte Peter Holzner den durchbrechenden Offensivspieler nur mehr mit einem Foul bremsen und sah dafür den gelben Karton. "Da hätte man auch auf Torraub entscheiden können, zudem wurde Matthias einige Minuten zuvor - alleine aufs gegnerische Tor ziehend - aus meinen Augen zu Unrecht wegen vermeintlichem Abseits zurückgewunken", war AD-Sportchef Koll mit so mancher Schiedsrichterentscheidung nicht glücklich.

Knapp vor dem Pausenpfiff ging es dann aber Schlag auf Schlag, nachdem die Weißkirchner zuvor noch zwei Gelegenheiten durch Eckersberger und Muslic vorgefunden hatten. Zunächst ließ Hannes Eckersberger seine ganze individuelle Klasse aufblitzen, düpierte drei Gegenspieler mit einer starken Einzelleitung und krönte seine Solo mit einem trockenen Flachschuss in die lange Ecke zum 2:0 (42.): Doch direkt mit Wiederankick hatten die Gäste sofort die richtige Antwort parat. Lukas Schmidsberger schickte Leon Sokrat in die Gasse und der stellte nur 60 Sekunden nach dem Gegentreffer den Anschlusstreffer zum 2:1-Pausenstand her.

 

"Scheibenwischer-Reflex" sichert Weißkirchen Dreier

Nachdem die Hausherren im ersten Abschnitt das Geschehen gut kontrolliert hatten, waren es nun die Linzer, die von Minute zu Minute das Tempo verschärften. Die Abwehr der Heimelf wirkte nicht so sattelfest wie in den Vorwochen, sodass sich Jung-Goalie Valentino Maric gleich mehrmals auszeichnen musste, bei einem Schmidsberger-Schuss von der Strafraumgrenze mit einem "Scheibenwischer-Reflex" unglaublich reagierte und den Ausgleich sehenswert verhindert (70.). AD-Coach Wolfgang Nagl versuchte alles und seine Elf stürmte mutig an. Weißkirchen versuchte hingegen im Konter den Sack zuzumachen. Am Ende war es dann vor allem die Chancenverwertung an der die Admira scheiterte, vergaben Schmidsberger, Kowatsch und Sokrat gute Gelegenheiten auf den Ausgleich. So gab es nach 93 Minuten ein in dieser Saison bereits gewohntes Bild: Jubelnde Weißkirchner, hängende Köpfe bei den Gegnern.

 

Alfred Olzinger (Trainer Union Raika Weißkirchen):
"Im ersten Abschnitt hatten wir ganz klar die besseren Chancen, hätten ohne weiteres auch 3:1 führen können. Betrachtet man die zweite Halbzeit war es dem Spielverlauf nach aber ein etwas glücklicher Sieg. Mit Ivo Cosic und Andreas Lasisch musste ich heute das gesamte zentrale Mittelfeld vorgeben, was ich vor allem in den zweiten 45 Minuten bemerkbar gemacht hat. Auch in der Defensive waren wir nicht so sattelfest wie sonst. Wir haben einen Lauf, da kommt dann auch das Glück des Tüchtigen dazu. Zudem besitzen wir das nötige Selbstvertrauen um so enge Partien wie diese für uns zu entscheiden."

Die Besten: Valentino Maric, Michael Roitner

Ernst Koll (Sportchef SK ADmira Linz):
"Ich finde es etwas schade, dass Weißkirchen fast nur mit weiten Bällen operiert und mit diesem Rezept an der Tabellenspitze steht. Spielerisch waren wir heute in meinen Augen klar überlegen. Wir müssen uns in der neuen Liga einfach alles noch mehr erkämpfen. Bei uns ist aber keiner nervös, wir sind in der Liga angekommen. Auch heute wär eine Punkt drin gewesen. Leider sind wir vor allem im Finish am guten gegnerischen Goalie und an unserer Chancenverwertung gescheitert."

Die Besten: Lukas Schmidsberger, Leon Sokrat, Matthias Kowatsch

 

Redaktion