Die FC Blau-Weiß Linz Amateure scheinen im Frühjahr so richtig aufzublühen. Am gestrigen Samstag stellten die Schützlinge von Ernö Doma ihre Qualität einmal mehr unter Beweis und bezwangen mit dem ASKÖ SV Viktoria Marchtrenk ein Top-Team der Landesliga Ost, welches durchaus und völlig zurecht Ambitionen in Richtung Aufstieg hegt. In einer umkämpften Partie begegneten die Linzer dem Zweitplatzierten etwas überraschend auf Augenhöhe und siegten sogar mit 3:2.
Da beide Teams eher für ihre Durchschlagskraft in der Offensive und technisch hoch-qualitativem Fußball bekannt waren, erwartete man im Vorfeld auch einen ereignisreichen Schlagabtausch. Dies blieb den 120 anwesenden Zuschauern zumindest zu Beginn verwehrt, sie wurden Augenzeugen einer von Standardsituationen geprägten, ungewohnt ereignisarmen Begegnung. Die Oberhand in Durchgang eins hatte die im Vorfeld favorisierte Begic-Elf, die immer wieder über Albin Ramadani gefährlich wurde, jedoch nicht wirklich zwingend. Die beste Einschussmöglichkeit für die Hausherren hatte Anteo Fetahu nach einer knappen halben Stunde, doch auch dabei blieb es nur beim Versuch. Als so mancher bereits mit den Gedanken in der Kabine war, schlugen die Gäste eiskalt zu. Marko Miljak, der Marchtrenker Torjäger vom Dienst, setzte sich bei einem Gestochere durch und netzte zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt zur Marchtrenker Pausenführung ein (46.).
Ernö Doma hatte in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden, seine Mannschaft wirkte nach dem Seitenwechsel deutlich munterer, kombinierte, glänzte mit besserem Pressing in der Offensive und spielte zudem richtig guten Fußball. Dementsprechend bald fiel auch bereits der Ausgleichstreffer, für den zeichnete sich Viktor Atanasov nach einem Eckball verantwortlich (48.). Damit kippte auch die Partie und nur zwei Minuten später klingelte es erneut. Diesmal bediente Fally Mayulu Anteo Fetahu, der das Spielgerät nach idealer Vorarbeit nurnoch aus kurzer Distanz über die Linie drücken musste - Spiel gedreht! Der nächste Dämpfer für die Gäste folgte in Minute 61, als Fetahu erneut zur Stelle war und als Vollstrecker eines schön herausgespielten Spielzugs glänzte. Wenig später hatten die Doma-Schützlinge die Chance den Deckel endgültig draufzumachen, Matej Socovka vergab jedoch vom Elfmeterpunkt. Kurz vor Schluss musste man auf Seiten der Hausherren nochmal zittern. Moritz Eder sah bei einem Befreiungsversuch in einem Zweikampf mit Stefan Marcinkovic für eine vermeintliche Tätlichkeit die rote Karte - somit hieß es neun Minuten plus Nachspielzeit in Unterzahl gegen die wohl beste Offensive der Liga. Diese war sogar noch einmal erfolgreich in Person von Albin Ramadani, konnte jedoch nicht mehr ausgleichen.
Werner Mayer (Sportlicher Leiter FC Blau-Weiß Linz Amateure):
„Alles in allem muss man sagen, dass das aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg und ganz wichtige drei Punkte für uns im Abstiegskampf waren. Jetzt haben wir Dietach vor der Brust, das wird ein ganz wichtiges Spiel, weil sie jetzt auch Federn gelassen haben und in der Schuld stehen.“
Die Besten:
FC Blau-Weiß Linz Amateure: Anteo Fetahu (ST), Stefan Milojevic (IV)