Landesliga West

SV Grieskirchen und Coach Begic gehen nach problematischer Herbstsaison getrennte Wege

Der SV Pöttinger Grieskirchen beendet in der Landesliga West eine Hinrunde, die anders verlaufen ist, als sich Verantwortliche, Spieler und Fans das vorgestellt hatten. Nach einem Herbst, in dem sich positive Ansätze zu selten in Punkte ummünzen ließen, wurde nun eine Entscheidung getroffen: Trainer Ervin Begic ist nicht länger Trainer.

Die Grieskirchner überwintern mit 18 Punkten lediglich auf Tabellenrang 11, mussten sieben Niederlagen hinnehmen und blieben zum Abschluss der Hinrunde fünf Spiele in Folge ohne Sieg. Das 0:1 auf eigener gegen die SPG Esternberg/St. Roman am letzten Spieltag stand sinnbildlich für eine Halbserie, die von fehlender Konstanz geprägt war.

Einvernehmlicher Abschied nach ehrlicher Analyse

Der sportliche Leiter, Josef Iglseder, beschreibt die Situation nüchtern: Das Gespräch nach dem Esternberg-Spiel verlief konstruktiv, offen und ohne Schuldzuweisungen: „Wir waren uns relativ schnell einig, dass es eine Veränderung braucht. Ervin Begic ist ein Top-Trainer – aber manchmal ist der Punkt erreicht, an dem es nicht mehr passt.“ Diese Formulierung zeigt bereits, dass es keine impulsive Entscheidung war, sondern eine gemeinsame Einschätzung der Lage. Die Verantwortlichen sehen eine Mannschaft, die phasenweise näher dran war, als es die Tabelle vermuten lässt, aber in entscheidenden Momenten nicht mehr die notwendige Selbstverständlichkeit am Platz hatte.

Der gute Start in die Saison ließ eigentlich darauf hoffen, dass sich die Grieskirchner weiter oben in der Tabelle festsetzen können. Doch mit zunehmendem Saisonverlauf kam Sand ins Getriebe: knappe Niederlagen, unnötige Gegentore und fehlende Effizienz. Iglseder bringt es auf den Punkt: „Platz 11 ist nicht der Anspruch, den wir mit unserem Kader haben.“

Trainer-Suche: Qualität vor Geschwindigkeit

Die sportliche Führung lässt sich nun bewusst Zeit. Man will keinen Schnellschuss, sondern einen Trainer, der fachlich überzeugt und gleichzeitig zur Philosophie und Struktur des Vereins passt. „Wir haben einige Trainer auf der Liste, aber eine Entscheidung fällt erst in den nächsten Wochen. Wir machen uns keinen Stress.“

Der Blick nach vorne: Stabilität vor großen Worten

Wichtig sei jetzt, so Iglseder, Stabilität in die Mannschaft zu bekommen, die in den letzten Wochen verloren gegangen ist. Das Potenzial sieht man im Verein weiterhin klar vorhanden: „Wir sind überzeugt von der Qualität unseres Kaders. Mit diesen Spielern ist sicher mehr möglich, als wir im Herbst gezeigt haben. Wir möchten uns bald im gesicherten Mittelfeld platzieren und schauen, dass wir den Abstand zu den Abstiegsplätzen vergrößern.“ In Grieskirchen ist man also weit davon entfernt, die Mannschaft infrage zu stellen. Vielmehr geht es darum, mit Ruhe und einem neuen Trainerteam das vorhandene Niveau wieder abzurufen.

Transfers? „Kein Muss, halten aber Augen offen“

Auch im Bereich Kaderplanung bleibt der Verein ruhig. Man wird den Markt beobachten, aber nicht mit aller Macht umbauen: „Natürlich schauen wir uns um, aber ohne Druck. Wir vertrauen den Spielern, die da sind.“ Mit dem qualitativ guten Grundgerüst an Spielern möchte man im Frühjahr wieder neu angreifen und Tabellenplätze gut machen.