OÖ-Liga

Angespannte Situation beim SV Gmundner Milch

Mit großen Vorsätzen startete der SV Gmundner Milch das diesjährige Projekt Top-5-Platzierung in der Radio-Oberösterreich-Liga. Nachgmunden_big.jpg neun Runden steckt man auf einem ungenügenden 8. Tabellenplatz fest und hinkt der eigenen Erwartungshaltung weit hinterher. Der letzte Sieg datiert aus der vierten Runde, zur Stunde ist das Team von Yahya Genc seit fünf Spielen sieglos und zahlreiche Last-Minute-Treffer verhinderten eine noch schlimmere Bilanz, als sie ohnehin schon ist. ooeliga.at fragte beim Sportlichen Leiter Gerhard Mittermayr nach, um die genaue Gefühlslage in Gmunden auszuloten.

"Die derzeitige Platzierung trägt natürlich wenig zu meiner Zufriedenstellung bei, da meine Erwartungshaltung vor der Saison eine völlig andere war. Das Team ist noch immer nicht stabil genug, aber alleine schon für unsere treuen Zuschauer müssen wir mit diesem Kader weiter vorne mitspielen. Ein Platz unter den ersten Fünf ist nicht utopisch, sondern angesichts des Potenzials des Kaders legitim."

Im letzten Spiel gegen den Tabellenletzten Union Rohrbach/Berg schrammte man haarscharf an einer Niederlage vorbei, vier Remis in den vergangenen fünf Spielen sind den hochgesteckten Ziele aber nicht gerade förderlich.

"Rohrbach ist meiner Meinung nach besser, als der momentane Tabellenplatz aussagt. Ich habe ein rustikales und gutes Team gesehen, das unbedingt gegen uns gewinnen wollte. Ich muss zugeben, dass Rohrbach über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft war und wir mit dem Punkt zufrieden sein müssen. Schmerzlich war wieder das Auslassen von vielen Großchancen durch Gahleitner und Muslic, andererseits hat Rohrbach einen Elfmeter verschossen. In Summe müssen wir froh sein über den Punktezuwachs, dennoch befinden wir uns im Niemandsland der Tabelle."

Trainer Yahya Genc begründete die teilweise schlechten Saisonleistungen mit der Systemumstellung und der mangelnden Chancenverwertung. Für Gerhard Mittermayr hat diese Erklärung nach 9 Runden keine Gültigkeit mehr und drängt auf Besserung.

"Ich kann das Thema Systemumstellung nicht mehr hören, Spieler wie Krupinac, Lahninger oder Hackinger kennen die Viererkette sehr gut, das ist doch nichts Neues für sie. Egal mit welcher Formation gespielt wird, das Team besitzt ungemein viel Qualität und kommt auch in jedem Spiel zu ihren Torchancen. Das Problem ist, dass Muslic und Cavic nicht in Form sind und Jamakovic nicht ganz fit ist. Dennoch glaube ich an eine baldige Trendwende unter Yahya Genc und setze auf das vorhandene Spielermaterial."

Im nächsten Spiel trifft der SV Gmundner Milch zuhause auf SV Sedda Bad Schallerbach, die ihrerseits mit einer deftigen Heimpleite im Gepäck anreisen.

"Schallerbach ist kein schlechtes Team, aber zuhause erwarte ich mir die drei Punkte - wir stehen vor einem Pflichtsieg."

Personaldiskussionen lässt Gerhard Mittermayr keine aufkommen, im Winter wird man allerdings gemeinsam die Situation analysieren.

"Wir haben in der Vergangenheit immer viele Spieler ausgetauscht, werden dies im Winter aber vermeiden. Ich baue auf das Team und auch eine Trainerdiskussion ist völlig unangebracht. Wir werden die Situation analysieren und sollte sich zufällig etwas Interessantes auf dem Transfermarkt ergeben, dann wird man sehen, ansonsten wird es keine Spielerrochaden geben."