"Ich möchte die Leute über meinen Entschluss des Karriereendes aufklären und dabei auch mit einigen Vorurteilen aufräumen", beginnt Dieter Aichmayr das Gespräch.
"Als ich 18 Jahre alt war, wurde bei der Stellung ein Herzfehler bei mir diagnostiziert - genauer gesagt, eine Verdickung der Herzscheidewand (subaortales septum), wodurch die Blutversorgung im Körper nicht wie gewohnt gewährleistet ist und die Gefahr des plötzlichen Herztodes besteht."
Trotz dieses Befundes spielte er weiter Fußball, obwohl auch die Ärzte früh von Leistungssport abgeraten hatten. "Die Befunde in den Jahren danach waren beständig gut und ident, das Risiko minimal. Im letzten Jahr waren meine Laktatwerte allerdings sehr schlecht und ich bekam eine Rüge von den Ärzten", spricht Aichmayr über die Zeit mit dem Fußball.
"Diese Woche habe ich dann noch einmal einen Kardiologen aufgesucht, weil ich endlich Klarheit und Gewissheit wollte. Wenn auch zu 99% nichts passiert, das Karriereende war nur die logische Folge. Ich habe lange mit meiner Frau gesprochen und möchte als Familienvater einfach kein Risiko mehr eingehen - auch wenn es noch so klein ist", siegte schlussendlich die Vernunft bei Aichmayr.
Da dieses Thema mit vielen Vorurteilen behaftet ist, nutzt Dieter Aichmayr die Chance, um einige Dinge aufzuklären. "Bei einem Herzfehler ist nur der Sport auf absoluter Leistungsgrenze gefährlich, Ausdauersport wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren hingegen soll man sogar machen - alles muss im moderaten Bereich bleiben. Ich werde auch in Zukunft aktiv sein und fit bleiben."
Beim Thema Zukunft wird auch der Fußball nicht ausgeklammert. "Ich bin Sportlehrer und habe die Trainerausbildung, ich bleibe dem Fußball sicherlich verbunden. Momentan gehen die Gespräche in die Richtung, dass ich bei Sattledt eine Tätigkeit ausüben werde."
Das Karriereende hat natürlich auch einen bitteren Beigeschmack, wie Dieter Aichmayr abschließend zugibt. "Fußball war ein Hobby von mir, ich habe bei Sattledt viele Freunde und große Teile meiner Freizeit mit ihnen verbracht. Das wird mir auf jeden Fall fehlen."
von Thomas Palmetshofer