Ohne den gesperrten Spielmacher Andreas Hofmann, dafür wieder mit dem zuletzt angeschlagenen Kapitän Thomas Gröbl trat Union St. Florian bei Tabellenführer St. Andrä an. Beide Mannschaften neutralisierten sich in den Anfangsminuten und waren darauf bedacht, keinen Gegentreffer zu erhalten. Erst mit Fortdauer des Spiels wurden beide Teams in der Offensive mutiger. Dennoch blieben hochkarätige Tormöglichkeiten zunächst eher die Ausnahme. Die Gäste aus St. Florian machten vor allem durch Weitschüsse auf sich aufmerksam, Patrick Lachmayr und Daniel Guselbauer verfehlten das Gehäuse der Kärntner aber doch relativ klar. Der Tabellenführer, der zuletzt elf Spiele in Folge unbesiegt blieb, nützte in der 26. Minute den ersten wirklich guten Angriff zur Führung. Nach einem herrlichen Lochpass durch die Viererabwehrkette von St. Florian wurde Manuel Kerhe ideal frei gespielt und es stand 1:0.
Danach machte die routinierte Mannschaft aus dem Lavanttal die Räume in der Defensive sehr eng und gab sich damit zufrieden, das Ergebnis zu verwalten. In der Halbzeitpause nahm sich St. Florian für die zweiten 45 Minuten sehr viel vor, doch nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn wurden alle Pläne zunichte gemacht. Nach einer weiten Flanke von der rechten Seite wurde Christian Falk in der Mitte sträflich alleine gelassen und der ehemalige Torjäger von Vöcklabruck hatte keine Probleme, den Ball zum 2:0 im Tor unterzubringen.
Der Verlusttreffer war für die Mannschaft von Trainer Willi Wahlmüller aber so etwas wie ein Weckruf. Von diesem Zeitpunk an spielten nur noch die Gäste. Vor allem über die sehr agilen Flügelflitzer Daniel Guselbauer und Patrick Lachmayr wurden sehr viele gute Einschussmöglichkeiten herausgespielt. Manuel Schmidl und Markus Hermes ließen aber die besten Chancen ungenützt und so blieb es bis zur Schlussphase bei der 2:0-Führung der Gastgeber, die zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhaft war.
In der 83. Minute war es aber so weit: Torjäger Markus Hermes versenkte den Ball nach einer Flanke von Patrick Lachmayr per Kopf zum 1:2. Danach warf St. Florian alles nach vorne, der Ausgleichstreffer wollte aber nicht mehr gelingen. Am Ende hatte man sogar Glück, dass St. Andräs Spielmacher und Ex-Köln-Profi Markus Kreuz bei einem Freistoß kurz vor dem Ende nur die Latte traf.
Nach dem Schlusspfiff des etwas überforderten Unparteiischen wurde es noch einmal hektisch. So wurde St. Florians Ewald Schmidthaler nach einem (angeblichen) Stoß gegen eines Kärntners noch mit der gelben Karte belohnt.
Während sich die Gäste auf dem fünften Platz liegend in die Winterpause verabschiedeten, konnte St. Andrä nach dem zwölften ungeschlagenen Spiel in Folge über den Herbstmeistertitel jubeln.
St. Florian-Trainer Willi Wahlmüller:
„In der zweiten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft und hätten uns gegen den Herbmeister einen Punkt verdient gehabt.“
WAC/St. Andrä - Union T.T.I. St. Florian 2:1 (1:0)
Lavanttal-Arena Wolfsberg, 600, SR Gerd Adanitsch
Torfolge:
1:0 (26.) Kerhe
2:0 (46.) Falk
2:1 (83.) Hermes
Gelbe Karten:
Hermes, Schmidl, Schmidthaler
Aufstellung:
Union T.T.I. St. Florian
von Manuel Fischer