Günter Zeller (Trainer Lask Linz Amateure):
"Die vielen Unentschieden waren in Summe ärgerlich, aber ich bin eigentlich nicht unzufrieden mit der Hinrunde. Nach der chaotischen Vorbereitungszeit konnten wir spielerisch wieder überzeugen, oft haben aber die Ergebnisse nicht gepasst, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. Eine Zeit standen wir mit dem Rücken zur Wand, dann konnten wir uns wieder nach oben orientieren. Die schwierige Phase wurde zum Glück überwunden, kurzzeitig waren wir sogar auf Platz 1, machten aber nicht den nächsten Schritt. Die Chance auf den Meistertitel lebt immer noch.
Der Kern der Mannschaft besteht aus 7,8 Spielern, die kennen sich gut. Allerdings haben mit Hamdemir und Hart zwei ganz wichtige Spieler nicht allzu viele Spiele absolviert, die beiden fehlten uns sehr. Einige der Profis sind nur ungern zu uns gekommen und waren keine Vorbilder, vielleicht verzichten wir im Frühjahr ganz auf ihre Dienste. Ausnehmen davon möchte ich Markus Weissenberger, der uns möglicherweise in Zukunft als Stand-by-Profi helfen wird. Auch Martin Ivos wird von Waidhofen zurückkehren, dazu laufen die Gespräche mit Florian Maier und dem U19-Nationalspieler Gernot Trauner. Mit dem Stürmer Darijo Pecirep sollten wir im Frühjahr dann insgesamt einen Kader von 16 Spielern zur Verfügung haben.
Probleme bereitete vor allem die Ungewissheit vor den Spieltagen, ich musste bei der Aufstellung viel improvisieren. Notgedrungen wurde die Viererkette oft an 2,3 Stellen umgebaut, normal ist das tödlich. Dazu haben wir kaum Innenverteidiger, Mayr und Höltschl sind keine klassischen, Kobleder war eigentlich für uns gedacht, spielte aber bei den Profis. Mit Kragl hatten wir nur einen Stürmer, er müsste bei besserer Chancenverwertung eigentlich schon 15 Tore haben.
Trotz der vielen Probleme bleibt der Aufstieg das Ziel, wir lassen uns aber nicht unter Druck setzen. Klarer Favorit bleibt für mich Vöcklamarkt, die Mannschaft ist über Jahre zusammengewachsen und hat im Gegensatz zu uns auch viele Zuschauer bei den Spielen. Wir werden im Frühjahr von Spiel zu Spiel schauen, der Weg ist das Ziel."
Lukas Kragl (Stürmer Lask Linz Amateure):
"Sechs Remis sind nicht in Ordnung, oft haben wir in den Schlussminuten Punkte liegen gelassen. Eigentlich könnten wir weiter vorne stehen. Ein Problem von uns ist, dass wir die ganze Woche auf ein System hin trainieren, am Wochenende dann aber kurzfristig etwas ändern müssen - je nachdem welche Spieler von oben zu uns kommen.
Die Qualität ist aber da, wir sind klar ein Anwärter auf den Titel. Wir müssen im Frühjahr auf uns schauen und uns nicht unter Druck setzen lassen. Von Routiniers kann unsere junge Mannschaft nur profitieren, Weissenberger und Panis haben uns in den Spielen sehr weitergeholfen.
Dass die Ried Amateure jetzt vor uns stehen, finde ich nicht dramatisch. Wir kennen uns untereinander sehr gut, ich sehe das eher als gesunde Rivalität.
Mein großes Ziel ist die Bundesliga, dafür muss ich mich aber vorher in der OÖ-Liga beweisen und Tore schießen."
Expertenmeinung Alfred Olzinger:
"Für mich sind die Linzer keine absoluten Titelkandidaten mehr, der Kader ist sehr klein und teilweise fehlten sogar die Bankspieler. Auch die geschassten Profis sind nicht das Gelbe vom Ei, da läuft es etwas unrund beim Lask. Die vielen Unentschieden passen da in das Gesamtbild, obwohl der Trainer ganz tolle Arbeit mit den AKA-Spielern leistet. Der Job in Linz ist sicher kein leichter, früher stachen bei den Lask Amateuren Leute wie zum Beispiel Peter Riedl hervor, das fehlt mir einfach ein wenig.
Momentan kommen bei den Lask Amateuren viele Spieler aus der Akademie nach, die Entwicklung beim Verein stagniert aber leicht. Enttäuscht war ich vor allem von Skuletic, der eigentlich für die Bundesliga verpflichtet wurde und auch von Pichler, der nur mehr wenig Perspektiven hat und ein Mitläufer war in der Hinrunde."
von Thomas Palmetshofer