OÖ-Liga

Sattledt verabschiedet nächsten arrivierten Spieler

Mit Mario Huemerlehner sattledt_big.jpgerwischte es den nächsten Spieler beim ATSV Bamminger Sattledt, als gestern der noch bis Sommer laufende Vertrag des Offensiv-Allrounders aufgelöst wurde. Der Spieler zeigte sich über die Vorgehensweise des Vereines sehr enttäuscht, die Verantwortlichen des Vereines unterstreichen weiterhin die Notwendigkeit zu Veränderungen, verweisen dabei aber auch auf die unangenehme Situation im Zuge von Spielertrennungen. "Meine Vertragsauflösung war bis zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar und nie ein Thema", spricht Mario Huemerlehner die Geschehnisse an. "Veränderungen mussten her, für uns ist die Situation auch nicht angenehm", beschreibt Sektionsleiter Norbert Hubinger seine Gefühlswelt. "Eine Trennung ist immer unangenehm, wir haben aber eine Verantwortung dem Verein gegenüber", bläst Trainer Albert Huspek ins gleiche Horn.   

Mario Huemerlehner:
"Mich hat die Vorgehensweise in der Causa Thomas Arnitz sehr gestört. Man löst keine Verträge im Winter auf, die man im Sommer für ein ganzes Jahr eingegangen ist… Nicht als Spieler und auch nicht als Verein. Und weil ich wusste, dass es eine Entscheidung Huspek gegen Arnitz war, habe ich den Trainer daraufhin aufgefordert, das Vertrauen, das ihm von Vereinsseite entgegengebracht wird, an seine Spieler, die er im Sommer unbedingt für ein weiteres Jahr in seiner Mannschaft haben wollte, weiterzugeben.

Immerhin sind wir alle gemeinsam für die Tabellensituation verantwortlich. Meine Vertragsauflösung war bis zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar und nie ein Thema. Gerade auch deshalb, weil der Trainer im Herbst sportlich immer auf mich gesetzt hat. Vielleicht hat er meine Fürsprache für das Vertrauen in unsere Mannschaft auch als Kritik missverstanden und aus Angst heraus plötzlich und völlig überraschend gegen mich reagiert. Das tut mir sehr leid für ihn, weil sich damit der Draht zur Mannschaft drastisch verschlechtert hat. Nicht die idealen Voraussetzungen für den Abstiegskampf wie ich befürchte.

Gerade deswegen wünsche ich vor allem meinen Mitspielern und meinen Freunden beim ATSV alles Gute für das Frühjahr und freue mich euch bald wieder am Rasen begrüßen zu dürfen!"

Sektionsleiter Norbert Hubinger:
"Veränderungen mussten her, für uns ist die Situation auch nicht angenehm. Wir wollten im Winter handeln, um den Ligaerhalt zu schaffen. Dazu sind Spielertrennungen eine normale Sache, die nicht nur bei uns passieren. Ich verstehe, dass es für die betroffenen Spieler nicht angenehm ist, momentan sind viele Emotionen dabei. Ich möchte aber betonen, dass sich der Verein fair verhalten hat und wir nicht vor haben, noch weitere Spieler abzugeben.

Der Sport sollte im Vordergrund bleiben, ich opfere viel von meiner Freizeit für den Verein - bei Problemen stehen die Verantwortlichen immer in der Kritik. Der Abgang von Brenneis war nicht geplant, wir wollten ihm aber keine Steine in den Weg legen. Das Karriereende von Aichmayr schmerzt mich natürlich auch, sogesehen haben wir uns nur von zwei Spielern getrennt."

Trainer Albert Huspek:
"Es ist teilweise unverständlich, wie sich Spieler vor den Kopf gestoßen fühlen. Eine Trennung ist immer unangenehm, wir haben aber eine Verantwortung dem Verein gegenüber. Fakt ist, dass es in Sattledt so nicht weitergehen konnte. Unterm Strich haben wir uns nicht von den besten getrennt, sondern von Spielern, die die Leistung nicht gebracht haben.

Ich bin über jeden kritischen Geist froh und das war überhaupt kein Grund für die Trennung. Die Liste der Abgänge ist jetzt abgeschlossen, auch das Ausscheiden von Mario Huemerlehner stand schon länger fest. Die Spieler müssen uns auch verstehen und sich nicht sofort persönlich angegriffen fühlen. Manche Aussagen sind einfach überzogen, die Führungsseite des Vereines hat sich stets fair verhalten. Wir hätten auch Ende Jänner einen Schlussstrich ziehen können, so haben die Spieler zwei Monate Zeit, sich neue Vereine zu suchen.

Das Team ist klarerweise verunsichert, die Spieler reden untereinander und da ist es eine natürliche Reaktion, dass man emotional wird, wenn die Enttäuschung da ist. Man muss schauen, dass man nicht selbst auf der Strecke bleibt."

von Thomas Palmetshofer

Foto Slide: LUI