OÖ-Liga

Neue Besen für den Frühjahrs(auf)putz

Eine neue Gesetzesrichtlinie, die die finanziellen Rahmenbedingungen grundlegend beeinflussen wird. Zwei neue Trainer, von denen derraphael-oberndorfinger.JPG eine einen ganz großen Namen im österreichischen Fußball trägt und seine Mission auf einer Kampfansage polstert, während der andere degradierte OÖ-Liga-Pensionisten vom Ruhestand auf den Elfenbeinthron im Hierarchiegefüge hievt. Dazu einige Kapazunder, die vom Transferkarussell in Kleinmünchen, Weißkirchen oder Vöcklamarkt abgesetzt wurden. Und natürlich die Vorbereitungen auf einen heißen Titelkampf und einen spannenden Abstiegsthriller. So vieles (Neues) wie in den vergangenen Monaten in der OÖ-Liga tut sich ansonsten wohl nur in Richard Lugners Streichelzoo. Wobei hierzulande niemand von Bambi & Co. spricht, sondern nur von Toni – Nationalheld a.D., Entertainer auf Lebenszeit, Fußballtrainer auf Bewährung.

Ausgerechnet jener Mann, der in den Fußballtempeln dieser Welt schon so viel erlebt hat, fiebert nun einem besonderen Moment auf der vergleichsweise bescheidenen Verbandsanlage in Linz entgegen.  Toni Polster gibt gegen Gmunden sein Trainer-Debüt und hat für die dreizehn Frühjahrsrunden als großes Ziel den Platz an der Sonne ausgegeben, den nach dem Herbst Neuhofen/Ried innehat. Die Kampfansage an Hammerer & Co. – sie wird im Innviertel Ernst genommen, weil die LASK Juniors zweifellos das nötige Potential haben und zudem noch weitere gefährliche Jäger im dicht gedrängten Spitzenfeld lauern. Etwa die Sierninger, die mit toller Ausgangsposition, aber gänzlich ohne Druck starten. Vor allem aber Vöcklamarkt, das selbst für Neuhofen/Ried-Coach Michi Angerschmid der Favorit ist, zumal der routinierten Vietz-Elf mit Laganda ein dicker Fang gelungen ist.

Grieskirchen dagegen hätte nur bei einer Diät-Wertung Chancen auf Platz eins, so sehr ist der Tabellenfünfte an Routine abgemagert. Lediglich Sattledt hat ähnlich viele etablierte Stammkräfte abgegeben.  Ein riskanter Weg, den Bauer & Co. mit dem Abstiegsgespenst im Nacken eingeschlagen haben. Denn im Tabellenkeller hat neben Donau Linz, wo Neo-Trainer Scheiblehner Ex-Profi M´Bock holte und die aussortierten Oldies Saurer und Homolka wieder in Führungsrollen steckte, auch Weißkirchen aufgerüstet. Weshalb für mich nicht nur aufgrund der Ramakic-Verpflichtung ein Meister namens LASK Juniors eine größere Überraschung wäre als der geschaffte Klassenerhalt der Bohensky-Truppe, die schon aussichtslosere Situationen bewältigt hat. Fraglich nur, ob alle neuen Besen der OÖ-Ligisten auch gut kehren. Schön hingegen, dass neben Spannung auch Spaß im Frühjahr garantiert sein wird – dafür bürgt der Name Toni Polster.

von Raphael Oberndorfinger