Der gute Vorsatz ist ein Startschuss, dem meist kein Rennen folgt, besagt ein Sprichwort. Hoffentlich trifft Letzteres in diesem Fall nicht zu. Denn die Pläne für eine zentrale Vermarktung der Radio OÖ-Liga gibt es schon seit Monaten, auch zwei Treffen der Klubfunktionäre haben im Rahmen des Marketing-Ausschusses bereits stattgefunden. Aber seither ist das Projekt etwas eingeschlafen – und hat erst vor wenigen Tagen wieder ein Wecksignal erfahren, als mit Christian Lausecker der Koordinator seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Was an sich bedenklich ist! Weniger, dass der Gmunden-Obmann seinen Hut nahm.
Bei dieser Entscheidung dürfte auch sein immer ausgeprägteres Streben nach etwas Distanz zum Fußball die ausschlaggebende Rolle gewesen sein. Vielmehr sollte die Tatsache, dass eben ein so unerfreulicher Anlass wieder ein bisschen Bewegung in diese Thematik bringt, ein Denkanstoß sein.
Wollen die Vereine mittelfristig eine Professionalisierung der Liga erreichen, so wären sie gut beraten, den Gedanken der zentralen Vermarktung wieder mit etwas mehr Engagement zu verfolgen, an einem Strang zu ziehen. Ob die Grundidee tatsächlich umgesetzt werden kann, bleibt noch dahingestellt. Aber der größte Fehler wäre es, einen Versuch nicht einmal zu starten. Denn der grobe Plan klingt nicht schlecht: Ein exklusives Liga-Sponsoring wäre im Amateurfußball eine willkommene Seltenheit, zudem ein Segen. Nicht nur aus finanziellen Gründen. Sondern in erster Linie im Hinblick auf das Image der vierthöchsten Spielklasse Österreichs. Dem eigentlichen Aushängeschild in Fußball-Oberösterreich. Kann man tatsächlich einen potenten Sponsor, gerade jetzt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, vom Nutzen und Mehrwert einer Partnerschaft überzeugen, so würde das die Attraktivität der OÖ-Liga unterstreichen.
Außerdem haben die Evaluierungsphase und die gemeinsamen Arbeitsschritte den angenehmen Nebeneffekt, dass sämtliche Klubs zwangsläufig eine Optimierung des Professionalisierungsgrades im Bereich Vermarktung erfahren werden. Jene, die damit bisher stiefmütterlich umgegangen sind, etwas mehr, jene, die schon jetzt eine Art Vorreiterrolle eingenommen haben, etwas weniger. Fakt ist: Im Zeitalter der Reizüberflutung und Mediatisierung gilt es das Profil eines Produkts zu schärfen. Man kann die OÖ-Liga nicht mit Messi-Haken oder Petric-Fallrückziehern anpreisen. Dafür aber andere Faktoren anführen und forcieren: Regionalität, Emotion, Einsatz. Eigenschaften, die sich auch in manchen Leitbildern von potentiellen Sponsoren wiederfinden.
Ein erster Schritt wäre jedenfalls, die Öffentlichkeitsarbeit der Vereine anzukurbeln, den Auftritt jedes einzelnen Klubs und der Liga im Allgemeinen aufzuputzen, um noch mehr Aufmerksamkeit, aber auch eine Argumentationsgrundlage in möglichen Sponsorverhandlungen zu generieren. Ein Punkt, der übrigens schon im Marketingausschuss angesprochen worden ist. Dabei gibt es bereits eines von mehreren nötigen Instrumentarien, das in seiner Bedeutung von manchen Funktionären bislang auch etwas unterschätzt worden sein könnte: Mit dem Internetportal www.ooeliga.at verfügt die Radio OÖ-Liga über ein zeitgemäßes „Hausmedium“ auf hohem Niveau, das nicht zuletzt aufgrund der Spielberichte im TV-Format oder Publikumsmagneten wie das alljährliche ooeliga.at-Clubbing einen zielführenden Kommunikationskanal für die Verbreitung von Werbebotschaften eines Liga-, aber auch jedes Klubsponsors verkörpert.
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