Nach der Pause eingewechselt, bereitete der Routinier mit einem Zuckerpass auf Sturmpartner Daniel Kovarik den wichtigen Ausgleich vor. Kurz vor Spielende tankte sich Ramakic auch noch durch die Grieskirchner Abwehrreihe und schloss seinen herrlichen Sololauf trocken ab. Er schoss somit die Außenseiter von Coach Juan Bohensky aus der Abstiegs-Gefahrenzone, die der Verein bis zum Saisonende vermutlich auch nicht mehr fürchten muss.
Der Matchwinner zum Spiel am Freitag: „Ich habe von der Bank aus schon gesehen, dass wir gut dagegenhalten und dass in Grieskirchen was drin ist. Als ich reingekommen bin, hatte ich gleich eine große Chance und war voll im Spiel. Das brachte mir die nötige Extra-Motivation für den Rest des Spiels. Von da an ist mir alles aufgegangen.“
Überhaupt kann sich Bohensky wieder einmal richtiggehend als Trainerfuchs beweisen. Im Winter holte er den 36-Jährigen Ramakic in sein junges Team. Dieser hatte im Herbst in der Bezirksliga bei Stadl-Paura nur 4 mal getroffen. Viele Kritiker meinten daher, der Stürmer sei ein Auslaufmodell und nicht mehr geeignet, im Abstiegskampf der Radio OÖ-Liga die Kastanien für Weißkirchen aus dem Feuer zu holen. Falsch gedacht: In 9 Frühjahrsrunden traf Ramakic bereits 6 mal ins Schwarze. Er bestritt jede Partie – bis auf die letzte in Grieskirchen – von Anfang an und führte das Team auf den sensationellen 6. Platz in der Rückrundentabelle.
Ramakic zur Tabellensituation: „Die Chancen auf den Ligaerhalt stehen nun sehr gut. Ein paar Punkte sollten wir aber auf jeden Fall zur Absicherung noch machen“.
Dass Ramakic in Grieskirchen erstmals nicht in der Startformation stand, hatte laut Coach Juan Bohensky rein taktische Gründe und hat nichts mit den Leistungen des Goalgetters zu tun. Auch dieser Schachzug ging wieder voll auf. Ervin Ramakic dazu: „Natürlich möchte jeder von Anfang an dabei sein. Ich war aber nicht sauer auf den Trainer, weil er mich auf die Bank gesetzt hat. Ich verstehe mich gut mit Bohensky.“
Über seine Zukunft in Weißkirchen hält sich der Goalgetter noch bedeckt: „Es gibt keine Gespräche, so lange der Nicht-Abstieg nicht endgültig fixiert ist. Wenn wir das geschafft haben, werden wir uns zusammensetzen.“
Ervin Ramakic wird am kommenden Wochenende beim Heimspiel von Weißkirchen gegen Vorwärts Steyr die Trophäe für den „VKB Spieler der Runde“ überreicht.
Von Andreas Richter