OÖ-Liga

Banky's WM-Wuchtel 2010: Das Tor des Tages

Ich sollte Recht behalten. Der Klang der Vuvuzelas hört sich an wie ein Hornissenschwarm und strapazierte das Nervenkostum so manchen Zuschauers,wm_logo_2010_sm2.jpg weil er 90 Minuten durchgängig zu hören ist. Und es gab schöne bunte Bilder, ein wunderschönes Tor sowie die “Eh scho wissen”-Partie am ersten Tag. Aber der Reihe nach. Das Tor des Eröffnungstages gelang Tshabalala für die Gastgeber im Match gegen Mexiko. Das war ein Tor, das in seiner Entstehung und Vollendung vielleicht ein wenig die Richtung für diese WM – was zumindest die Vorrunde betrifft - vorgibt: Wer am schnellsten läuft und alle stehen läßt, wer dann auch noch den satten Hammer pflegt, der wird den Konter erfolgreich abschließen und so manchen Favoriten von den Wolken holen. Mexiko war ja auch nicht schlecht, aber vom Hocker haben mich die Mittelamerikaner auch nicht gerade gerissen.

Parfümkäufer bei Douglas

Am Abend wurde mir klar, warum mir bei allen Fragen nach dem WM-Favoriten nie die Franzosen eingefallen sind. Die spielen derzeit so, wie ihr Trainer schaut: Arrogant bis dorthinaus. Das wars, was mir zwar immer im Hinterkopf gesessen, aber bei den Franzmännern erst eingefallen ist, als ich sie gegen die Uru-Mauer anlaufen sah. Was ist unter Domenech aus Frankreich geworden? Eine abgehobene Truppe. Früher hatten die den Hang zu einem technisch begeisternden D-Zug, der durch die gegnerischen Reihen brauste. Jetzt bewegen sie sich wie eine Truppe von Herrenparfum-Käufern bei Douglas.

Deshalb waren die hellblauen Burschen aus Uruguay auch so etwas wie meine sentimentalen Favoriten im Spiel. Schon in der Schule war mein Lieblingsfach Geografie und da hat mich als Geo- und Fußballfan immer schon fasziniert, dass Montevideo (Hauptstadt Uruguays) und Buenos Aires (Hauptstadt Argentiniens) in der Flußmündung des Rio de la Plata gegenüber liegen, dass die hellblauen Farben beide Länder prägen und dass die Namen der Städte so schön ins Ohr gehen. Der “Montevideo - Berg der guten Aussicht” und die “Buenos Aires - gute Luft” - so hab ich das für mich immer übersetzt und mir so bis heute gemerkt.

Die Franzosen jedenfalls haben den Berg der guten Aussicht gestern nicht bezwingen können, mit der laschen Einstellung war das auch kein Wunder. Domenech hat sogar in der Schlussphase noch ein Gesicht gemacht, als ob ihn seine Frau gerade gefragt hat, ob ihm das oder jenes Kleid besser gefällt: uninteressiert. Aber klar ist auch: Diego Forlan alleine macht das Kraut der Uru’s nicht fett, ansonsten spielen sie auf einem Niveau, das ich in etwa mit Österreich auf eine Stufe stelle. An guten Tagen würden wir die vom Berg der guten Aussicht holen, an schlechten würde uns Forlan auf die Alm schießen, vor allem wenn Suderant Stranzel wieder spielen würde.

Ein Ländermatch gegen die Uru’s wär daher interessant.  Denen geht es ja ähnnlich wie uns, sie waren 2 x Weltmeister –zuletzt 1950, wir waren Dritter 1954. Und seither haben beide nimmer viel dazugelernt, sind auf dem Niveau von vor 60 Jahren stehen geblieben. Ich gebe aber beiden – Uru’s und Ösi’s – die Chance, mich vom Gegenteil dieser frechen Behauptung zu überzeugen. Ich würde mich sogar freuen, wenn ich diesbezüglich eine auf den Deckel bekäme. Also, liebe Uru’s, gebt Gas. Und meine Ösi’s, die EM-Quali müsst ihr euch holen.

Vorschau:

Südkorea-Griechenland
Otto Rehakles wird sich und seine Burschen warm anziehen müssen. Aber nicht wegen der herrschenden 10 Grad sondern wegen des südkoreanischen Wirbelwinds. Da tipp ich auf Südkorea. Otto wird Beton anrühren und auf Konter spielen, Südkorea wird 90 Minuten anlaufen.

Argentinien-Nigeria

Wenn da die von vielen so geliebten Argentinier nicht gleich mal eine vor den Latz bekommen? Niemand hat Nigeria, alle haben Elfenbeinküste auf der Rechnung. Ich würde sagen: Lionel & Co, passt auf, die Nigerianer sind ein Horde von 1.90-Prügeln. Baumlange Fighter gegen die körperlich schwer anzukommen ist. Da braucht es kreative Ideen und Genieblitze.

England – USA

Wenn man von der Papierform ausgeht, müssten Wayne Rooney & Co hier eigentlich als Sieger vom Platz gehen. Aber: Die Engländer enttäuschen immer und immer wieder bei Großereignissen und die Amerkaner überraschen immer wieder bei selbigen. Daher ist das keine gmahte Wiesen für England. Ein gutes Match für einen Überraschungstipp beim Wettpartner...

Ab 20:30 ist das Match auf Videowalls im Fifty-Fifty zu sehen!

von Wolfgang Bankowsky