Präsident Hermann Schellmann und Sportchef Gerald Perzy über
...den Weg zum Erste-Liga-Verein
"Wer glaubt mit der gewonnenen Relegation ist man automatisch in der HfM-Ersten-Liga angekommen irrt gewaltig. Uns blieb nach dem historischen Sieg in Wattens am 11.Juni genau ein Monat Zeit um eine solide sportliche und wirtschaftliche Basis zu erstellen, während die anderen Liga-Konkurrenten schon etliche Wochen vorher mit der Saisonplanung beginnen konnten, zudem ist es unvorstellbar, wieviele ungewöhnliche Abläufe in der neuen Liga einstudiert werden müssen, diese Beginnen beim minutiös geplanten Einlauf der Spieler und reichen bis zum Auf- und Abbau der Werbebanden im Stadion und in den VIP-Räumlichkeiten. Dennoch bin ich sehr zufrieden, dass es uns gelungen ist sowohl in sportlicher, als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein ordentliches Paket in der kurzen Zeitspanne zu schnüren, so haben wir uns personell im sportlichen Bereich mit den Neuzugängen und im administrativen Bereich mit Andreas Kindlinger für unsere Möglichkeiten gut verstärkt. Außerdem haben sämtliche Sponsoren ihre Beiträge um 25% erhöht", analysiert Hermann Schellmann.
...die Stadionkapazität, das Sicherheitsaufgebot und die möglichen Einnahmen (Details zum Kartenvorverkauf siehe Artikelende)
"Insgesamt bietet die sich im Umbau befindliche Gugl am Montag etwas mehr als 11900 Zuschauern Platz. Davon werden 1785 den "schwarzen-weißen Gästen" zur Verfügung gestellt. Aufgrund der Bautätigkeiten rund ums Stadion ist eine komplette Auslastung nicht möglich, bleibt zum Beispiel der Großteil der Haupttribüne leer, können wir nur 2000 Sitzplatzkarten anbieten, während in den Stehplatzsektoren rund 9900 Schaulustige Platz finden werden. Das Match wurde von den Behörden als "Hochsicherheits-Spiel" deklariert, dass heißt müssen wir mit circa 8000€ Mehrkosten für die 100 Securitys und 40 Ordner rechnen, zusätzlich werden natürlich jede Menge Polizisten im Einsatz sein, die genau Zahl ist uns aber unbekannt. Ein ausverkauftes Stadion würde grob geschätzt 150000€ an Einnahmen für uns bedeuten, der Kartenvorverkauf ist bereits angelaufen, stehen die Leute vor meine Firma bereits Schlange um die begehrten Tickets", so Präsident Schellmann.
...die sportliche Ausgangslage vor dem Derby
"Der, wenn auch glücklich ausgefallene, Sieg war schlicht und einfach wahnsinnig schön. Wir lassen uns jedoch nicht von einer Tabelle nach einem Spieltag blenden, haben ganz einfach nicht dieselben Möglichkeiten wie die Mannen von Walter Schachner, so würden uns ein Rene Aufhauser oder Hannes Aigner wahrscheinlich auslachen, wenn ich ihnen verrate, wieviel Gehalt sie bei uns bekommen würden, liegen solche Kaliber einfach nicht in unserer Preisklasse. Dennoch besitzt unser Team Qualität und ist extrem hungrig, hat für uns jedes Duell in der neuen Spielklasse die Bedeutung von einem Cupspiel. Nicht zu unterschätzen sind die Reisestrapazen für unser Team, so gastieren wir am Freitag bei der Austria aus Lustenau, kommen am Samstag in der Früh zurück, steht im Anschluss gleich ein regeneratives Training am Programm. Ein sehr dicht gedrängtes Programm vor dem Spiel der Spiele", analysiert Gerald Perzy.
...die LASK-Vergangenheit einiger Blau-Weiß-Akteure
"Obwohl einige unserer Mannen schon beim Stadtkonkurrenten unter Vertrag standen, bin ich überzeugt, dass dieser Faktor nur eine untergeordnete Rolle spielen wird. Wolfgang Bubenik oder David Wimleitner haben schon einmal beim LASK gespielt, sind aber im Herzen echte Blau-Weiße, sind mit dem Klub eng verwachsen. Die jungen Spieler, die wir vom Stadtrivalen verpflichtet haben, haben dort den Durchbruch nicht hundertprozentig geschafft, sind aber sehr gute Talente, die wir forcieren werden und sich bei uns beweisen wollen. Grundsätzlich sehe ich solche Wechsel als natürlichen Prozess, gibt es in Oberösterreich gute junge Spieler, die, wenn ihnen der Sprung nach oben beim einen Verein nicht gelingt, automatisch für andere Klubs interessant werden", betrachtet der sportliche Leiter die Situation nüchtern.
...die Dimension und Bedeutung des Spiels
"Ein Spiel in so einem Ausmaß und mit seiner medialen Präsenz hat es in der Geschichte der zweithöchstens Spielklasse Österreichs noch nie gegeben. Stimmungsmäßig, von den Emotionen her wird einem sowas selbst in der Bundesliga nur in Ausnahmefällen geben. Die Bedeutung des Spiels ist ungemein hoch, haben wir alle auf diesen Moment jahrelang hart hingearbeitet, viele Rückschläge einstecken müssen. Wirtschaftlich gesehen ist es die größte Einnahme in der 14-jährigen Geschichte des FC Blau-Weiß Linz, sportlich und emotionell gesehen ist es das größte Spiel der Vereinsgeschichte, können wir den Anhängern und Mitgliedern für ihre Treue und ihren Leidensweg endlich was zurückgeben. Am Montag wird man sehen wieviele Blau-Weiß-Sympathisanten es wirklich gibt, da wird so mancher gehörig schauen," fiebern Hermann Schellmann und Gerald Perzy dem "Tag X" schon gespannt entgegen.
Die besten Zitate der Pressekonferenz:
"Schön wars", der (bescheidene) Präsident zum Auftaktsieg über Hartberg.
"Ich mach in der Firma nix mehr, alles dreht sich um Blau-Weiß", derselbe mit einem Augenzwinkern über seinen Tagesablauf.
"Für mich persönlich der größte Tag", Blau-Weiß-Urgestein und Sportchef Gerald Perzy über die Bedeutung des Derbys.
Der Kartenvorverkauf läuft bereits:
Im Vorverkauf sind die Tickets lediglich in der offiziellen Blau-Weiß-Geschäftsstelle, Fa. SpedPack in Linz, Lederergasse 67, erhältlich. Am Freitag sind die Tickets von 8 bis 17 Uhr dort zu erwerben, am Samstag und Montag können von 8 bis 12 Uhr die begehrten Karten erstanden werden. Am Spieltag sind die Kassen auf der Gugl ab 15 Uhr geöffnet.
Kartenpreise: (Quelle: www.blauweiss-linz.at)
Sitzplatz: 20€ VP, 15€ ERM, 5€ Kinder von 8 -14 Jahren, 1€ Kinder bis einschließlich 7 Jahren
Stehplatz: 15€ / 10€ / 3€ / 1€
VIP: 120€
Marco Wolfsberger