OÖ-Liga

Neo-Offensivkünstler Sattledt empfängt Dietach im ?VKB-Spiel der Runde?

vkb_spiel der runde.jpgIn der dritten Runde der Radio OÖ-Liga stehen einige Schlagerspiele auf dem Programm. Wallern gegen Micheldorf, Gmunden gegen Grieskirchen oder Sierning gegen Donau: Alles Leckerbissen für Fußballfeinschmecker. Da mag es für einige überraschend kommen, dass die ooeliga.at-User die Begegnung ATSV Bamminger Sattledt gegen die Union Dietach zum „VKB-Spiel der Runde“ gewählt haben. Überraschend ist das jedoch nur auf den ersten Blick…

Sattledt’s Offensive wie verwandelt
Auf den zweiten Blick, wenn man an die ersten beiden Runden zurückdenkt, kann man das Ergebnis des Votings nachvollziehen. Während nämlich in den ersten Runden oft sehr vorsichtig und abwartend gespielt wird, legte der ATSV Bamminger Sattledt los wie die Feuerwehr. Die Petkov-Elf war bislang nicht dafür bekannt, Offensivfeuerwerke zu zünden. Nicht so in dieser Saison. Sowohl beim 3:3 gegen Donau als auch beim 3:1 Auswärtssieg in Eferding zeigte man hohes Tempo und tolle technische Einlagen – eben einfach richtig attraktiven Fußball.

Sattledt-Spielertrainer Venelin Petkov, der nach seiner Gelb/Rot-Sperre wieder ins Team zurückkommt: „Wir hatten eine richtig gute Vorbereitung und die ersten beiden Meisterschaftsspiele gut gespielt. Wir sind aber erst am Saisonbeginn und machen auch noch viele Fehler. Deshalb sehe ich auch überhaupt keine Gefahr, dass wir wegen zwei guten Spielen Dietach oder irgend ein anderes Team aus der Liga unterschätzen könnten.“

Neuzugang Vituska nicht zu bremsen, außer von seinem Trainer
Dieser Imagewandel hat einen Namen: Istvan Vituska. Der Ungar, „VKB-Spieler der Runde 1“, erzielte nicht nur bereits drei Tore, sondern bringt seine Gegenspieler mit seinen Dribblings oftmals zur Verzweiflung. Für den jungen Flügelflitzer ist es ein besonderer Ritterschlag, dass die Trainer der beiden bisherigen Gegner, Gerald Scheiblehner und Thomas Slach, ihn besonders hervorhoben. Beide gaben nach den Matches an, dass Vituska nicht in den Griff zu bekommen war. Wenn dann auch noch ein Ex-Profi namens Miron Muslic an vorderster Front agiert und ebenfalls in beiden bisherigen Spielen traf, ist das natürlich ein Riesen-Schub an Selbstvertrauen, der die Mannschaft nun trägt.

Vom Rummel rund um Istvan Vituska ist Venelin Petkov überrascht: „Ein einzelner Spieler ist nie entscheidend, für einen Sieg braucht es elf Leute in guter Verfassung, die ihre Leistung abrufen. Ich weiß nicht, warum die anderen Teams von Vituska Angst haben sollten. Er ist nur ein schneller linker Mittelfeldspieler und gute, schnelle Spieler hat jede Mannschaft im Kader.“

Neuformierte Dietacher müssen sich erst noch finden
Anders die Situation in Dietach. Nachdem man sich in der Sommerpause namhaft verstärkt hat und mit Oliver Ablinger ein neuer, ambitionierter Coach das Zepter schwingt, begann es in Runde 1 sehr gut. Nur mit Pech verpasste man beim haushohen Favoriten Grieskirchen in letzter Minute einen Sensationssieg. Die Aufbruchstimmung wurde aber gleich wieder erheblich gedrückt, als man eine Woche später gegen den SV Wallern mit 0:3 unter die Räder kam. Zuletzt konnte die Ablinger-Elf aber wieder aufzeigen und mit einem Sieg im Elfmeterschießen gegen Donau ins Halbfinale des Baumgartner Bier Cups einziehen.

Oliver Ablinger, Trainer der Union Dietach: „Ich bin eigentlich zufrieden mit dem bisherigen Auftreten meiner Mannschaft. Gegen Wallern haben wir zwei Tore ja auch erst kurz vor Schluss erhalten. Aber natürlich gibt es noch Steigerungspotenzial. An der Passqualität und am Umschalten von Defensive auf Offensive müssen wir noch arbeiten.“

„Wollen auch Sattledt unser Spiel aufzwingen“
Ablinger weiß um die gute Form der Sattledter, will aber nicht in Ehrfurcht erstarren: „Wir versuchen auch in Sattledt, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Die Petkov-Elf ist sehr torgefährlich, wobei natürlich auch eine gesicherte Defensive Voraussetzung für einen Erfolg ist. Die Lobeshymnen auf Istvan Vituska waren auch in Dietach zu hören, an eine spezielle Bewachung für den Shooting Star denkt der Dietach-Coach aber nicht. „Jede Mannschaft hat gute Einzelspieler. Gegen diese ist eine geschlossene Mannschaftsleistung das Rezept, kein „Herausdecken“ einzelner Akteure.“

von Andreas Richter