OÖ-Liga

LASK-Legende ist neuer Weißkirchen-Trainer

weisskirchen_big.jpgZehn Tage nach dem Rücktritt von Langzeitcoach Juan-Francisco Bohensky, präsentiert Union Raika Weißkirchen einen neuen Trainer. Mit Karl Meister holt der Verein einen ehemaligen LASK-Profi an Bord. Der 53-Jährige, zuletzt tätig beim UFC Raika Hartkirchen in der 1. Klasse Mitte, war laut Vereinsführung auch der Favorit auf den begehrten Posten. Zunächst bleibt Meister auch Hartkirchen-Coach: "Ich kann den Verein nicht einfach im Stich lassen." In der Weißkirchner Mannschaft sieht der Neue Potenzial. Ganz anders Josef Schicklgruber, der sich die Mannschaft "nicht antun" wollte.


Die Erfahrung spricht für Meister
Raika Wels, LASK Linz und Krems - die Stationen des Spielers Karl Meister klingen nicht nur ganz namhaft, waren es zu jener Zeit auch. Meister machte sich schnell einen Namen als Spieler, zählt heute zu den LASK-Legenden. St. Marienkirchen, Pichl, Hartkirchen - seine letzten Trainerstationen sind dagegen weniger klingend. Ist so ein Mann bereit für einen OÖ-Liga-Trainerjob? Für Karl Meister lautet 
die Antwort eindeutig Ja. "Ich war zu Beginn meiner Trainerkarriere Spielertrainer in Krems, Lenzing, Eferding und Aschach. Mit Lenzing war ich damals in der höchsten oberösterreichischen Spielklasse. Erfahrung habe ich also genug. Außerdem kenne ich die OÖ-Liga sehr gut, stehe ich doch jedes Wochenende am Platz. Meine Söhne (Roland und Alexander Meister, Anm. d. Red.) spielen bei Grieskirchen, weshalb ich auch über alle Mannschaften recht gut Bescheid weiß. Außerdem unterhalte ich mich mit meinen Söhnen fast ausschließlich über Fußball, und hier vor allem um die OÖ-Liga", erweist sich Meister als Insider.

Absage von Schicklgruber
Natürlich war Meister nicht der einzige Kandidat auf den begehrten Posten. Die Verantwortlichen des Vereins haben sich auch mit Tormann-Legende Josef Schicklgruber unterhalten, der ihnen aber absagte. "Nach dem Spiel gegen Dietach hat Schicklgruber ausdrücklich gesagt, dass er sich das mit dieser Mannschaft nicht antun möchte. Ich kann es ihm nicht verdenken, so wie die Mannschaft an diesem Tag auftrat. Karl Meister war aber ohnehin unser Favorit. Er ist ruhig aber bestimmend, kein Selbstdarsteller. Er hat auch die entsprechende Vergangenheit als Profispieler und kann hoffentlich etwas bewegen", ist der neue Sportliche Leiter, Hannes Neuweg, mit der Bestellung von Meister zufrieden. 

Meister von Mannschaft überzeugt
Anders als Schicklgruber, sah Meister im Spiel gegen Dietach doch Potenzial in der Mannschaft. "Ich habe gegen Dietach phasenweise guten Fußball gesehen, konnte aber auch beobachten, dass die Körpersprache bei den Spielern nicht so war, wie sich das ein Trainer wünscht. Als Außenstehender war es schwer zu sagen, was da in den Köpfen der Spieler vorging. Unsicherheit spielte aber eine gehörige Rolle", hofft Meister dies so schnell wie möglich ausmärzen zu können. Wie er das machen will, weiß er auch schon. "Die Mannschaft muss kompakter werden, vor allem aber auch intakt sein. Ich konnte beobachten, dass einige Spieler mit manchen Kollegen nicht so gut können. In solch einer Situation ist es aber normal, dass sich die Spieler die Schuld gegenseitig zuschieben. Da muss man jetzt dagegen steuern, viel mit den Spielern reden. Ich muss die Spieler jetzt besser kennenlernen, sehen wie sie die Aufgaben, die ich ihnen gebe, umsetzen. Zu allererst ist es aber wichtig, ihnen Selbstvertrauen zu geben", ist sich der Trainer seiner Aufgaben bewusst. 

"Fußball muss Spaß machen"
Am kommenden Freitag trifft Weißkirchen auf Micheldorf. Eine harte Nuss, ist die Waldhör-Elf schon seit einigen Wochen ungeschlagen. Für den neuen Weißkirchen-Coach ist ohnehin kein Gegner zu unterschätzen. "Für uns wird jeder Gegner eine harte Nuss. Die Mannschaft hat aber das Zeug um gegen jeden Gegner zu bestehen. Das muss sie jetzt Woche für Woche unter Beweis stellen. Das Optimum kann man aber nur rausholen, wenn das Team Spaß am Fußballspielen hat", sagt der 53-Jährige.


von Milan Vidovic

Foto: OÖFV
Foto-Slide: LUI